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Hefe im Bier: Bierhefe
Bier Wissen

Hefe im Bier: Was ist eigentlich Hefe?

von Michael 4. Januar 2021
geschrieben von Michael

Hefe ist einer der vier Bestandteile von Bier. Sie wird neben Malz, Hopfen und Wasser verwendet. Es handelt sich dabei um eine spezielle Bierhefe. Hefe im Bier sorgt für die Gärung und wandelt den im Malz enthaltenen Zucker in Alkohol sowie Kohlensäure um.

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Die Wirkung von Hefe ist schon lange bekannt. Allerdings wurde sie erst im 19. Jahrhundert richtig erforscht. Im ursprünglichen deutschen Reinheitsgebot war Hefe noch nicht enthalten. Allerdings erkannten die Brauer irgendwann, dass das Bier besser gelingt, wenn Hefe am Brauvorgang beteiligt ist.

Abhängig von der Biersorte können verschiedene Arten von Hefe im Bier verwendet werden. Grundsätzlich werden untergärige Hefe und obergärige Hefe unterschieden.

Was ist Hefe?

Bei der Herstellung von Bier spielt Hefe eine wichtige Rolle, da sie den Gärprozess ankurbelt. Für den Brauer kann sie Fluch und Segen zugleich sein. Es kommt darauf an, welche Hefe verwendet wird, damit das Bier tatsächlich eine gute Qualität hat.

Hefe ist eine Ansammlung einzelliger Pilze, die sowohl anaerob in sauerstoffarmem Zustand als auch aerob im sauerstoffreichen Zustand lebensfähig sind. Hefe kann Energie durch Zellatmung und durch Gärung erzeugen.

Hefe im Bier sorgt für die alkoholische Gärung. Sie ernährt sich von Zucker, der im Malz enthalten ist. Dabei müssen die Hefepilze den aufgenommenen Malzzucker verstoffwechseln. Als Stoffwechselendprodukt der Hefepilze entstehen Alkohol und Kohlensäure.

Bei der alkoholischen Gärung kann Hefe den Geschmack des Biers positiv oder negativ beeinflussen. Es kommt auf die verwendete Hefe an, welche Biersorte entsteht und wie das Bier schmeckt.

Wie viel Hefe ist in Bier?

Wie viel Hefe im Bier ist, hängt von der verwendeten Hefesorte und der Biersorte ab. Als Faustregel gilt, dass pro 100 Liter Bier etwa 500 bis 1.000 Milliliter Hefe verwendet werden.

Warum ist Hefe wichtig für das Bier?

Hefe sorgt dafür, dass das Bier am Ende des Brauprozesses den gewünschten Gehalt an Alkohol und Kohlensäure hat. Als Hefe noch nicht entdeckt war, wurde auch schon Bier gebraut. Die Gärung konnte erfolgen, da sich Hefesporen aus der Luft im Biersud anreicherten. Das Bier gelang aber nicht immer.

Bier entsteht durch Gärung. Für die Bierherstellung ist neben Hopfen, Wasser und Hefe auch Malz erforderlich. Malz liefert mit Malzzucker die Nahrung für die Hefe. Ohne das Malz hätte das Bier nicht seine süße Geschmacksnote. Ein Großteil des Malzzuckers muss durch die Hefe zu Alkohol und Kohlendioxid verstoffwechselt werden. Hefe leitet den Gärprozess ein.

Die Entdeckung von Hefe und deren Verwendung im Bier trugen entscheidend zu einer guten Qualität des Biers bei. Seitdem die Hefe erforscht ist, kann sie gezielt für den Brauprozess eingesetzt werden.

Wie gesund ist Bierhefe?

Ob Bierhefe gesund oder ungesund ist, kann nicht gesagt werden. Sie enthält keine Vitamine oder Mineralstoffe, da sie aus Pilzen besteht. Sie ist insofern gesund, da sie den Gärprozess in die richtigen Bahnen lenkt und das Verderben des Biers verhindert.

Hefe besteht aus hochorganisierten Mikroorganismen. Diese Hefezellen haben unterschiedliche Funktionen. Früher, als die Hefe noch nicht erforscht war, wurden unbewusst Mikroorganismen für die Bierherstellung genutzt. Da inzwischen die verschiedenen Hefezellen bekannt sind, können Hefen gezielt gezüchtet und für die Bierherstellung eingesetzt werden.

Die Mikroorganismen der Hefe verrichten ihren Dienst ganz allein und sind dazu in der Lage, den Gärprozess eigenständig zu stoppen. Der Alkoholgehalt des Biers wird daher auf natürliche Weise begrenzt. Hefe verleiht dem Bier seine Spritzigkeit, da sie neben Alkohol auch Kohlensäure erzeugt.

Geschichte und Entdeckung der Hefe

Bier wurde schon etwa 4000 vor Christus gebraut. Die Rezepturen wurden im Laufe der Zeit verfeinert. Der Gärprozess fand statt, auch wenn die Brauer damals noch keine Hefe kannten. Mikroorganismen aus der Luft reicherten sich im Gebräu an und veranlassten die Gärung.

Brauer waren enttäuscht, wenn der Versuch zum Bierbrauen misslang. Sie wussten damals noch nicht, warum das Bier nicht die gewünschte Qualität hatte. Erfolgreicher als die Brauer waren mitunter die Bäcker. Da ihnen der Brotteig durch Gärung gelang, versuchten sie sich auch am Brauen von Bier.

Die Ursache für das Gelingen des Biers lag in der Luft. Durch das Backen von Brot reicherten sich Hefezellen in der Luft an. Sie gelangten auch in den Bieransatz und leiteten die Gärung ein.

Mit ihren Brauversuchen wurden die Bäcker immer erfolgreicher. Die Hefezellen gelangten auch in die Bottiche für die Bierherstellung. Unter den Brauern verbreitete sich der Mythos von einem Zauberstab. Die Brauer nutzen einen Stab, um ihren Bieransatz umzurühren. An diesem Stab hatten sich Hefezellen angesiedelt, die für die Gärung sorgten.

Bereits im 16. Jahrhundert stellten die Brauer fest, dass für ein perfektes Bier eine alkoholische Gärung erforderlich ist. Erst 1789 wurde die Wirkung der Hefe entdeckt. Damals wurde festgestellt, dass Hefe einen leichten Alkoholgehalt, einen prickelnd-spritzigen Geschmack und eine längere Haltbarkeit verursacht.

In der Folge wurde die Wirkung der Hefe erforscht. Dabei wurde festgestellt, dass es verschiedene Arten von Hefepilzen gibt, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen. In der Folge wurde Hefe gezielt gezüchtet. Diese Hefen werden als Reinzuchthefen bezeichnet.

Die Hefe im Brauprozess

Im Brauprozess spielt Hefe eine wichtige Rolle. Das Malz wird mit Wasser vermischt. Es wird gemaischt. Diese Maische muss geläutert werden. Im Läuterbottich setzt sich Treber ab, der größtenteils aus Spelzen des geschroteten Malzes besteht. Durch diesen Treber fließt die Maische. Sie wird geklärt. Die Flüssigkeit, die dabei übrigbleibt, wird als Würze bezeichnet.

Welche Hefe zum Bierbrauen?

Zum Bierbrauen wird spezielle Bierhefe verwendet. Um welche Hefe es sich handelt, hängt von der Biersorte ab. Für Ale, Alt, Kölsch oder Weizenbier wird obergärige Hefe verwendet, während für Pilsner, Helles, Lager oder Exportbier untergärige Hefe verwendet wird. Bei Spontangärung kann auf Hefe verzichtet werden, da Mikroorganismen aus der Umgebung für die Gärung sorgen.

Die Würze muss gekocht werden. Dabei wird Hopfen hinzugefügt. Nachdem diese Mischung geklärt und abgekühlt ist, kommt die Hefe in diesen Sud. Sie leitet den Gärprozess ein. Der Zucker der Würze wird in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Dieser Gärprozess beginnt schon nach wenigen Stunden. Auf dem Biersud bildet sich Schaum.

Die Hefe sorgt nicht nur dafür, dass Alkohol und Kohlensäure entstehen. Dank der Hefe ist der Gärprozess ungefähr nach acht bis zehn Tagen abgeschlossen. Nicht nur die Art der Hefe, sondern auch die Temperatur trägt entscheidend zu einer erfolgreichen Gärung bei. Abhängig von der Hefesorte liegt die Temperatur bei 5 bis 20 Grad.

Obergärige Hefe

Im Gegensatz zu untergäriger Hefe vergärt obergärige Hefe bei einer höheren Temperatur. Sie benötigt für die Gärung eine Temperatur von 15 bis 20 Grad. Beim Gären bildet diese Hefe Sprossenverbände. Diese Sprossenverbände steigen an die Oberfläche des Biers und können dort geerntet werden.

Die obergärige Hefe steigt durch die Kohlensäure nach oben. Sie kann nach vier bis sechs Tagen abgeschöpft werden. Bei der Vergärung entstehen auch verschiedene Aromastoffe als Gärnebenprodukte. Obergärige Hefe kann Geschmacksnoten nach Banane oder Nelke erzeugen. Daher ist obergäriges Bier aromatischer als untergäriges Bier.

Obergärige Hefe eignet sich für die Herstellung von Ale, Alt, Kölsch oder Weizenbier.

Untergärige Hefe

Untergärige Hefe benötigt eine Temperatur von 6 bis 9 Grad. Sie kann nur bei einer künstlichen Kühlung des Biersuds verwendet werden. Beim Gärprozess sinkt diese Hefe auf den Boden. Die Hefezellen der untergärigen Hefe haben nur eine geringe Fläche. Es dauert etwa sechs bis acht Tage, bis diese Hefe vom Boden abgeschöpft werden kann.

Typische untergärige Biere sind Lager, Pilsner, Helles, Märzen und Export.

Hefe als wilde Mikroorganismen

So mancher Bierfreund weiß Biere zu schätzen, die durch Spontangärung entstehen. Diesen Bieren wird keine Hefe zugefügt. Die Hefe gelangt in Form wilder Mikroorganismen selbst in die Bierwürze. Diese Mikroorganismen kommen aus der Umgebung und lösen den Gärungsprozess aus.

Biere, die mit wilden Mikroorganismen durch Spontangärung entstehen, werden zumeist in Klöstern in Belgien gebraut. Solche Biere sind Geuze, Lambic oder Fruchtbier.

Brauer, die ihre Hefen selbst züchten

Die meisten Brauer kaufen ihre Hefe als Flüssighefe oder Trockenhefe. Es gibt jedoch auch Brauer, die experimentierfreudig sind und ihre Hefen selbst züchten. Diese Brauer sind häufig in der Craft Beer Szene angesiedelt und brauen neuartige Biersorten. Die selbstgezüchteten Hefen sorgen für eine besondere Geschmacksnote.

Riegele aus Augburg

In der Brauerei Riegele in Augsburg experimentiert Braumeister Frank Müller mit ungefähr 160 verschiedenen Hefen, die er in speziellen Kühlschränken lagert. Kellerbier erhält mit 70 verschiedenen Ale-Hefesorten seine fruchtige Note nach Ananas und Aprikose.

Schneider Weisse

Schneider Weisse ist eine Traditionsbrauerei im bayerischen Kelheim, die mit Mikroorganismen als Hefen experimentiert. Obergärige Hefearten werden für Weißbier verwendet. Das Bier wird vollmundig und erhält eine intensive Bananennote.

4. Januar 2021 0 Kommentar
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Malz / Braumalz
Bier Wissen

Braumalz – das Herz des Bieres

von Michael 4. Januar 2021
geschrieben von Michael

Während Hopfen als Seele des Biers bezeichnet wird, gilt Braumalz als Herz des Biers. Es handelt sich bei Malz um Getreide, das zum Keimen gebracht und dann getrocknet wurde. Zumeist wird Gerste verwendet. Zum Brauen von Weizenbier wird auch Weizenmalz genutzt.

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Malz ist neben Hopfen entscheidend für den Geschmack des Biers. Wie das Bier schmeckt, hängt unter anderem davon ab, wie das Malz hergestellt wird. Braumalz hat einen süßen Geschmack. Es dient als Nahrungsgrundlage für die Hefe, die den Zucker in Alkohol und Kohlensäure umwandelt.

Braumalz ist für die süße Geschmacksnote des Biers verantwortlich. Die Süße, die durch Malz entsteht, wird dem Bier durch Hopfen zu einem großen Teil genommen.

Was ist Malz?

Gerste wird für Braumalz am häufigsten verwendet

Gerste wird für Malz am häufigsten verwendet

Malz ist eine der vier Zutaten, die nach dem deutschen Reinheitsgebot für die Herstellung von Bier verwendet werden dürfen. Nach dem Reihnheitsgebot dürfen für Bier lediglich Malz, Hopfen, Wasser und Hefe verwendet werden.

Bei Malz handelt es sich um Getreide, das in Wasser eingeweicht und zum Keimen gebracht wurde. Zumeist wird Gerste verwendet, doch kann bei Weizenbier auch Weizen vermälzt werden.

Welches Getreide ist Malz?

Für Malz wird zumeist Gerste verwendet. Malz ist gekeimtes Getreide, bei dem der Keimvorgang durch Trocknen (Darren) gestoppt wurde.

Der Keimungsvorgang wird abgebrochen, indem das gekeimte Getreide getrocknet (gedarrt) wird. Das Getreide enthält Stärke. Beim Mälzen wird das Enzym Amylase freigesetzt, das die Stärke aufspaltet.

Als Braumalz muss sich das Malz zur Herstellung von Bier eignen. Gerste ist für Braumalz am besten geeignet. Sie verfügt über Spelzen, die für die Läuterung wichtig sind. Sie hat einen ausgeprägten Eigengeschmack, der dem Bier seinen Körper verleiht.

Die Verwendung von Gerste für Braumalz hat auch historische Gründe. Gerste eignet sich kaum zum Backen. Sie stellt geringere Ansprüche an den Boden als Weizen. Daher war Gerste früher ausreichend verfügbar und weniger wichtig für die Ernährung, im Vergleich zu Weizen.

Gerste Braumalz

Gerste ist für Braumalz am besten geeignet

Warum ist Malz wichtig für das Bier?

Malz legt den Grundstein für das Bier und für seinen Geschmack. Die verwendete Getreideart, der Feuchtigkeitsgehalt und die Temperatur beim Darren entscheiden über die Farbe und den Geschmack des Biers.

Malz sorgt für den Geschmack des Biers und verleiht dem Bier einen süßlichen Geschmack. Das Braumalz ist für das Bier auch wichtig, da es Malzzucker enthält. Dieser Malzzucker bildet die Nahrungsgrundlage für die Hefepilze. Er wird durch die Hefepilze in Alkohol und Zucker umgewandelt.

Nach Wasser ist Malz mengenmäßig die zweitwichtigste Zutat für das Brauen von Bier. Es gibt auch den Rahmen für den Alkoholgehalt des Biers vor.

Herstellung von Braumalz

Braumalz wird zumeist in einer Mälzerei hergestellt. Kaum eine Brauerei vermälzt ihr Getreide noch selbst. Ein Hersteller von Malz ist Barke.

Für die Herstellung von Braumalz müssen die Getreidekörner sortiert und maschinell gereinigt werden. Die Getreidekörner werden in warmes Wasser eingeweicht, damit sie keimen. Bei der Keimung wird die im Getreidekorn enthaltene Stärke durch das Enzym Amylase aufgespalten.

Mälzen und Schroten

Gerste wird für das Mälzen am häufigsten genutzt

Die Keimung wird nach etwa fünf Tagen abgebrochen. Die Körner haben dann bereits Keime und Wurzeln gebildet. Die Wurzeln greifen dann ineinander. Nach Abbruch des Keimungsprozesses wird das Getreide getrocknet. Das Trocknen wird als Darren bezeichnet.

Beim Darren wird das Getreide auf eine Temperatur von mindestens 80 Grad erhitzt. Wie hoch die Temperatur sein muss, hängt von der Biersorte, von der gewünschten Süße und vom gewünschten Alkoholgehalt ab. Abhängig von der Biersorte muss die Temperatur beim Darren bei

  • 80 Grad für helles Malz
  • 100 bis 120 Grad für dunkles Malz
  • bis zu 220 Grad für Röstmalz

liegen.

Nach dem Darren wird das Malz von den Wurzelkeimen befreit. Es wird für die Bierherstellung in der Schrotmühle geschrotet. Nur selten wird das Malz ungeschrotet verwendet.

Verschiedene Malzsorten

Abhängig von der zu brauenden Biersorte werden verschiedene Malzsorten verwendet. Die Malzmischung wird als Schüttung bezeichnet. Je nach Schüttung werden Basismalze und Spezialmalze unterschieden.

Welches Malz für welches Bier?

Für jedes Bier wird Basismalz benötigt. Für Pilsner wird Pilsner Malz, für Weizenbier Weizenmalz, für dunkles Bier Münchner Malz und für Schwarzbier Röstmalz verwendet. Zusätzlich können Spezialmalze verwendet werden.

Basismalze

Basismalze haben einen großen Anteil an der Malzmenge des Biers und können in großen Mengen verwendet werden. Es gibt verschiedene Basismalze.

Pilsner Malz

Pilsner Malz wird als Basismalz weltweit am meisten verwendet. Dieses Malz wird nur aus Gerste hergestellt. Es ist hell und eignet sich nicht nur als Basis für Pilsner, sondern für alle Biersorten. Bei ungefähr 80 Grad wird dieses Malz gedarrt.

Weizenmalz

Weizenmalz

Weizenmalz

Weizenmalz wird nicht aus Gerste, sondern aus Weizen hergestellt und für das Brauen von Weizenbier verwendet. Weizen hat keine Spelzen und bildet keine Treberschicht im Läuterbottich. Daher wird für die Herstellung von Weizenbier neben Weizenmalz auch noch ein Anteil Gerstenmalz verwendet.

Münchner Malz

Münchner Malz wird aus Gerste hergestellt und bei einer Temperatur von 100 Grad gedarrt. Es hat eine dunkle Farbe und wird für dunkle, malzige Biere verwendet. Aufgrund des ausgeprägten malzigen Geschmacks kann dieses Malz auch zur Intensivierung des Geschmacks verwendet werden.

Pale-Ale-Malz

Pale-Ale-Malz ist in der Farbe etwas dunkler als Pilsner Malz. Es wird zum Brauen von Pale Ale in verschiedenen Varianten verwendet. Beim Brauen von Pale Ale wird das Maischeverfahren auf das Malz abgestimmt.

Wiener Malz

Wiener Malz wird bei 90 Grad gedarrt. In seiner Farbe ist es dunkler als Pale Ale Malz und heller als Münchner Malz. Es wird für Märzenbier und Festbier genutzt.

Spezialmalze

Spezialmalze werden beim Brauen von Bier nur zusammen mit Basismalzen und zu einem geringen Anteil verwendet. Bier wird mit Spezialmalz verfeinert. Spezialmalz kann auch unerwünschte Eigenschaften von Brauwasser oder Basismalz ausgleichen. Auch bei den Spezialmalzen gibt es verschiedene Sorten.

Röstmalz

Röstmalz wird auch als Farbmalz bezeichnet. Es erhält eine tiefbraune bis schwarze Farbe, da es bei sehr hohen Temperaturen und sehr lange gedarrt wird. Es hat ein intensives Röstaroma, das an Kaffee oder dunkle Schokolade erinnert. Röstmalz wird meistens aus entspelzter Gerste hergestellt, da die Spelzen beim Rösten verkohlen würden. Röstmalz wird für die Herstellung von Schwarzbier verwendet.

Karamellmalz

Durch seine besondere Herstellung enthält Karamellmalz karamellisierten Zucker, der nicht mehr vergärbar ist. Das Bier enthält mit Karamellmalz eine spezielle Süße und eine vollmundige Note. Karamellmalz ist in verschiedenen Farbstufen erhältlich. Es kann für Festbiere, aber auch für Leichtbiere verwendet werden. Der Vergärungsgrad und die Alkoholbildung lassen sich mit Karamellmalz steuern.

Sauermalz

Vor dem Darren werden dem Sauermalz Laktobakterien hinzugefügt, die zu einer natürlichen Säuerung führen. Sauermalz verändert den pH-Wert der Maische und kann daher ungünstige Eigenschaften des Brauwassers ausgleichen.

Melanoidinmalz

Melanoidinmalz ist reich an Dextrinen, die durch einen speziellen Darrprozess entstehen. Die Dextrine verleihen dem Bier einen kernigen Geschmack. Dieses Malz führt beim Bier zu einer rötlichen Farbe.

Rauchmalz

Rauchmalz wird für die Herstellung von Rauchbier verwendet und in Rauch gedarrt.

Geschichte des Malzes: vom Getreide zum Braumalz

Alte Mälzerei in Schwetzingen

Alte Mälzerei in Schwetzingen

Während Hopfen erst ungefähr seit dem Mittelalter zum Brauen von Bier verwendet wird, wussten schon die alten Ägypter Malz für die Bierherstellung zu schätzen. Die Ägypter verfügten Überlieferungen zufolge bereits über eine Mälzerei, die von der Brauwirtschaft getrennt war.

Woher kommt Malz?

Bereits die Ägpter verwendeten Malz zur Herstellung von Bier. Malz wird aus Getreide gewonnen, das zum Keimen gebracht und dann getrocknet wird.

Damals konnten die Brauer entscheiden, welches Getreide sie zum Mälzen verwenden wollten. Gerste setzte sich vor allem nach dem Erlass des Reinheitsgebots 1516 durch. Sie war einfach anzubauen und preiswert, da sie sich zum Backen nicht so gut eignete wie Weizen.

Das Reinheitsgebot sah keinen Weizen vor, da er sich wirtschaftlich nicht für die Brauwirtschaft eignete. Das Reinheitsgebot von 1516 sah vor, dass nur vermälztes Getreide für die Herstellung von Bier verwendet werden durfte, um die Qualität des Biers nicht zu beeinträchtigen.

In anderen Ländern herrscht kein Reinheitsgebot. Daher können neben Gerste auch andere Getreide zum Mälzen verwendet werden. Das Reinheitsgebot erlaubte in Bayern auch Weizen für die Herstellung von Malz.

Welche Getreide werden vermälzt?

Nach wie vor ist Gerste das am häufigsten vermälzte Getreide. Hauptsächlich handelt es sich um Braugerste. Gerste verfügt über Spelzen und ist reich an Stärke sowie Enzymen. Sie hat einen geringen Eiweißanteil.

Im Laufe der Jahre konnten sich auch andere Getreide wie Weizen, Dinkel, Roggen oder Emmer als eine der ersten Formen von Weizen etablieren.

Verwendung von Malz

Malz kann nicht nur für das Brauen von Bier, sondern auch für andere Zwecke verwendet werden. Es gibt verschiedene Verwendungsmöglichkeiten:

Brauerei und Brennerei

Malz wird hauptsächlich zum Brauen von Bier verwendet. Dabei werden verschiedene Braumalze genutzt. Malz wird aber auch für die Herstellung von Spirituosen wie Korn oder Whiskey benötigt.

Müllerei und Bäckerei

Eine weitere Verwendungsmöglichkeit für Malz ist die Bäckerei. Weizenmehl ist arm an Enzymen und Zucker und hat daher nur eine geringe Triebkraft. Malzmehl kann zum Brotteig hinzugefügt werden. Es ist reich an Enzymen und verbessert die Triebfähigkeit.

Andere Verwendungen

Malz kann auch zur Herstellung von Malzkaffee als Kaffee-Ersatz sowie für das Malzgetränk Ovomaltine verwendet werden. Weitere Verwendungsmöglichkeiten sind Malzbonbons und Nährbier, alkoholfreies Bier (Malzbier) oder alkoholarmes Bier.

4. Januar 2021 0 Kommentar
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Hopfen
Bier Wissen

Hopfen im Bier: Was ist eigentlich Hopfen?

von Michael 4. Januar 2021
geschrieben von Michael

Hopfen wird auch als Seele des Biers bezeichnet und ist gemäß dem deutschen Reinheitsgebot neben Wasser, Malz und Hefe eine der Zutaten für Bier. Es gibt verschiedene Arten von Hopfen. Der Anteil und die Art von Hopfen bestimmen den Geschmack des Biers und den Bierstil.

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Der Hopfenanteil bestimmt den Bittergeschmack des Biers. Je nach Biersorte ist der Anteil von Hopfen im Bier mehr oder weniger hoch. Hopfen bestimmt nicht nur, wie das Bier schmeckt. Beim Erhitzen der Würze wird Hopfen zugegeben. Dabei wird Alphasäure freigesetzt, die einen wichtigen Beitrag zur Haltbarkeit leistet.

Hopfen im Bier hat mit seinen Bitterstoffen eine konservierende Wirkung. Damit das Bier ausgewogen schmeckt und damit sich bei der Gärung Alkohol bildet, muss auch Malz verwendet werden.

Was ist Hopfen?

Hopfen Pflanze

Es gibt männliche und weibliche Hopfenpflanzen

Hopfen ist eine zu den Hanfgewächsen zählende Kletterpflanze. Es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Die männliche Hopfenpflanze wird nur zur Befruchtung der weiblichen Pflanze benötigt, damit sie ihre Dolden ausbilden kann. Die männliche Hopfenpflanze wird nach der Befruchtung der weiblichen Pflanze aus dem Anbaugebiet entfernt.

Hopfen wird in über 50 Ländern kultiviert und gedeiht nur zwischen dem 35. und 55. Breitengrad. Bereits im 8. Jahrhundert wurde Hopfen kultiviert. Die Äbtissen Hildegard von Bingen hat in ihren Schriften bereits über die konservierende Wirkung von Hopfen berichtet, die auch eine wichtige Aufgabe von Hopfen im Bier ist.

Die Hopfenpflanze kann einjährig oder ausdauernd sein. Die Pflanze ist rechtswindend und benötigt ein Gerüst, um zu ranken. Die gestielten Laubblätter sind drei- bis neunlappig.

Hopfen ist ziemlich schnellwüchsig. Die Pflanze kann eine Höhe bis zu acht Metern erreichen.

Hopfendolden

Hopfendolden

Die Hopfendolden werden von Ende August bis Anfang Oktober geerntet. Die Ernte erfolgte noch bis in die 1960er Jahre manuell. Inzwischen kommen auch Erntemaschinen zum Einsatz.

Die Zucht von Hopfen

Es gibt ungefähr 200 verschiedene Hopfensorten, von denen jedoch nur etwa 70 weltweit gehandelt werden. Ungefähr 10 Institute beschäftigen sich mit der Hopfenzüchtung. Hopfen wird ohne Gentechnik gezüchtet. Es dauert 10 bis 12 Jahre, bis eine neugezüchtete Hopfensorte marktreif ist.

Immer erfolgreicher werden Craft Beer Brauereien. Sie sorgen dafür, dass Neuzüchtungen herauskommen. So kamen schon 2012 ungefähr 10 neue Sorten Hopfen auf den Markt.

Hopfengarten

Anbau von Hopfen

Warum ist Hopfen im Bier so wichtig?

Hopfen gehört ins Bier, doch ist der Anteil abhängig von der Biersorte unterschiedlich hoch. Das erste Bier wurde noch ohne Hopfen gebraut. Hopfen ist jedoch heute bei der Bierherstellung nicht mehr wegzudenken. Sicher ist, dass er bereits seit dem Mittelalter zum Bierbrauen verwendet wird.

Noch bis zum Mittelalter wurden zum Bierbrauen verschiedene Kräuter verwendet, die eine toxische Wirkung hatten und mitunter zu schweren Vergiftungen führten. Zumindest verursachten sie Magenprobleme. Um das zu vermeiden, wurde in Deutschland das Reinheitsgebot eingeführt.

Hopfen sollte das Bier bekömmlicher machen, es konservieren und auch für das Aroma sorgen. Deshalb ist Hopfen im Bier auch heute noch wichtig.

Hopfen enthält Bitterstoffe, die für den Geschmack im Bier sorgen. Gleichzeitig wirken diese Bitterstoffe und die im Hopfen enthaltene Alphasäure konservierend. Sie sorgen dafür, dass das Bier länger haltbar bleibt.

Das Bier wäre sehr süß, wenn es keinen Hopfen enthalten würde. Der Hopfen ist ein Antagonist zum Malz, das süß schmeckt. Im 18. und 19. Jahrhundert fehlten Kühlmöglichkeiten. Um das Bier länger haltbar zu machen, wurden Biere mit hohem Hopfenanteil gebraut.

Inhaltsstoffe: Was steckt im Hopfen?

Aufgrund seiner Inhaltsstoffe ist Hopfen wichtig für die Bierherstellung. Das sind die wichtigsten Inhaltsstoffe von Hopfen:

  • bis zu 50 Prozent Cellulose
  • bis zu 20 Prozent Alphasäure, die wichtig für die Konservierung des Biers ist
  • bis zu 10 Proznt Betasäuren
  • bis zu 5 Prozent Polyphenole
  • bis zu 4 Prozent Hopfenöle.

Darüber hinaus sind im Hopfen Gerbstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe enthalten.

Die im Hopfen enthaltenen Alphasäuren werden beim Bierbrauen in Iso-Alphasäuren umgewandelt. Sie sind für den Bittergeschmack des Biers verantwortlich. Die Bitterkeit des Biers wird in Bittereinheiten-Werte (IBU) und unterscheidet sich, je nach Biersorte.

Die Betasäuren sorgen dafür, dass das Bier haltbar bleibt. Sie wirken antimikrobiell. Im Brauprozess gehen sie fast vollständig verloren. Hopfenöl besteht aus zahlreichen Substanzen und verflüchtigt sich beim Brauvorgang.

Welcher Hopfen für welches Bier?

Welcher Hopfen verwendet werden muss, hängt von der Biersorte und von der gewünschten Bitterstufe ab. Der Anteil an Bitterhopfen mit einem hohen Gehalt an Alphasäure muss umso höher sein, je bitterer das Bier sein soll. Bei Craft Beer kann auch Dualhopfen oder ein höherer Anteil Aromahopfen verwendet werden.

Anbau und Ernte

Hopfen Anbau

Hopfen Anbau

Hopfen wird weltweit auf einer Fläche von etwa 47.000 Hektar angebaut. Jährlich werden etwa 90.000 Tonnen Hopfen weltweit geerntet. Mit zwei Dritteln kommt der Löwenanteil davon aus den USA. Auch China, Polen, Slowenien und Deutschland sind wichtige Anbauländer von Hopfen.

Wann Hopfen geerntet wird, hängt von der Sorte und vom Anbaugebiet ab. Auf der nördlichen Erdhalbkugel wird von Ende August bis Anfang Oktober geerntet. Die Ernte auf der südlichen Halbkugel dauert bis Ende März.

Hopfen Ernte

Geerntet werden die Hopfenreben. Mit Pflückmaschinen werden die Dolden von den Reben geerntet. Die Dolden müssen getrocknet (gedarrt) werden, damit sie haltbar bleiben. Nicht immer kommen die Dolden ins Bier. Die Dolden können auch zu Hopfenpellets verarbeitet werden.

Bitterhopfen und Aromahopfen – Unterschied in Geschmack und Anwendung

Beim Hopfen werden Bitterhopfen und Aromahopfen unterschieden. Bitterhopfen schmeckt, wie der Name sagt, bitter. Dafür sorgen die Bitterstoffe. Er wird zum Bittern des Biers verwendet. Aromahopfen sorgt für das Aroma im Bier und hat nur eine leichte Bitternote. Dafür ist er reich an Aromastoffen.

Wie passe ich die Bitterkeit in meinem selbstgebrauten Bier an?

Soll das selbstgebraute Bier weniger bitter sein, wird Aromahopfen mit Hopfenstopfen dazugegeben. Soll die Bitternote stark ausgeprägt sein, muss der Bitterhopfen bei der Kochung frühzeitig dazugegeben und lange im Sud belassen werden.

Verwendung von Bitterhopfen

Bei Bitterhopfen ist der Anteil an Alphasäure höher als bei Aromahopfen. Der Gehalt an Alphalsäure ist höher als 10 Prozent. Die Alphasäure sorgt für den bitteren Geschmack und für die Konservierung des Biers. Craft Beer Brauereien geben bei ihrem Beer oft den Bittergehalt in IBU an. Ein Milligramm gelöster Alphasäure entspricht einem IBU.

Ein hoher IBU-Wert bedeutet zumindest theoretisch, dass das Bier bitter schmeckt. Das ist allerdings nicht immer zu schmecken. Es kommt auch auf den Anteil und das verwendete Malz an, wie bitter ein Beer ist.

Verwendung von Aromahopfen

Im Gegensatz zu Bitterhopfen hat Aromahopfen nur einen Anteil an Alphasäure von weniger als 10 Prozent. Der Gehalt an ätherischen Ölen, die für das Aroma sorgen, ist bei Aromahopfen höher als bei Bitterhopfen.

Es gibt verschiedene Arten von Aromahopfen, die für verschiedene Geschmacksnuancen wie blumig, fruchtig oder würzig sorgen.

Dualhopfen

Dualhopfen kombiniert Bitter- und Aromahopfen miteinander und gehört zu den Neuzüchtungen. Der Dualhopfen hat einen hohen IBU-Wert, der für die Bitterkeit verantwortlich ist, aber auch einen hohen Anteil an Aromastoffen.

Wird Dualhopfen zum Brauen verwendet, muss kein Bitter- und kein Aromahopfen verwendet werden. Dualhopfen kombiniert das Beste aus beiden Sorten.

Bierbrauen – Wann gebe ich den Hopfen dazu?

Hopfenblüte

Hopfenblüte

Wer selbst Bier brauen möchte, benötigt Hopfen. Dabei wird sich der Hobbybrauer fragen, wann er den Hopfen dazugeben soll. Der Geschmack des Biers hängt zum großen Teil davon ab, wann der Hopfen ins Bier kommt.

Grundsätzlich wird der Hopfen während der Kochung ins Bier gegeben. Bitterhopfen kann schon zu Beginn des Kochvorgangs dazugegeben werden. Soll das Bier weniger bitter schmecken, kann der Bitterhopfen auch später dazugegeben werden.

Da sich die in Aromahopfen enthaltenen ätherischen Öle schnell verflüchtigen, kommt es für die Aromaabgabe darauf an, dass der Aromahopfen erst später beim Kochvorgang dazugegeben wird. In der Brauanlage werden Bitterhopfen und Aromahopfen dosiert und schubweise ins Bier gegeben.

Bierbrauen – Wie viel Hopfen braucht mein Bier?

Wie viel Hopfen das Bier braucht, hängt von der zu brauenden Biersorte und von der verwendeten Hopfensorte ab. Entscheidend ist dafür der Gehalt des Hopfens an Alphasäure.

Als Beispiel soll ein Pils mit 40 IBU gebraut werden. Dafür wird eine Hopfensorte mit ungefähr 14 Prozent Alphasäure verwendet. Abhängig davon, wie bitter das Bier werden soll, müssen pro Hektoliter Bier 50 bis 250 Gramm Hopfen verwendet werden.

Um zu bestimmen, wie viel Hopfen für das Bier gebraucht wird, müssen viele Faktoren herangezogen werden:

  • gewünschte Biersorte
  • gewünschter Bittergehalt
  • Art des Hopfens
  • Anteil der Alphasäure im Hopfen
  • Stammwürze
  • Zusammensetzung der Würze

Weiterhin kommt es darauf an, ob Hopfendolden oder Hopfenpellets ins Bier gegeben werden. Bei Hopfendolden wird eine größere Menge benötigt als bei Hopfenpellets.

Welches Bier hat am meisten Hopfen?

Der Hopfenanteil ist umso höher, je bitterer ein Bier ist. In der Regel hat helles, bitteres Bier einen höheren Hopfenanteil.

Arten der Hopfen Verwendung: Hopfenstopfen, Kalthopfung und Trockenhopfung

Zwischen Hopfenstopfen, Kalthopfung und Trockenhopfung gibt es keinen Unterschied. Gemeint ist die gleiche Technik. Aromahopfen wird ins Bier gegeben, wenn das Bier bereits kalt ist. Die Hauptgärung ist abgeschlossen, das Jungbier ist noch nicht abgefüllt.

Aromahopfen wird in ein Hopfensäckchen gefüllt und bei Raumtemperatur in das Bier gegeben. Für die Aromaabgabe kommt es lediglich darauf an, dass die ätherischen Öle ins Bier übergehen. Da sich bei diesem Verfahren keine Bitterstoffe lösen, bekommt das Bier eine besondere Geschmacksnote. Es wird nicht mehr bitterer, doch kann es eine fruchtige, würzige oder blumige Note bekommen.

4. Januar 2021 0 Kommentar
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Bier Herstellung
Bier Wissen

Bier Herstellung: Wie wird Bier hergestellt?

von Michael 4. Januar 2021
geschrieben von Michael

Wer Bier mag, wird sich vielleicht schon gefragt haben, wie die Bier Herstellung eigentlich funktioniert. Das Bierbrauen ist ein ziemlich aufwendiger Prozess, der viele Arbeitsschritte umfasst und sich über einige Wochen erstreckt.

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Da es verschiedene Sorten von Bier gibt, unterscheiden sich die Zutaten und die verschiedenen Arbeitsschritte beim Brauprozess, abhängig von der Sorte. Eine wichtige Voraussetzung, damit das Bier gelingt, ist die Gärung. In Deutschland kommt es bei der Bierherstellung auf das Reinheitsgebot an, das in anderen Ländern keine Bedeutung hat.

Ist der Gärprozess abgeschlossen, heißt das noch nicht, dass nun das Bier fertig ist. Abhängig von der Sorte muss das Bier noch reifen. Einige Biersorten können über lange Zeit gelagert werden. Während der Reifung können sich besondere Geschmacksnuancen ausbilden.

In jedem Fall ist es ein langer Prozess, bis das Bier an die Zapfhähne oder in die Läden kommt und dem unbeschwerten Genuss nichts mehr im Wege steht.

Mälzen

Malz / Braumalz

Malz / Braumalz

Der erste Arbeitsschritt bei der Bierherstellung ist das Mälzen. Das deutsche Reinheitsgebot von 1516 schreibt vor, dass Bier nur aus den Zutaten Malz, Hopfen, Hefe und Wasser bestehen darf. Malz entsteht, wenn Getreide zum Keimen gebracht wurde. In Deutschland wird häufig Gerste zum Mälzen verwendet. Bei Weizenbier wird das Malz aus Weizenkörnern hergestellt.

Die Gersten- oder bei Weizenbier auch die Weizenkörner werden in Wasser eingeweicht, damit sie keimen. Für die Keimung werden die Körner in Keimkästen gefüllt. Gerste, aber auch anderes Getreide ist reich an Stärke. Bei der Keimung bildet das Korn das Enzym Amylase, das für die Stärkeaufspaltung wichtig ist. Der Keimungsprozess dauert fünf Tsge. Die Wurzeln der Getreidekörner müssen ineinander greifen.

Damit sich aus dem gekeimten Getreide keine Getreidepflanzen entwickeln, muss der Keimungsprozess unterbrochen werden. Das erfolgt durch Trocknung. Der Trocknungsprozess wird als Darren bezeichnet. Bei 80 bis 100 Grad wird das Grünmalz schonend getrocknet.

Der Darrprozess umfasst die beiden Teile Schwelken und Abdarren. Beim Schwelken wird abhängig vom Wassergehalt des Darrgutes die spätere Farbe des fertigen Malzes bestimmt. Die Farbe ist umso dunkler, je höher der Wassergehalt ist. Der gewünschte Trocknungsgrad des Malzes wird durch Abdarren erreicht.

Der Geschmack des späteren Biers wird durch das Mälzen entscheidend beeinflusst. Nach der Trocknung hat das Malz einen leicht süßlichen Geschmack. Dieser Malzzucker ist wichtig, um die Hefekulturen zu ernähren. Die Hefekulturen wandeln den Malzzucker in Alkohol um.

Erfolgt das Darren bei sehr hohen Temperaturen, kann das Malz karamellisieren oder verkohlen. Bei einigen Biersorten ist das durchaus erwünscht, denn das Bier erhält eine dunkle Farbe und einen süffigen, karamelligen Geschmack.

Für einen Liter Bier sind abhängig von der Sorte ungefähr 170 Gramm Malz erforderlich.

Schroten

Mälzen und Schroten

Mälzen und Schroten

Das Schroten ist der zweite Arbeitsschritt bei der Bier Herstellung. Das zuvor gewonnene Malz muss gemahlen werden. Das Malz wird in eine Schrotmühle gegeben und ähnlich wie bei der Herstellung von Mehl gemahlen. So kann sich das Malz im Wasser besser lösen.

Beim Schroten müssen die Spelzen erhalten bleiben. Sie bilden bei der späteren Läuterung eine Filterschicht. Die Schrotmühle schrotet das Malz in verschieden große Teile. Die Spelzen sind grob. Weitere Feinheitsgrade sind Grobgrieß, Feingrieß, Grießmehl und Pudermehl.

Das Schroten kann auch in einer Hammermühle erfolgen. Das Malz und damit auch die Spelzen werden zertrümmert. Da die Spelzen dann für den Läuterungsprozess nicht mehr als Filterschicht vorhanden sind, muss ein Maischefilter verwendet werden.

Zum Beitrag "Malzen und Schroten"

Maischen

Maischen Bier

Der eigentliche Brauprozess beginnt mit dem Maischen. Der Malzschrot wird in einem Bottich mit warmem Brauwasser vermischt. Das Brauwasser hat eine Temperatur von ungefähr 60 Grad. Die so entstehende Mischung wird als Maische bezeichnet. Diese Maische muss langsam auf ungefähr 76 Grad erhitzt werden.

Beim Erhitzen wird die im Malz enthaltene Stärke durch die Enzyme größtenteils zu Malzzucker abgebaut. Dabei werden Mineralstoffe, Vitamine und auch Teile von Eiweiß gelöst. Das Ergebnis des Maischens ist ein Malzextrakt.

Das Maischen ist abgeschlossen, wenn die Stärke vollständig in Malzzucker umgewandelt wurde. Um das zu testen, wird eine Jodprobe vorgenommen und ein kleiner Teil der Maische entnommen. Dafür wird Jod als Indikator verwendet. Verfärbt sich die Maische nicht blau, ist keine Stärke mehr vorhanden. Wenn sich die Maische bei der Probe blau verfärbt, benötigt sie noch etwas Zeit.

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Läutern

Bier läutern

Im Läuterbottich muss die Maische von den nicht gelösten Malzbestandteailen getrennt werden. Die in der Maische enthaltenen Spelzen dienen als Filter. Der Läuterbottich hat einen geschlitzten Siebboden.

Die Flüssigkeit fließt durch den Siebboden zurück in den Maischebottich. Damit die Flüssigkeit tatsächlich frei von allen ungelösten Stoffen ist, muss sie mehrmals durch den Läuterbottich in den Maischebottich und wieder zurück fließen.

Die festen, nicht gelösten Stoffe werden als Treber bezeichnet. Dieser Treber kann für Brotmischungen und als nährstoffreiches Viehfutter verwendet werden. Am Boden des Läuterbottichs bildet der Treber eine Schicht, den Treberkuchen. Damit die Flüssigkeit durch den Treberkuchen laufen kann, muss der Treberkuchen immer wieder zerkleinert werden.

Um auch die letzten wertvollen Teile aus dem Treber noch für die Würze zu verwenden, muss der Brauer mehrmals heißes Wasser auf den Treberkuchen gießen. Ein Hackwerk im Läuterbottich verhindert, dass der Treber verklebt.

Zum Beitrag "Läutern"

Würzekochen

Würzekochen

Der übrigbleibende flüssige Teil der Maische wird als Würze bezeichnet. Nur diese Würze wird für die Bierherstellung genutzt. Diese Würze gelangt in eine Sudpfanne oder Würzepfanne. Jetzt wird der Hopfen zur Würze gegeben. Je nach Biersorte wird unterschiedlich viel Hopfen verwendet. Der Hopfenanteil trägt wesentlich dazu bei, wie das fertige Bier schmeckt.

Hopfen kann als Hopfendolden, aber auch in Form von Extrakt oder Pellets in die Würze gegeben werden. Die Würze muss nun zusammen mit dem Hopfen gekocht werden. Dabei sterben die Bakterien ab. Die Würze wird dadurch haltbar.

Beim Würzekochen werden die wertvollen Bestandteile, zu denen Alphasäure und ätherische Öle gehoren, aus dem Hopfen gelöst. Alphasäure hat eine bitternde Wirkung. Je nachdem, wie hoch der Hopfenanteil ist, schmeckt eine Biersorte mehr oder weniger bitter.

Je mehr Hopfen im Bier enthalten ist, desto länger ist die Lagerfähigkeit und desto stärker ist der Bittergeschmack.

Beim Würzekochen verdampft Wasser. Die Würze wird dabei auf die Stammwürze konzentriert. Je nach Biersorte unterscheidet sich der Gehalt an Stammwürze. Die Stammwürze wird mit einer Bierspindel bestimmt. Der Gehalt an Stammwürze entscheidet darüber, wie hoch der Alkoholgehalt des Biers nach der Gärung ist.

Neben der Stammwürze bleibt am Ende des Würzekochens der Bruch zurück, der aus Hopfen- und Eiweißbestandteilen sowie Gerbstoffen besteht. Dieser Bruch ist ein Abfallprodukt. Er kann noch als Viehfutter verwendet werden.

Zum Beitrag "Würzekochen"

Würzeklärung und Kühlung

Würzekühlung

An das Würzekochen schließt sich die Würzeklärung an. Die noch heiße Stammwürze wird in einen Whirlpool geleitet. Durch die Rotation im Whirlpool setzen sich die noch nicht gelösten Hopfenbestandteile und ausgefallenes Eiweiß in der Mitte des Whirlpools als Kegel ab. Dieser Bruch eignet sich als Tierfutter. Die klare Würze wird an den Seiten abgezogen. Dieser Prozess der Klärung wird auch als Ausschlagen bezeichnet.

Die klare Würze gelangt in einen Wärmeüberträger und wird gekühlt. Sie wird mit Brauwasser und Eiswasser auf die sogenannte Anstelltemperatur abgekühlt. Das ist die Temperatur, die für die Zugabe von Hefe erforderlich ist. Diese Temperatur liegt bei 10 bis 20 Grad.

Zum Beitrag "Würzekühlung"

Hefezugabe und Gären

Bier Gärung

Nachdem der Ausgangsstoff für die Bier Herstellung alle diese Arbeitsschritte durchlaufen hat, kann in der Brauerei die Hefe dazugegeben werden. Die Hefe wandelt den in der Würze enthaltenen Malzzucker in Alkohol, Kohlensäure und Aroma um.

Die Würze und die Hefe müssen im Gärtank gären. Der Gärungsprozess setzt bereits nach einigen Stunden ein. Auf der Oberfläche der Flüssigkeit entsteht Schaum, der als Kräusen bezeichnet wird. Die Hauptgärung ist schon nach ungefähr einer Woche abgeschlossen. Das Produkt ist Jungbier. Dieses Bier ist noch lange nicht für den Genuss geeignet.

Das beim Gären entstehende Kohlendioxid wird abgezogen. Es kann aufbereitet und dem Bier am Ende des Brauprozesses oder beim Zapfen wieder hinzugefügt werden.

Abhängig von der verwendeten Bierhefe und der Bereitung der Würze entsteht untergäriges oder obergäriges Bier. Die Hefe sinkt bei untergärigem Bier auf den Boden. Bei obergärigem Bier gelangen die Hefekulturen an die Oberfläche des Jungbiers. Jede Brauerei nutzt ihren eigenen Hefestamm. Um welchen Hefestamm es sich handelt, bleibt ein Betriebsgeheimnis.

Zum Beitrag "Gärung"

Lagern

Bier Lagertanks in einer Brauerei

Bevor das Bier das Brauhaus verlässt, muss es lagern. Es gelangt in einen Lagertank, in dem die Nachgärung erfolgt. Das Jungbier reift und wird geklärt. Während der Lagerung wird das Bier auf eine Temperatur um den Gefrierpunkt gekühlt.

Das Bier reichert sich durch den Druck im Tank mit natürlicher Kohlensäure an. Diese Kohlensäure ist wichtig für Bekömmlichkeit, Schaumbildung und Geschmack des Biers. Der Alkoholgehalt des Biers kann bei der Lagerung noch leicht ansteigen. Bei der Lagerung setzen sich Trübbestandteile ab. Die nachfolgende Filtration wird dadurch erleichtert.

Der Prozess der Lagerung kann je nach Biersorte zehn Tage oder mehrere Wochen dauern.

Filtrieren

Bier filtrieren

Bier filtrieren

Mit dem Lagern ist der Brauprozess noch nicht abgeschlossen. Das Bier muss erst filtriert werden. Stoffe, die sich bei der Nachgärung noch nicht abgesetzt haben, werden aus dem Bier herausgefiltert. Hopfenharze, Eiweißbestandteile, schädliche Bakterien und Hefezellen werden aus dem Bier entfernt. Dafür können verschiedene Arten von Filtern verwendet werden.

Bei der Filtration wird das Bier geklärt. Es erhält seine endgültige Farbe.

Abfüllen und Verpacken

Bierfässer Lagerung

Bierfässer Lagerung

Damit das Bier die Brauerei verlassen kann, wird es abgefüllt. Es wird in Ein- oder Mehrwegflaschen, Dosen oder Fässer gefüllt. Die Flaschen oder Fässer müssen einwandfrei sauber sein, damit das Bier haltbar bleibt und die Qualität nicht beeinträchtigt wird. Mehrwegflaschen und Mehrwegfässer werden gründlich gereinigt. Damit die Kohlensäure nicht entweichen kann, erfolgt das Abfüllen unter Gegendruck.

Die Behälter des Biers müssen ordnungsgemäß etikettiert werden. Neben dem Namen der Brauerei und der Biersorte müssen auch der Alkoholgehalt und mitunter der Gehalt an Stammwürze auf dem Etikett angegeben werden.

Qualitätskontrollen

Um immer eine gute Qualität zu gewährleisten, muss das Brauhaus regelmäßig Qualitätskontrollen durchführen. Soche Qualitätskontrollen müssen von Zeit zu Zeit bei allen Stufen der Bierherstellung erfolgen. Sowohl die Zutaten als auch die Geräte, die Arbeitsweise und das fertige Bier werden kontrolliert.

Fragen und Antworten

Was kostet ein Liter Bier in der Herstellung?

Die Produktionskosten für einen Liter Bier liegen in der Brauerei bei mindestens 50 Cent. Abhängig von der Brauerei und von der Sorte kann der Preis auch bei 1 Euro liegen.

Welches Getreide ist in Bier?

Das am häufigsten für die Bierherstellung verwendete Getreide ist Gerste. Bei Weizenbier wird Weizen verwendet. Da er keine Spelzen hat, die für die Läuterung erforderlich sind, wird dem Weizen zumeist ein Anteil Gerste zugefügt.

Welche Rohstoffe werden zum Bierbrauen benötigt?

Nach dem deutschen Reinheitsgebot werden zum Bierbrauen nur die Rohstoffe Wasser, Getreide, Hopfen und Hefe benötigt. Getreide ist der Ausgangsstoff für die Herstellung von Malz.

4. Januar 2021 0 Kommentar
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Trappistenbier Kloster Orval
Bier Wissen

Was ist eigentlich Trappistenbier?

von Michael 3. Januar 2021
geschrieben von Michael

Trappistenbier ist das Bier der Mönche. Es hat eine lange Tradition und wird im Kloster gebraut. Dieses Bier überzeugt zumeist mit einer hervorragenden Qualität. Es ist oft stärker als das in den Supermärkten angebotene Bier.

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Es gibt nicht das Trappistenbier schlechthin. Abhängig vom Kloster werden unterschiedliche Biere gebraut. Auch die Trappistenmönche innerhalb eines Klosters brauen mitunter verschiedene Biere, beispielsweise helles und dunkles Bier. Nur Bier, das von den Trappistenmönchen in einem Trappistenkloster gebraut wird, darf die Bezeichnung Trappistenbier tragen. Es ist also eine Auszeichnung für das braune Elixier, wenn es diese Bezeichnung verdient.

Einige Klöster oder Abteien haben bereits eine lange Brautradition und sind für ihr Bier längst über die Ländergrenzen hinaus berühmt.

Was ist Trappistenbier?

Trappistenbier ist kein Bierstil und keine Biersorte wie Pilsner oder Lager. Die Bezeichnung Trappistenbier ist eine Auszeichnung. Nur Bier, das von Trappistenmönchen in einem Trappistenkloster gebraut wird, verdient die Bezeichnung Trappistenbier. Die Bezeichnung sagt also nichts über einen Geschmack oder eine Biersorte aus, sondern lediglich darüber, wo das Bier gebraut wurde.

Das Bier muss unter Aufsicht der Trappistenmönche hergestellt werden. Das Trappistenbier muss noch eine weitere Bedingung erfüllen. Die Mönche dürfen mit diesem Bier keinen Gewinn erzielen. Lediglich die Kosten des Klosters dürfen mit den Erlösen gedeckt werden. Zusätzlich fließt ein Teil der Erlöse in wohltätige Einrichtungen. Wer Trappistenbier kauft, unterstützt also einen wohltätigen Zweck.

Es gibt eine internationale Trappistenvereinigung, die das Bier als Trappistenbier auszeichnet. Das Bier erhält das sechseckige Authentic Trappist Logo. Dieses Logo können auch weitere Produkte erhalten, die in einem Trappistenkloster unter Aufsicht von Trappistenmönchen hergestellt werden.

Weltweit gibt es noch 20 anerkannte Trappistenklöster. Nur 12 dieser Klöster brauen Trappistenbier. Bei diesem Bier werden ungefähr 40 verschiedene Sorten unterschieden.

Zumeist handelt es sich beim Trappistenbier um einen obergärigen Bierstil. Die häufigsten Trappistenbiere sind Quadrupel, Tripel und Dubbel. Diese belgischen Bierstile haben einen hohen Stammwürzeanteil. Auch der Alkoholgehalt ist zumeist hoch. Beim Trappistenbier spielt das Reinheitsgebot keine Rolle. Dieses Bier wird nicht in Deutschland gebraut. Daher gilt das Reinheitsgebot nicht.

Da die Trappistenmönche kein Reinheitsgebot berücksichtigen müssen, können sie für ihre Biere auch Zucker, Gewürze und Kräuter verwenden. Zumeist haben diese Biere einen würzigen und süßlichen Geschmack.

Welche Trappistenbrauereien gibt es?

Es gibt weltweit noch zwölf Trappistenbrauereien, von denen sich keine in Deutschland befindet. Das sind die Brauereien und die dort gebrauten verschiedenen Biersorten:

Belgien

  • Chimay, Abtei Notre-Dame de Scourmontin mit Triple, Bleu, Rouge und Chimay dorée
  • Orval, Abtei Orval in Florenville mit Orval, Orval Vert und Hausbier
  • Achel, Sint-Benedictusabdij in Hamont-Achel mit den Fassbieren Blond und Bruin und den Flaschenbieren Blond, Blond Extra, Bruin und Bruin Extra
  • Rochefort, Abtei Notre-Dame de Saint-Rémy in Rochefort mit Rochefort 6, Rochefort 8 und Rochefort 10
  • Westvleteren, Sint-Sixtusabdij in Vleteren mit Westvleteren 6, Westvleteren 8 und Westvleteren 12
  • Westmalle, Abtei Onze-Lieve-Vrouw van het Heilig Hart in Westmalle mit Dubbel, Tripel und Extra

Niederlande

  • La Trappe, Abtei Koningshoeven in Berkel-Enschot mit Witte Trappist, Blond, Puur, Isid’or, Bockbier, Quadrupel, Quadrupel Oak Aged und Tripel
  • Zundert, Brauerei De Kievit (Kiebitz)in der Abtei Maria Toevlucht in Klein-Zundert mit Kopperblond

Italien

  • Tre Fontane, Abtei Tre Fontane in Rom, mit Tre Fontane

Österreich

  • Stift Engelszell, Klosterbrauerei Stift Engelszell im Innenviertel mit Nivard, Benno und Gregorius

Großbritannien

  • Mount St. Bernard, Mount St. Bernard Abbey nahe Coalville mit Tynt Meadow

USA

  • Spencer, Saint Joseph’s Abbey in Spencer mit Trappist Holiday Ale, Trappist Ale, Trappist IPA, Trappist Imperial Stout, Trappist Monks Reserve Ale, Trappist Festive Lager und Trappist Feierabendbier

Besondere Trappistenbiere

Es gibt also zahlreiche Sorten von Trappistenbieren, die sich in ihrem Geschmack und im Alkoholgehalt unterscheiden. Auch der Gehalt an Stammwürze unterscheidet sich bei den Trappistenbieren. Die nachfolgend vorgestellten Biere sind besonders.

Westvleteren 12

Westvleteren Trappistenbier

Westvleteren Trappistenbier

Westvleteren 12 wird seit 1839 im belgischen Kloster Sint-Sixtusabdij in Vleteren, Westflandern hergestellt. Dieses Bier wurde 2005 als bestes Bier der Welt ausgezeichnet. Mit einem Alkoholgehalt von 10,2 Prozent ist dieses Bier richtig stark.

Westvleteren 12 ist so selten und gilt daher als kostbar, da es offiziell nur direkt bei dieser Brauerei erworben werden darf. Es handelt sich bei diesem Bier um ein Quadrupel. Noch kostbarer wird dieses Bier, da es von den Mönchen nur an 75 Tagen im Jahr gebraut wird.

Die Mönche geben sich große Mühe, um Westvleteren 12 zum besten Bier der Welt zu machen. Sie sorgen dafür, dass es so begehrt ist. Auch wenn es ihnen möglich wäre, große Mengen davon zu verkaufen, tun sie das nicht. Sie verkaufen nur so viel, wie für die Finanzierung des Klosters erforderlich ist.

Orval

Ein weiteres besonderes Trappistenbier ist das im belgischen Florenville seit 1932 hergestellte Orval. Orval bedeutet auf Deutsch “Goldenes Tal”. Das Bier nimmt eine gewisse Sonderstellung unter den Trappistenbieren ein. Es wird aus eigens dafür gezüchteten Hopfen gebraut.

Abtei Orval in Belgien

Abtei Orval in Belgien

Zusätzlich züchten die Trappisten für dieses Bier eine besondere Hefe, die sie mit Brettanomyces vergären. Die wilde Hefe Brettanomycs lebt auf der Haut von Früchten. Dieser Pilz verleiht dem Bier seinen bitter-hefigen Geschmack.

Das Geschmacksprofil von Orval kann sich während des Reifens komplett verändern. So können neue, komplexe Aromen entstehen. Das Abfülldatum wird daher auf die Flasche gedruckt. Das Bier ist extrem gut lagerfähig.

Geschichte der Trappistenbiere

Trappistenbier hat eine lange Tradition. Die ersten Ansätze zum Brauen des Biers stammen schon aus dem 9. Jahrhundert. Seinen Ursprung hat das Bier jedoch nicht in Belgien, sondern in der Schweiz. Die ersten Pläne für Klöster mit Brauhäusern, Kühlkellern, einer Fasswerkstatt und Gäranlagen stammen aus dem schweizerischen Kloster St. Gallen.

In der Folgezeit entstanden mehr als 400 klösterliche Brauereien. Den Mönchen und auch den Nonnen stand eine tägliche Ration Bier von ein bis zwei Litern zu. Von dieser Einheit leitet sich auch die Einheit für das Maß Bier ab.

Für das Trappistenbier ist nicht die Schweiz, sondern Belgien berühmt. Die Trappistenklöster mit dem berühmten Bier sind in Flandern und der Wallonie angesiedelt. Da diese Biere von den Trappistenmönchen gebraut werden, die zu den Zisterziensern gehören, werden sie Trappistenbiere genannt.

Die Mönche brauten ihr Bier, da sie eine Einnahmequelle für ihr Kloster benötigten. Sie tranken das Bier auch selbst. Der Grundsatz “Flüssiges bricht das Fasten nicht” motivierte die Mönche zum Bierbrauen. Da die damaligen Trappistenbiere sättigend und nahrhaft waren, halfen sie den Mönchen, die Fastenzeit besser zu überstehen. Sie tranken in der Fastenzeit das Bier.

Die älteste noch bestehende Trappistenbrauerei befindet sich in Rochefort. Sie besteht seit 1595. Damals wurde das Bier noch nicht als Trappistenbier bezeichnet. Der Trappistenorden entstand erst 1892 durch eine Teilung des Zisterzienserordens.

Es gibt jedoch auch noch ganz neue Trappistenbrauereien. Erst 2018 erhielt die Mount Saint Bernard Abbey im britischen Coalville das Logo der Trappistenvereinigung.

Wie schmeckt Trappistenbier?

Jedes Trappistenbier hat einen anderen Geschmack, der von der Sorte und von der Brauerei abhängt. Häufig handelt es sich um obergäriges Bier, das mit belgischem Ale verglichen wird.

Der Alkoholgehalt von Trappistenbier ist zumeist mit 8 bis 12 Prozent relativ hoch. Nicht immer ist dieser Alkoholgehalt tatsächlich zu schmecken, da diese Biere oft einen Anteil Zucker haben. Ihren süßen Geschmack erhalten die Biere, da statt Hopfen zumeist Malz und Hefe verwendet werden. Malz sorgt für einen süßen, die Trappistenhefe für einen fruchtig-weichen Geschmack.

Einige Trappistenbiere haben komplexe Aromen, die an Dörrfrüchte, Bananen oder Karamell erinnern.

Westmalle Tripel wird als Mutter der Tripel bezeichnet und hat eine angenehme Schärfe. Das Aroma erinnert an Kräuter und Bananen.

Chimay Rood ist ein Dubbel mit erdbrauner Farbe. Es ist süß-malzig und hat eine fruchtige Note. In seinem Geschmack erinnert dieses Dubbel an Bananen, Karamell und Brot.

La Trappe Blond ist ein helles Bier mit süßem Geschmack und sanfter Bitterkeit.

Wie wird Trappistenbier hergestellt?

Für Trappistenbier gilt nicht das Reinheitsgebot. Daher kann es auf verschiedene Weise hergestellt werden. Die Grundzutaten sind Wasser, Hefe, Malz und Hopfen. Die Hefe wird von den Trappisten selbst herangezogen. Abhängig vom Ort der Herstellung ist die Trappistenhefe in ihrer Bezeichnung geschützt.

Der Hopfen für das Trappistenbier wird zumeist im Klostergarten oder in dessen Nähe herangezogen. Die italienische Brauerei Tre Fontane gibt auch im Klostergarten gezüchteten Eukalyptus in ihr Trappistenbier.

Zumeist liegt beim Trappistenbier der Fokus auf Malz statt Hopfen, da es für einen süßlichen Geschmack sorgt. Häufig wird Honig oder Zuckersirup dazugegeben. So bekommt das Bier einen hohen Alkoholgehalt.

In der Flasche erfolgt häufig eine zweite Gärung. So entsteht ein komplexeres Aroma. Trappistenbier zeichnet sich aufgrund seiner besonderen Herstellung durch eine lange Haltbarkeit aus.

Wie trinkt man Trappistenbier?

Damit das Trappistenbier seinen vollen Geschmack entfalten kann, kommt es darauf an, wie das Bier getrunken wird. Bei einer zu niedrigen Temperatur kann sich das Aroma nicht richtig entfalten. Es kommt daher auf die richtige Trinktemperatur an, die abhängig von der Biersorte ist. Eine ideale Trinktemperatur ist 8 Grad.

Auch auf das richtige Glas kommt es an. Trappistenbier kann seinen Geschmack am besten entfalten, wenn es aus einer Trappistenschale getrunken wird. Dieses bauchige Glas erinnert an eine Sektschale. Das Bier kann darin gut atmen. Geeignet ist aber auch ein Tulpenglas.

Auf dem Boden der Flasche von Trappistenbier können sich Hefesedimente befinden. Sie können mitgetrunken werden, da sie für einen besonderen Geschmack sorgen können. Wer diese Sedimente nicht mag, gießt den letzten Schluck nicht ins Glas.

Wo kann man Trappistenbier kaufen?

Es ist nicht immer leicht, Trappistenbier zu bekommen. Die Biere können zumeist direkt in den Klosterbrauereien gekauft werden. Diese Brauereien, beispielsweise Westvleteren, bieten ihre Biere nur an bestimmten Tagen im Jahr an. Es kann daher sinnvoll sein, im Kloster anzurufen und nachzufragen. Die Biere werden oft nur in geringen Mengen verkauft.

Trappistenbier ist auch in einigen Spezialbiershops erhältlich. Hin und wieder bieten auch Getränkemärkte Trappistenbiere an.

3. Januar 2021 0 Kommentar
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Hard Seltzer
Bier Wissen

Was ist eigentlich Hard Seltzer?

von Michael 3. Januar 2021
geschrieben von Michael

Hard Seltzer kommt aus dem Englischen und steht für hartes Sprudelwasser. Was macht dieses Sprudelwasser eigentlich hart und was ist das Besondere daran? Es ist der Alkohol, der in diesem kohlensäurehaltigen Trendgetränk enthalten ist. In den USA erfreut sich dieses Getränk großer Beliebtheit.

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Bei der Herstellung dieses Getränks wird nicht einfach kohlensäurehaltiges Wasser mit einem Schuss Alkohol vermischt. Hard Seltzer entsteht im Original durch Fermentation. Der Alkohol wird aus Wasser, Malz und Hefe gewonnen. Zusätzlich kann dem Getränk noch ein Schuss Fruchtgeschmack zugefügt werden.

Hard Seltzer ist noch ein relativ neues Erfrischungsgetränk. Inzwischen ist es auch in Deutschland angekommen. Einige Start-ups stellen dieses Trendgetränk her und bieten es online an, doch ist es auch in einigen Supermärkten und sogar in Discountern verfügbar.

Was ist Hard Seltzer?

Hard Seltzer ist ein alkoholhaltiges Erfrischungsgetränk mit Kohlensäure. Der Alkoholgehalt ist etwa mit dem Alkoholgehalt von Bier vergleichbar. Hard Seltzer hat einen Alkoholgehalt von 4 bis 6 Prozent. Wer jetzt glaubt, dass es sich bei Hard Seltzer um ein Alkopop handelt, der irrt.

Anders als bei einem Alkopop wird für Hard Seltzer nicht ein alkoholfreies Getränk wie ein Saft oder eine Limonade mit einer Spirituose gemischt. Der Unterschied zu den Alkopops besteht bei Hard Seltzer darin, dass der enthaltene Alkohol durch Fermentation gewonnen wird, ähnlich wie bei der Herstellung von Bier. Die Fermentation erfolgt, indem Wasser, Malz und Hefe zusammen angesetzt werden.

Truly Wild Berry Hard Seltzer

Truly Wild Berry Hard Seltzer

Hard Seltzer enthält Kohlensäure, ähnlich wie Mineralwasser. Der Begriff Seltzer sagt bereits aus, dass es sich um ein sprudelndes Wasser handelt. Die Bezeichnung Hard sagt aus, dass es sich um keinen gewöhnlichen Sprudel, sondern um ein alkoholisches Getränk handelt.

Hard Seltzer ist ein recht leichtes Erfrischungsgetränk, das sich vor allem für warme Sommerabende eignet. Das Getränk wird inzwischen von verschiedenen Marken angeboten. Im Handel ist es zumeist in Dosen erhältlich.

Hard Seltzer muss zu mindestens 95 Prozent aus kohlensäurehaltigem Wasser bestehen. Der Rest darf Alkohol sein. Mitunter werden dem Trendgetränk auch noch fruchtige Aromen beigefügt, sodass ein Geschmack nach Zitrone, Pfirsich oder Grapefruit entsteht. Das Getränk muss nicht unbedingt süß schmecken.

Es handelt sich bei Hard Seltzer nicht um ein Spirituosenmischgetränk. Da fermentierter Alkohol für die Herstellung verwendet wird, ist keine Spirituose beteiligt. Das Getränk ist vergleichsweise kalorienarm, da keine Spirituose, keine Limonade und kein Fruchtsaft verwendet wird. Pro 100 Milliliter hat das Getränk ungefähr 30 bis 100 Kalorien. Der Zuckergehalt liegt bei ungefähr 2 Gramm.

Woher kommt Hard Seltzer?

Hard Seltzer ist noch relativ neu und liegt aktuell im Trend. Das Getränk hat seinen Ursprung in den USA. Für die Herstellung wurde ursprünglich zumeist Alkohol auf der Basis von Zuckerrohr oder Malz verwendet. Auch heute wird das Getränk noch auf diese traditionelle Weise hergestellt. Außerhalb der USA wird jedoch auch fermentierter oder neutraler Alkohol verwendet.

Die Geburtsstunde von Hard Seltzer schlug 1993. Die US-amerikanische Biermarke Coors brachte ein Getränk mit dem Namen Zima auf den Markt. Allerdings kam dieses Getränk nicht so wie erhofft an und verschwand daraufhin wieder vom Markt. Damals bestand noch kein Bedarf nach kalorienarmen sprudelnden Getränken ohne Zuckerzusatz. Letztendlich wurde das Getränk aufgrund mangelnder Verkaufszahlen 2008 vom Markt genommen.

Erst 2013 war die Zeit gekommen, dass zwei Männer in Boston erkannten, was sich vor allem Frauen wünschten. Die beiden Männer ließen sich von der Liebe ihrer Ehefrauen zu Mineralwasser inspirieren und kamen auf die Idee, die Marke SpikedSeltzer zu gründen. Der Markenname sagt schon einiges über das Angebot aus – es handelt sich also um würziges Mineralwasser.

Das Getränk, das kohlensäurehaltig und alkoholisch war, sorgte zunächst im Einzelhandel für Verwirrung. Schon bald sollte sich das ändern, wie die Verkaufszahlen zeigten. Bereits 2015 konnten 250.000 Kisten von dem Getränk verkauft werden. Das Unternehmen SpikedSeltzer wurde 2016 von Anheuser-Busch gekauft. Die Marke wurde in Bon & Viv umbenannt.

Einen echten Aufschwung konnte Hard Seltzer 2019 verzeichnen. Das Unternehmen freute sich über eine Umsatzsteigerung um 200 Prozent. Inzwischen wird das Getränk von verschiedenen Marken in den USA auf den Markt gebracht. Auch außerhalb der USA erfreut sich Hard Seltzer inzwischen großer Beliebtheit. Es wird auch von Herstellern außerhalb der USA angeboten. Auch in Deutschland wird es mittlerweile hergestellt.

Wie wird Hard Seltzer hergestellt?

Hard Seltzer schmeckt eigentlich nicht süß, denn das Getränk hat nur einen geringen Zuckergehalt. Für die Herstellung ist jedoch eine Zuckerlösung erforderlich, deren Zuckergehalt bei mindestens 10 Prozent liegen sollte. Die Zuckerlösung besteht aus Wasser und Glucose oder Saccharose.

Die Zuckerlösung kann aus Zuckerrohr, aber auch aus Malz hergestellt werden. Zucker ist die Basis für die Hefe. Damit der Geschmack von Hard Seltzer nicht beeinträchtigt wird, sollten der Zucker und die Zuckerlösung möglichst geschmacksneutral sein.

Später wird zur Zuckerlösung eine Hefe gegeben. Sie muss den Zucker in Alkohol und Kohlendioxid umwandeln. Die Hefe braucht noch einige Nährstoffe, damit sie leben und den Fermentationsprozess auslösen kann. Dafür eignen sich Stickstoff, Aminosäuren und Zink.

Die Herstellung von Hard Seltzer funktioniert, indem zunächst eine Zuckerlösung gekocht wird. Ist diese Zuckerlösung abgekühlt, wird Hefe beigefügt. Nun findet der Gärprozess statt, der einige Wochen dauern kann.

Ist der Gärprozess abgeschlossen, muss das Getränk geklärt werden. Trübstoffe, Hefen und andere unerwünschte Nebenprodukte werden herausgefiltert. Die Filtration kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Bei der Herstellung von Hard Seltzer im großen Stil kann die Nanofiltration angewendet werden. Auch Osmose oder die Filtration mit Aktivkohle ist denkbar.

Kohlensäure befindet sich aufgrund des Gärprozesses im Getränk. Anders als beispielsweise bei der Herstellung von Wein kann der Gärprozess abgebrochen werden, damit das Getränk kohlensäurehaltig ist. Nun werden noch Wasser und gegebenenfalls Aromen hinzugefügt.

Da das auf diese Weise hergestellte Getränk schnell verderben würde, muss es haltbar gemacht werden, bevor es in den Handel kommt. Das Getränk wird pasteurisiert, bevor es in Dosen oder Flaschen gefüllt wird. Die bei der Gärung entstandene Kohlensäure reicht zumeist nicht aus. Damit das Getränk ordentlich blubbert, wird es mit Kohlendioxid angereichert, ähnlich wie Prosecco.

Warum ist Hard Seltzer gerade im Trend?

White Claw Hard Seltzer

White Claw Hard Seltzer

Hard Seltzer hat sich zu einem echten Trendgetränk entwickelt und sich längst außerhalb der USA etabliert. Führender Hersteller in den USA ist White Claw. Nicht nur bei White Claw, sondern auch bei anderen Herstellern füllt Hard Seltzer tüchtig die Kassen.

Es gibt zwei Gründe, warum Hard Seltzer aktuell im Trend liegt. Das Getränk hat nur einen geringen Alkoholgehalt, ähnlich wie Bier. Ein weiterer Grund ist der geringe Zucker- und Kaloriengehalt. Eine Dose von diesem Getränk hat nicht mehr als 100 Kalorien. Hard Seltzer spricht vor allem die junge Generation und gesundheitsbewusste Genussmenschen an.

Das Getränk kann in die Kategorie “Ready to Drink” eingeordnet werden: aus dem Supermarkt geholt, rein in den Kühlschrank, raus aus dem Kühlschrank, Dose auf – schon kann getrunken werden. Da das Getränk kohlensäurehaltig und kalorienarm ist und auch nur einen geringen Alkoholgehalt hat, lässt es sich gut als Wellnessprodukt vermarkten.

Hard Seltzer ist nicht unbedingt gesund, doch kann es als gesündere Alternative zu Bier, Wein oder Alkopops vermarktet werden. Es ist inzwischen ein Lifestyle-Getränk, das kein bestimmtes Geschlecht anspricht.

Wer trinkt Hard Seltzer?

Die Zielgruppe für Hard Seltzer ist ziemlich breit gefächert:

  • junge Generation
  • Menschen, die auf eine kalorienbewusste Ernährung achten und auch kalorienarm trinken wollen
  • Menschen, die Wert auf Achtsamkeit legen und keine stark alkoholischen Getränke wünschen
  • Minimalisten, denn Hard Seltzer besteht eigentlich nur aus Wasser, Alkohol und Aromen

Aufgrund dieser Eigenschaften ist Hard Seltzer eine gute Alternative zu Bier. Es ist daher vor allem bei jüngeren Frauen beliebt. Junge Menschen, die nach etwas Neuem suchen, werden mit diesem Getränk angesprochen.

Wie schmeckt Hard Seltzer?

Hard Seltzer schmeckt nicht süß oder hat nur eine geringe Süße. Es ist ein spritziges Erfrischungsgetränk, da es Kohlensäure enthält. Der Geschmack könnte eine leicht säuerliche Note haben, da fermentierter Alkohol verwendet wurde.

Der Geschmack kann leicht fruchtig sein, wenn dem Hard Seltzer fruchtige Aromen, beispielsweise von Grapefruit, Zitrone, Kirsche oder Mango, hinzugefügt wurden.

Hard Seltzer in Deutschland

Seit einiger Zeit ist Hard Seltzer auch in Deutschland angekommen. Das Getränk kann online in verschiedenen Shops bestellt werden. Es ist aber auch schon in einigen Supermärkten erhältlich. Einige Startups in Deutschland bieten das Trendgetränk in verschiedenen Geschmacksrichtungen an.

Die Branche der Ready to Drink Hersteller ist noch zurückhaltend, wenn es um Hard Seltzer geht. Bacardi Deutschland, Berentzen oder Borco bieten da Getränk noch nicht an. Allerdings haben einige kleinere Hersteller den Bedarf erkannt.

Ein kleinerer Hersteller ist Juni Holy. Er bietet Hard Seltzer in vier verschiedenen Geschmacksrichtungen an. Der Geschäftsführer Robert Iken erklärt die Zurückhaltung der deutschen Getränkehersteller damit, dass es noch regulatorische und steuerrechtliche Probleme gibt, die eine Hürde darstellen könnten. Eine weitere Hürde könnte die Bierkultur in Deutschland sein.

Auch wenn Hard Seltzer kein Alkopop ist, könnte das Getränk dem Alkopop-Steuergesetz unterliegen. Diese Steuer wurde 2004 von der Bundesregierung eingeführt. Sie betrifft alkoholische Süßgetränke mit einem Alkoholgehalt von 1,2 bis 10 Prozent. Ob diese Steuer auf Hard Seltzer tatsächlich fällig wird, hängt davon ab, wie das Getränk hergestellt wurde.

Wer in Deutschland Hard Seltzer kaufen möchte, das auf traditionelle Weise mit Fermentation hergestellt wurde, sollte sich im Internet umschauen. Denkbar ist, dass die Zahl der Hersteller in Deutschland immer größer wird, wenn sich das Getränk erst so richtig etabliert. Auch auf Instagram wird das Getränk vorgestellt.

3. Januar 2021 0 Kommentar
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Cider / Apfelwein
Bier Wissen

Was ist eigentlich Cider?

von Michael 2. Januar 2021
geschrieben von Michael

Cider hat inzwischen längst in deutschen Restaurants Einzug gehalten und wird auch bei privaten Partys oder an lauen Sommerabenden gern als Erfrischungsgetränk getrunken. Auch in der Craft Beer Szene, in der eigentlich alles erlaubt ist, gewinnt dieses Getränk an Bedeutung. In der Craft Beer Szene wird das Reinheitsgebot nicht so genau genommen. Daher können auch gerne Früchte, im Fall von Cider Äpfel, verwendet werden.

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Die Bezeichnung “Cider” kommt aus dem Englischen. Eine andere Bezeichnung für ein ähnliches Getränk kommt aus dem Französischen und lautet “Cidre”. Im Grunde genommen gibt es zwischen diesen beiden Varianten keinen Unterschied. Die Grundzutat für das erfrischende, moussierende Getränk mit Kohlensäure sind Äpfel. Es handelt sich eigentlich um einen Apfelwein mit Kohlensäure, also einen Apfelschaumwein.

Was ist Cider?

Cider ist kein Bier, sondern ein Apfelschaumwein. Es ist Apfelwein, der Kohlensäure enthält. Das alkoholische Getränk wird aus Apfelsaft hergestellt. Das es zahlreiche Sorten von Äpfeln gibt, die sich in ihrem Geschmack unterscheiden, gibt es auch Cider in verschiedenen Sorten und mit unterschiedlichem Geschmack.

Wie wird Cider ausgesprochen?

Die Aussprache von Cider in der englischen Form ist saida.

Zumeist werden für Cider kleinere Äpfel verwendet. Diese Äpfel werden aufgrund ihrer besonderen Eignung auch als Cideräpfel bezeichnet. Um den Alkoholgehalt und den Geschmack zu beeinflussen, werden oft mehrere Apfelsorten verwendet. Das Aroma entsteht vorrangig durch süße Äpfel. Die goldgelbe Farbe wird durch bittere Äpfel erreicht. Für die Konservierung sorgen saure Äpfel.

Apfelmost

Apfelmost

Da Cider ein Erfrischungsgetränk ist, hat er nur einen geringen Alkoholgehalt. Der Alkoholgehalt ist mit dem von Bier vergleichbar und liegt je nach Sorte und Herkunft zwischen 0,8 und 12 Prozent. Cider wird in verschiedenen Ländern hergestellt. Schwedischer Cider hat zwischen 0,8 und 7,5 Prozent Alkohol. Der Alkoholgehalt von französischem Cidre liegt bei 2,5 bis 5 Prozent, während es englischer Cider mitunter auf 12 Prozent Alkohol bringt.

Wie hoch ist der Alkoholgehalt von Cider?

Cider hat einen Alkoholgehalt von 2,5 bis 5 Prozent. Es gibt aber auch schwedischen Cider mit nur 0,8 Prozent Alkohol und englischen Cider mit einem Alkoholgehalt bis zu 12 Prozent.

Im Grunde genommen hat Cidre einen spritzig-süßen Geschmack. Es gibt auch Sorten, die aus säuerlichen Äpfeln hergestellt werden und daher mehr säuerlich schmecken. Um einen süßeren Geschmack zu erhalten, wird mitunter bei der Herstellung Zucker zugefügt.

Die Kohlensäure kann Cider einerseits durch die Gärung, andererseits durch das Hinzufügen bei der industriellen Herstellung erhalten. Qualitativ hochwertiger Cider als Apfelsekt sollte zu 100 Prozent aus Apfelsaft bestehen. Es gibt jedoch auch eine Variante, bei der große Teile Zucker und Wasser verwendet werden. Dieses Getränk darf nur als “White Cider” bezeichnet werden. Es hat keine so intensive gelbe Farbe.

Cider oder Cidre ist Apfelschaumwein, Apfelsekt oder Apfelwein mit Kohlensäure. Bei der Gärung wird der Fruchtzucker im Apfelsaft in Alkohol umgewandelt. Unterschiede im Zucker- und Alkoholgehalt treten nicht nur durch die Wahl der Früchte, sondern auch durch die unterschiedliche Gärzeit auf.

Was hat Cider mit Bier zu tun?

Cider enthält Kohlensäure und hat eine goldgelbe Farbe bis hin zu Orange. Er wird aufgrund des Kohlensäuregehalts und der Farbe mitunter mit Bier verglichen. Cider kann von seinem Geschmack und von der Herstellung aus Fruchtsaft her eher zu den Weinen oder Schaumweinen gezählt werden.

Die Grundlage für die Herstellung von Cider ist fermentierter Zucker aus Apfelsaft. Auch Bier wird auf der Grundlage von Zucker hergestellt. Dieser Zucker stammt jedoch nicht aus Früchten, sondern aus Getreide. Da die Getreidekörner bei der Herstellung von Bier nur über Stärke verfügen, müssen sie gemälzt werden. Sie werden zum Keimen gebracht und bilden Enzyme. Die Stärke wird in fermentierbaren Zucker umgewandelt.

Die Gemeinsamkeit von Cider und Bier besteht darin, dass die beiden Getränke bei der Fermentation Zucker in Alkohol und Kohlensäure umwandeln. Beim Bier muss die Umwandlung schonend erfolgen. Der Geschmack wird auch durch die Gärung beeinflusst.

Rockshore, Bulmers und Smithwicks

Rockshore, Bulmers und Smithwicks

Ähnlich wie verschiedene Biersorten sollte auch der Cider nach der Gärung noch reifen. Die Reifung erfolgt meistens in Holzfässern. Durch die Reifung gewinnt der Cider noch mehr Aroma.

Wo kommt Cider her?

Cider ist in vielen Ländern bekannt. Schon in Kleinasien wurde um 400 vor Christus ein ähnliches Getränk bereitet. In seiner heutigen Form hat Cider seinen Ursprung in England.

Cider in der Craft Beer Szene und in Pubs

Apfelweinhahn

In englischen Pubs wird der Apfelwein häufig aus dem Hahn angeboten

Cider kann die Craft Beer Szene mitbestimmen. In der Craft Beer Szene spielt das Reinheitsgebot kaum eine Rolle. Daher ist es erlaubt, auch Früchte und Gewürze für die Herstellung zu verwenden. Der Apfel ist die Grundzutat für Cider. Er wird mitunter auch für die Herstellung verschiedener Craft Beer Sorten verwendet. Allerdings wird bei der Craft Beer Herstellung immer auch Getreide eingesetzt, das gemälzt werden muss.

In englischen Pubs wird Cider häufig aus dem Zapfhahn angeboten. Er ist dort oft als Alternative zu Bier verfügbar. Ähnlich wie der Hauswein in Deutschland ergänzt Cider in englischen Bierlokalen das Sortiment.

Vor allem Frauen, die Bier aufgrund seines herben Geschmacks nicht mögen, entscheiden sich für den Apfelschaumwein. Im Gegensatz zu Bier schmeckt er süß, mit einer leicht säuerlichen, fruchtigen Note.

Apfelwein, Cidre und Cider – Wo liegt der Unterschied?

Apfelwein, Cidre und Cider haben eine Gemeinsamkeit. Sie werden aus Äpfeln hergestellt und schmecken danach. Bei allen drei Getränken handelt es sich um vergorene Apfelprodukte. Es gibt jedoch Unterschiede in der Herstellung und im Geschmack dieser Getränke.

Apfelwein hat eher einen herben Geschmack. Er hat keine Kohlensäure. Sein Alkoholgehalt ist in der Regel höher als der von Cider und Cidre. Für die Herstellung von Apfelwein werden Äpfel mit festem, saftigem Fruchtfleisch und einem hohen Säuregehalt verwendet. Die Früchte werden zu Maische verarbeitet, indem sie nach dem Waschen grob gemahlen werden. Diese Maische wird gepresst. Apfelwein wird unter Zusatz von Weinhefe hergestellt, damit der gepresste Saft gären kann.

Cider zum Zapfen

Cider zum Zapfen

Um den Gärungsprozess in bestimmte Bahnen zu lenken, kann auch für die Herstellung von Cidre oder Cider Hefe zum Apfelsaft gegeben werden. Der Alkoholgehalt wird umso höher, je länger der Gärungsprozess dauert. Der Fruchtzucker wird dann stärker in Alkohol umgewandelt. Um einen süßen Geschmack und einen geringeren Alkoholgehalt zu erzielen, wird beim Cider oder Cidre der Gärungsprozess frühzeitig gestoppt. Dieser Fruchtwein enthält dann noch Kohlensäure.

Anders als Apfelwein, der frei von Kohlensäure ist, enthält Cider oder Cidre Kohlensäure. Er ist vergleichbar mit Federweißer oder Heurigem bei der Weinherstellung. Cider oder Cidre ist ein spritziges Erfrischungsgetränk. Er kann länger reifen als Apfelwein und enthält dadurch sein spezielles Aroma.

Streng genommen wird Cider etwas länger fermentiert als Cidre. Daher schmeckt Cider, der seinen Ursprung in England hat, etwas herber als Cidre. Er kann daher auch einen höheren Alkoholgehalt als Cidre erreichen. Auch der Gehalt an Kohlensäure ist beim englischen Cider mitunter geringer als beim französischen Cidre.

Cidre hat seinen Ursprung in Frankreich und ist die leichteste Variande dieser Apfelschaumwein-Getränke.

Welche Geschmacksrichtungen gibt es?

Gold Top Cider

Gold Top Cider

Cider ist nicht gleich Cider, wenn es um den Geschmack geht. Abhängig von den verwendeten Äpfeln und vom Gärprozess werden unterschiedliche Geschmacksrichtungen unterschieden.

Äpfel und der daraus hergestellte Cider haben einen unterschiedlichen Gehalt an Säure und Gerbstoffen. Unterschiedliche Geschmacksrichtungen werden auch mit der Verwendung unterschiedlicher Hefen erreicht.

Cider wird grundsätzlich in die Kategorien süß und trocken eingeteilt.

Kopparberg Premium Cider

Kopparberg Premium Cider

Der trockene oder saure Cider ist erfrischender und schwerer als die süße Variante. Um einen süßen oder lieblichen Cider zu erhalten, kann die Gärung beim gewünschten Restzuckergehalt gestoppt werden. Damit das Getränk trotzdem haltbar bleibt, kann es filtriert, pasteurisiert oder geschwefelt werden.

Trockener Cider hat einen höheren Alkoholgehalt. Die süße Variante überzeugt mit einer angenehmen Restsüße und hat einen geringeren Alkoholgehalt.

Es gibt auch verschiedene Rezepte, bei denen zusätzlich zu Äpfeln noch andere Früchte wie Kiwi, Birne oder Passionsfrüchte verwendet werden.

Wie wird Cider hergestellt?

Die Herstellung von Cider ist nicht so aufwendig wie das Brauen von Bier. Allerdings sind die Kosten etwas höher. Anders als beim Brauen von Bier muss nicht gemaischt, gekocht und geläutert werden.

Wer Cider herstellen will, kann den Saft aus den Äpfeln selbst gewinnen, indem er die Äpfel wäscht, grob zerkleinert und presst. Es ist wichtig, dass auch die Schle verwendet wird, denn in ihr befinden sich wilde Hefen. Allerdings kann auch frisch gepresster Apfelsaft aus einer Mosterei verwendet werden.

Apfelwein Fässer

Apfelwein Fässer

Der Apfelsaft wird in Fässer gefüllt. Über die Apfelschalen gelangen wilde Hefen in den Most. Sie setzen die Gärung in Gang. Wer nicht so lange warten und den Gärungsprozess beschleunigen will, kann auch Weinhefe dazugeben. Die Herstellung von Cider ist auch mit pasteurisiertem Apfelsaft möglich. Das funktioniert nur, wenn Ciderhefe dazugegeben wird.

Der Gärungsprozess sollte ständig überwacht werden. Von Zeit zu Zeit sollte der Zuckergehalt gemessen werden. Zu Beginn liegt der Zuckergehalt bei 14 bis 15 Prozent. Da sich der Zucker in Alkohol umwandelt, nimmt der Zuckergehalt von Tag zu Tag ab. Es dauert vier bis fünf Wochen, bis der Cider fertig ist.

Apfelwein / Cider Abfüllanlage

Apfelwein / Cider Abfüllanlage

 

Cider selbst herstellen – so klappt es

Hier ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung für alle, die Cider selbst herstellen wollen:

  1. Äpfel sammeln und dafür möglichst verschiedene Sorten mit unterschiedlichem Geschmack verwenden
  2. Äpfel waschen, nicht schälen, grob zerkleinern und kalt entsaften
  3. Saft durch ein Presstuch geben, um Klumpen zu entfernen
  4. Saft in zuvor sterilisierte Gärballons füllen und gegebenenfalls Hefe dazugeben
  5. Gärballons mit Verschlusskappe und Gärrohr verschließen
  6. Der Gärprozess setzt nach 24 Stunden ein, hin und wieder nachschauen
  7. Hin und wieder Zuckergehalt messen
  8. Ist der Gärprozess beendet, kann dem Cider noch etwas Klärmittel zugesetzt werden
  9. Cider in saubere Flaschen abfüllen

Wie lagert und trinkt man Cider?

Cider sollte möglichst kühl und lichtgeschützt gelagert werden. Cider ist ein Erfrischungsgetränk, das an warmen Sommerabenden schmeckt. Cider schmeckt aber auch als Alternative zu Bier, beispielsweise zu Gegrilltem und anderen deftigen Gerichten.

Cider schmeckt am besten bei einer Temperatur von 8 bis 12 Grad. Er wird aus bauchigen Gläsern getrunken. An heißen Tagen kann er mit Eiswürfeln serviert werden. Cider kann nicht nur getrunken, sondern auch zum Kochen verwendet werden. Engländer kochen Schweinefleisch in Cider.

Cider passt sehr gut in den Herbst

Cider passt sehr gut in den Herbst

2. Januar 2021 0 Kommentar
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Black Angus Rind
Rinderrassen

Black Angus Rind

von Michael 2. Januar 2021
geschrieben von Michael

Das Black Angus Rind hat seinen Ursprung in Schottland und ist als Fleischrindrasse beliebt. In Deutschland ist diese Rasse bislang nur wenig verbreitet. Es ist eine relativ neue Züchtung, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hervorgebracht wurde. Black Angus stammt von der gutmütigen Rinderrasse Aberdeen Angus ab.

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Inzwischen gibt es auch eine Rinderrasse mit dem Namen “Deutsches Angus”, die durch Kreuzung entstand. Inzwischen ist das Angus Rind auf der ganzen Welt verbreitet. Einen typischen Geschmack mit einer Salznote hat das Fleisch, wenn es von Tieren stammt, die auf salzigen Wiesen in Irland gehalten wurden.

Das Black Angus Rind zeichnet sich durch Robustheit und Widerstandskraft aus. Auch Minusgrade machen den Tieren bei der Haltung im Freien nichts aus.

Was bedeutet Black Angus?

Die Rasse Black Angus ist eigentlich der schwarze Farbenschlag der Rinderrasse Aberdeen Angus. Die Bezeichnung Angus weist auf eine Region in Schottland hin.

Herkunft und Besonderheiten

Das Black Angus Rind stammt aus dem Council Area aus dem östlichen Schottland. Die Vorfahren vom Black Angus stammen aus der Region Angus um das schottische Aberdeen. Das Rind konnte sich erst in der Folge der Industriellen Revolution in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreiten und ist daher eine relativ neue Züchtung.

Wo kommt Black Angus her?

Black Angus hat seinen Ursprung im östlichen Schottland, in der Region Angus, um Aberdeen. Diese Rinderrasse wird inzwischen jedoch weltweit gezüchtet.

Viehzüchter aus Schottland konnten erst mit der Entwicklung der Dampfschiffe und der Eisenbahn ihre Tiere in die Schlachthöfe nach Birmingham und Manchester transportieren. Damals handelte es sich um Rinder der Rasse Aberdeen Angus, die einen gutmütigen Charakter hatten und hornlos waren. Sie waren gut für die Reise geeignet.

In Deutschland wurde in den 1950er Jahren eine Rinderrasse mit dem Namen “Deutsches Angus” gezüchtet. Diese Rasse entstand durch Kreuzung von Schwarzbuntem mit Gelbvieh.

Black Angus Rinder

Black Angus Rinder auf der Weide

Die Rinderrasse Black Angus entwickelte sich aus der schottischen Rasse Aberdeen Angus. Da diese Rasse vorwiegend eine schwarze Fellfarbe hat, wird sie als Black Angus bezeichnet.

Es gibt inzwischen verschiedene Kreuzungen von Black Angus und Aberdeen Angus. Eine Kreuzung mit dem japanischen Wagyu Rind wird als Wangus bezeichnet.

Die Rasse Black Angus konnte sich in Irland verbreiten. Die Weidebedingungen mit den salzigen Wiesen sorgten für die Salznote im Geschmack des Fleisches.

Das Black Angus Rind wird inzwischen weltweit gezüchtet. Es ist auch auf dem Weideland in Südamerika anzutreffen. Nach dem Fleisch vom Wagyu Rind wird das Fleisch vom Black Angus Rind als zweitbestes Rindfleisch der Welt gehandelt.

Äußeres Erscheinungsbild

Das Black Angus Rind hat schwarzes, dichtes Fell ohne weiße Akzente. Es gibt jedoch vom Aberdeen Angus auch einen rotbraunen Farbenschlag. Züchter haben festgestellt, dass Tiere mit einer schwarzen Fellfarbe besser vor Sonneneinstrahlung geschützt sind. Daher konnte sich die Rasse Black Angus besser verbreiten. Das Fell ist bei vielen Tieren etwas lockig oder wellig.

Black Angus Kälber

Black Angus Kälber mit gut sichtbaren Farbunterschieden im Fell

Das Black Angus Rind ist relativ kleinrahmig, also kurzbeinig. Die Beine sind kräftig. Das Black Angus Rind hat einen insgesamt kräftigen Körperbau mit breiter Brust und breiten Schultern, einer ziemlich kräftigen Hinterhand und einem geraden Rücken.

Black Angus Rind von Nahem

Black Angus Rind von Nahem

Der Kopf des Black Angus Rindes ist ziemlich kräftig, mit einer breiten Stirn und flach stehenden Ohren. Die Rasse ist hornlos, was von vielen Züchtern geschätzt wird. Hornlose Rinderrassen gelten als pflegeleicht.

Die Kuh erreicht ein Gewicht bis zu 700 Kilogramm und eine Schulterhöhe von etwa 136 Zentimetern. Der Black Angus Bulle kann bis zu 1.100 Kilogramm schwer werden und eine Schulterhöhe bis zu 147 Zentimetern erreichen.

Charakter des Black Angus Rind

Schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wussten die Viehzüchter den gutmütigen Charakter der Rasse Aberdeen Angus zu schätzen. Das Black Angus Rind ist gutmütig, ruhig, widerstandsfähig und robust. Es ist relativ genügsam. Das Black Angus Rind zeichnet sich durch eine starke Fruchtbarkeit aus.

Black Angus Rind mit Jungtier

Black Angus Rind mit Jungtier

Auch wenn das Black Angus Rind als gutmütig gilt, kann es bei der Verteidigung seiner Kälber eine starke Durchsetzungskraft entwickeln und ein hohes Maß an Energie an den Tag legen. Die Kühe können dann mitunter ziemlich aggressiv werden.

Unterschiede zu anderen Rinderrassen

Das Black Angus Rind unterscheidet sich von anderen Rinderrassen, da es keine Hörner hat. Auch seine Widerstandskraft unterscheidet es von anderen Rindern. Das Black Angus Rind wurde so gezüchtet, dass es das gesamte Jahr über auf der Weide gehalten werden kann. Es kann großer Hitze trotzen, doch kommt es auch mit Temperaturen bis minus 15 Grad gut klar.

Anders als viele andere Rinderrassen ist das Black Angus Rind schnellwüchsig und ziemlich früh schlachtreif. Daher verfettet das Fleisch ziemlich schnell. Das ist nicht immer erwünscht. Darum wird das Black Angus Rind oft mit anderen Rinderrassen gekreuzt.

Bestand in Deutschland

Das Black Angus Rind ist zwar weltweit verbreitet und hat gute Eigenschaften, doch ist der Bestand der reinen Rasse Black Angus in Deutschland nur außerordentlich gering. Der Bestand wird auf ungefähr 9.000 Tiere geschätzt.

Nicht zu verwechseln ist das Black Angus mit dem Deutschen Angus, von denen der Bestand in Deutschland deutlich höher ist.

Black Angus Rindfleisch – Tipps zur Zubereitung

Nach dem Fleisch des Wagyu Rindes gilt das Fleisch des Black Angus Rindes als zweitbestes Rindfleisch der Welt. Es kann als Roastbeef, Steak und Ribeye verwendet werden. Das Beef vom Black Angus weist ähnlich wie das Fleisch vom Wagyu Rind eine starke Marmorierung auf. Diese Marmorierung weist auf den ziemlich hohen Fettanteil dieser Rinderrasse hin.

Wie schmeckt Black Angus Rindfleisch?

Black Angus Rindfleisch ist zart und saftig, mit einem etwas höheren Fettgehalt. Es schmeckt intensiv, würzig und hat eine salzige Note.

Das Beef vom Black Angus hat kräftige, feinfaserige Muskelstränge mit einer tiefsitzenden Marmorierung. Der Geschmack ist kräftig. Stammt das Fleisch von Tieren, die auf den salzigen Wiesen in Irland gehalten wurden, hat es einen leicht salzigen Geschmack.

Das Rind liefert feines Fleisch mit einer kräftigen, roten Farbe. Das Fleisch wird als aromatisch bezeichnet. Die Reifung erfolgt zumeist mit der Dry Aged Methode, also als trockene Reifung.

Aufgrund seiner Qualität hat das Fleisch vom Black Angus Rind einen höheren Preis. So kosten 100 Gramm Filet etwa 16 Euro, während 100 Gramm Ribeye ungefähr 8 Euro kosten.

Damit das Fleisch zart und saftig bleibt, sollte es langsam gebraten werden. Beim Grillen sollte auf zu große Hitze verzichtet werden. Gewürzt werden sollte das Fleisch erst nach dem Grillen. Mit Gewürzen reicht ein sparsamer Umgang, da die Geschmacksnote bereits intensiv und leicht salzig ist.

2. Januar 2021 0 Kommentar
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Highland-Cattle
Rinderrassen

Highland-Cattle (Schottisches Hochlandrind)

von Michael 2. Januar 2021
geschrieben von Michael

Das Schottische Hochlandrind ist eine robuste Rinderrasse, die ihren Ursprung im schottischen Highland hat. Um den mitunter rauen Lebensbedingungen im schottischen Hochland zu trotzen, hat sich das Highland Cattle zu einer eher kleinwüchsigen Rasse mit langem, dichtem Fell entwickelt.

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Ein Schottisches Hochlandrind ist langlebig und kann ein Alter bis zu 20 Jahren erreichen. Die Kühe sind robust und können zumeist gut ohne Hilfe kalben. Inzwischen wird das Highland Cattle in verschiedenen Farbenschlägen gezüchtet.

Die Rasse Schottisches Hochlandrind hat bereits eine lange Geschichte. Sie gehört zu den ältesten Rinderrassen. Da die Rasse 1884 registriert wurde, ist sie die älteste registrierte Viehrasse. In Deutschland wurde diese Rasse erst 1975 eingeführt. Inzwischen wird sie in vielen Ländern der Welt gezüchtet.

Herkunft und Besonderheiten

Das Schottische Hochlandrind, auch als Highland Cattle bezeichnet, ist die älteste registrierte Viehrasse. Die Rasse wurde bereits 1884 registriert. Die Geschichte dieser Rinderrasse ist allerdings deutlich länger.

Schon etwa 2000 vor Christus brachten Bauern die Vorfahren dieser Rinderrasse nach Schottland. Aus den Tieren, die in der Jungsteinzeit nach Schottland kamen, entwickelten sich zwei Arten: Die Kyloe Rinder waren dunkel und ziemlich klein. Sie waren auf den westlichen schottischen Inseln anzutreffen. Das Kyloe Rind wurde mit einer Rasse vom Festland gekreuzt, die überwiegend rotbraunes Fell hatte. Diese Rinderrasse war etwas kräftiger.

Highland-Cattle Kalb

Im Frühjahr bringen die Highland-Cattle ihre Kälber zur Welt

Da die beiden Rinderrassen immer wieder miteinander gekreuzt wurden, gibt es zwischen den beiden Vorfahren keine Unterschiede mehr.

In Deutschland ist dieses Cattle (Rind) erst seit 1975 bekannt. Der erste Zuchtverband wurde in Deutschland 1983 eingetragen. Diese urwüchsigen Rinder werden in Deutschland immer beliebter. Im Frühjahr bringen sie ihre Kälber zur Welt.

Äußeres Erscheinungsbild

Das Highland Cattle ist eine kleinwüchsige Rinderrasse mit langem, doppellagigem Fell und großen, ziemlich dünnen Hörnern.

Wie alt werden Schottische Hochlandrinder?

Schottische Hochlandrinder können 20 bis 24 Jahre alt werden.

Das Schottische Hochlandrind wird inzwischen in vielen Farbenschlägen gezüchtet. Es gibt Tiere mit rotem, blondem, schwarzem, dunkelbraunem, mahagonibraunem, graubraunem, silbergrauem und sogar etwas weißlichem Haarkleid. Das Deckhaar ist lang und bei einigen Tieren leicht gewellt. Es ist wasserabweisend. Die dichte Unterschicht des Fells ist wärmend. Auf der Stirn der Rinder ist das Fell etwas länger. So sind auch empfindliche Regionen gut geschützt.

Schottisches Hochlandrind - langes Fell auf der Stirn

Auf der Stirn des Schottischen Hochlandrindes ist das Fell etwas länger

Das Schottische Hochlandrind hat lange, symmetrische Hörner, die ein charakteristisches Merkmal sind. Der Bulle hat kräftige, zumeist waagerecht nach vorn gebogene Hörner. Die Hörner der Kühe sind nach oben gebogen. Die Hörner dienen den Tieren in Schottland unter harten Bedingungen zur Futtersuche. Im Schnee graben sie damit nach Gras. Die Spannweite der Hörner kann bis zu 1,60 Metern betragen. Bei den Kühen werden die Hörner meist noch länger als bei den Bullen.

Wie schwer ist ein Schottisches Hochlandrind?

Schottische Hochlandrinder gehören zu den kleineren Rinderrassen. Eine Kuh wird bis zu 550 Kilogramm, ein Bulle bis zu 750 Kilogramm schwer.

Das Highland Cattle ist zwar eine kleinere Rinderrasse, doch hat es einen kräftigen Körperbau. Die Bullen erreichen ein Gewicht von 750 Kilogramm, während die Kühe nur etwa 550 Kilogramm schwer werden. Bullen können eine Schulterhöhe bis 135 Zentimeter erreichen.

Charakter des Schottischen Hochlandrindes

Das Schottische Hochlandrind ist robust, widerstandsfähig und gutmütig. Es hat einen sanften, ruhigen Charakter. Auch die Bullen gelten als weniger aggressiv als andere Rinderrassen. In der Herde herrscht eine strenge Hierarchie. Andere Rinder aus der Herde sollen damit in ihrer Aggression in Schach gehalten werden.

Schottische Hochlandrinder

Schottische Hochlandrinder am Grasen

Die Kühe kalben leicht. Sie bringen ihr Kalb auch bei niedrigen Temperaturen und meistens ohne Hilfe des Menschen zur Welt. Noch im Alter von 15 bis 20 Jahren können die Kühe kalben. Zu ihrem Besitzer können die Tiere bei regelmäßigem Kontakt schnell ein persönliches Verhältnis entwickeln. Sie lassen sich gern kraulen und fressen auch aus der Hand.

Was essen Schottische Hochlandrinder?

Schottische Hochlandrinder ernähren sich ausschließlich pflanzlich. Sie leben von Weidegras, Grassilage und Heu. Es ist sinnvoll, um die Versorgung mit Mineralien zu sichern, auch Salzlecksteine anzubieten.

Geht es bei den Mutterkühen allerdings darum, die Kälber zu verteidigen, verstehen sie keinen Spaß. Die Kühe haben einen außerordentlichen Beschützerinstinkt und können aggressiv werden, wenn sie ihre Kälber in Gefahr sehen.

Schottisches Hochlandrind Ernährung

Schottische Hochlandrinder ernähren sich ausschließlich pflanzlich

Unterschiede zu anderen Rinderrassen

Von anderen Rinderrassen unterscheidet sich das Schottische Hochlandrind, da es sehr lange, auffällige Hörner hat. Auch das lange, dichte Fell, das den Tieren weit in die Stirn hängt, ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Das Schottische Hochlandrind ist auch in seiner Größe leicht von anderen Rassen zu unterscheiden, da es kleinwüchsig ist.

Schottisches Hochlandlandrind mit langen Hörnern

Das Schottische Hochlandlandrind hat auffällig lange Hörner

Ein gravierender Unterschied ist die Robustheit des Highland Cattle. Diese Rinderrasse ist für extreme Bedingungen gezüchtet und kann Kälte und Nässe erstaunlich gut trotzen. Lediglich Bison und Yak sind noch robuster. Das Schottische Hochlandrind eignet sich perfekt für die ganzjährige Haltung im Freien.

Das Schottische Hochlandrind hat eine lange Lebenserwartung. Es kann bis zu 20, mitunter auch 24 Jahren alt werden. Die Kühe können noch in einem Alter von 15 bis 20 Jahren kalben. Sie bringen ihre Kälber auch bei großer Kälte und in den meisten Fällen ohne die Hilfe des Menschen zur Welt.

Bestand in Deutschland

In Deutschland gibt es das Schottische Hochlandrind seit 1975. Wie viele Tiere es inzwischen in Deutschland gibt, kann nicht gesagt werden. Es ist jedoch möglich, dass inzwischen ungefähr 300.000 Tiere dieser Rasse in Deutschland leben.

Highland-Cattle Rindfleisch: Tipps zur Zubereitung

Das Fleisch vom Schottischen Hochlandrind ist hochwertig und schmackhaft. Es ist arm an Cholesterin und enthält weniger Fett als das Fleisch von anderen Rinderrassen. Das Fleisch ist dafür eisen- und proteinreich.

Das Fleisch vom Highland Cattle ist nur leicht marmoriert, was auf den geringen Fettanteil hindeutet. Es ist fein- und kurzfaserig. Es zeichnet sich durch einen delikaten, würzigen Eigengeschmack aus. Daher sollte ein sparsamer Umgang mit Gewürzen erfolgen. So bleibt der Eigengeschmack am besten erhalten. Das Fleisch sollte erst nach dem Grillen gewürzt werden.

Das Schottische Hochlandrind zeichnet sich durch fettarmes Fleisch aus. Der Fettgehalt liegt im Schnitt bei 4,5 Gramm pro 100 Gramm Fleisch. Den geringsten Fettanteil hat die Schulter. Bei anderen Rinderrassen liegt der durchschnittliche Fettanteil bei 15,6 Gramm pro 100 Gramm Fleisch.

Damit das Fleisch saftig und zart bleibt, sollte es schonend zubereitet werden. Es sollte bei niedrigen Temperaturen gegart werden. Die Zubereitung dauert dann länger, doch wird das Fleisch dann nicht trocken und zäh.

2. Januar 2021 0 Kommentar
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Simmentaler Rind
Rinderrassen

Simmentaler Rind

von Michael 2. Januar 2021
geschrieben von Michael

Simmentaler Rind ist ein Fleckvieh, das seinen Ursprung im Berner Oberland hat. Diese Rinderrasse hat schon längst ihren Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Nach Hereford und Angus ist das Rind aus dem Simmental die dritthäufigste Rinderrasse der Welt.

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Die Rinderrasse ist ursprünglich durch Kreuzung entstanden. Daran war auch das Red-Holstein-Rind beteiligt. Das Schweizer Fleckvieh darf nur zu weniger als 12,5 Prozent Vorfahren der Rasse Red Holstein besitzen.

Woher kommt das Simmentaler Rind?

Das Simmentaler Rind hat seinen Ursprung im Simmental, im Berner Oberland, wo es schon seit ungefähr 1.400 Jahren gezüchtet wird.

Das Simmentaler Rind ist eine Zweinutzungsrasse, die sowohl für die Milch- als auch für die Fleischproduktion genutzt wird. Grillfreunde wissen vor allem das hochwertige, zarte und saftige Fleisch dieser Rasse zu schätzen. Im Vergleich zum Fleisch vom Wagyu Rind ist das Fleisch vom Simmentaler Fleckvieh eher preiswert.

Herkunft und Besonderheiten

Das Simmentaler Rind hat seinen Ursprung im Berner Oberland, im Simmental, und wird auch als Simmentaler Fleckvieh bezeichnet. Seit mehr als 1.400 Jahren wird dieses Rind im Simmental gezüchtet. Es ist seit 1835 auch in Deutschland vertreten. Die Zahl der Tiere dieser Rasse weltweit wird auf ungefähr 40 Millionen geschätzt. Dieses Rind ist auf nahezu allen Kontinenten anzutreffen und nach Hereford und Wagyu die dritthäufigste Rinderrasse der Welt.

Wo ist das Simmental?

Das Simmental befindet sich in der Schweiz, im Berner Oberland.

Simmental im Berner Oberland

Simmental im Berner Oberland

Das Simmentaler Rind kommt in hohen Lagen mit unberechenbarem, felsigem Untergrund und rauem Bergklima gut zurecht. In der Schweiz, in Österreich und in Deutschland werden diese Tiere traditionell auf der Alm gehalten, wo sie viele Wiesenkräuter, Heublumen und Gräser fressen können. Diese Ernährungsweise macht das Fleisch dieser Tiere so hochwertig.

Simmentaler Rind von Nahem

Simmentaler Rind von Nahem

Die Simmentaler Rasse ist durch Kreuzungen mit verschiedenen Rinderrassen entstanden. Sie muss einen Mindestanteil von Red Holstein haben, einer rot-weißen deutschen Rinderrasse. Bis 2008 durfte der Anteil von Red Holstein zwischen 12,5 und 75 Prozent liegen. Seit Juli 2008 muss der Anteil der Vorfahren von Red Holstein weniger als 12,5 Prozent ausmachen.

Das Simmentaler Rind ist ein Mischrind. Für den Verbraucher ist die Herkunft nicht immer transparent. Preiswertes Fleisch vom Simmentaler Rind wird auch bei McDonalds für die Burgerherstellung verwendet. Die Fastfood-Kette warb damit, dass die Patties für die Burger zu 100 Prozent vom Simmentaler Rind stammen. Es kann sich dabei auch um Fleisch aus Massentierhaltung handeln.

Äußeres Erscheinungsbild

Das Simmentaler Rind ist braun-weiß gefleckt. Die weißen Stellen haben einen leicht gelblichen Unterton. Die Decke weist verschiedene Brauntöne auf, während Kopf, Unterbauch und Schwanzquaste weiß sind. Die Tiere haben gelegentlich braune Flecken um die Augen und an den Wangen.

Die Rinderrasse hat eine breite, unpigmentierte Schnauze (Flotzmaul). Die Hörner sind hell und haben leicht nach außen gebogene Spitzen. Aus Sicherheitsgründen wurde auch eine Unterrasse ohne Hörner gezüchtet. Typisch für das Simmentaler Rind ist die breite Stirn. Die Tiere haben am Hals eine ausgeprägte Wamme.

Simmentaler Kühe

Das Simmentaler Rind ist weiß-braun gefleckt

Das Simmentaler Rind ist mittelgroß. Kühe können eine Widerristhöhe bis 147 Zentimeter und ein Gewicht von 800 Kilogramm erreichen. Bullen bringen bis zu 1.200 Kilogramm auf die Waage und erreichen eine Widerristhöhe bis zu 157 Zentimetern. Ziel in der Fleischproduktion ist eine Gewichtszunahme von täglich 1,3 Kilogramm bei Mastbullen.

Charakter des Simmentaler Rind

Das Simmentaler Rind ist aufgrund seiner Robustheit für die ganzjährige Weidehaltung geeignet. Es ist vom Charakter ruhig, gutmütig und anpassungsfähig. Die Kühe haben gute Muttereigenschaften und eignen sich auch zur ganzjährigen Mutterkuh-Haltung auf der Weide.

Simmentaler Rinder auf Weide

Simmentaler Rinder auf Weide

Unterschiede zu anderen Rinderrassen

Im Gegensatz zu anderen Rinderrassen ist das Simmentaler Rinds sowohl ein Fleischrind als auch ein Milchrind. Es unterscheidet sich von anderen Rassen auch durch seine Robustheit. Es kommt gut mit rauem Klima klar, ist anpassungsfähig und kann auch auf ungewissem, unebenem Untergrund gehalten werden.

Das Simmentaler Rind ist ein Mischrind und weist daher auch Eigenschaften von anderen Rinderrassen wie dem Red Holstein auf. Das Simmentaler Rind ist jedoch robuster als das Red Holstein.

Bestand in Deutschland

Als das Simmentaler Rind um 1835 auch in Deutschland eingeführt wurde, verbreitete es sich vor allem im süddeutschen Raum. Auch in Hessen konnte sich diese Rinderrasse großer Beliebtheit erfreuen.

Inzwischen ist das Simmentaler Rind auch in anderen Regionen in Deutschland vertreten. Der Gesamtbestand der Tiere in Deutschland wird auf ungefähr 700.000 geschätzt.

Warum sind Simmentaler so stark verbreitet?

Das Simmentaler Rind ist aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften so weit verbreitet. Es kommt auch mit niedrigen Temperaturen zurecht, ist anpassungsfähig, hat gute Muttereigenschaften und würziges, saftiges, zartes Fleisch. Die Rinderrasse eignet sich für die Milch- und Fleischproduktion.

Simmentaler Rind – Rindfleisch: Tipps zur Zubereitung

Das Fleisch vom Simmentaler Rind ist, wie bei Tieren von Bergwiesenhaltung typisch, eher grobfaserig. Es ist zart und hat eine ausgewogene Mischung aus Fett und Muskeln. Das saftige Rindfleisch wird inzwischen auch von Sterneköchen geschätzt. Es kommt jedoch auf die richtige Qualität an. Das Fleisch sollte nicht aus Massentierhaltung stammen.

Aufgrund der Ernährung der Tiere mit Heublumen und Wildkräutern hat das Fleisch vom Simmentaler Fleckvieh eine würzige Note. Das Muskelfleisch ist zart marmoriert.

Sterneköche, darunter auch Alain Ducasse, der 13 Sterne besitzt, verwenden das Fleisch vom Simmentaler Rind gerne als Kurzbratfleisch, beispielsweise für Steaks.

Die Reifung spielt bei der Qualität des Fleisches für die spätere Verarbeitung eine wichtige Rolle. Dry Aged Beef gibt es vom Simmentaler Rind kaum. Die Fleischer nutzen meistens die Nassreifung.

Wie wurde aus Simmentaler Rindfleisch ein vermeintliches Qualitätsprodukt?

Die Fastfood-Kette McDonalds machte Simmentaler Rindfleisch 2015 mit Werbung, Präsentation und Pressemitteilung zu einem vermeintlichen Qualitätsprodukt. McDonalds warb damit, dass für die Patties der Burger zu 100 Prozent Fleisch vom Simmentaler Rind verwendet wird. Es handelte sich dabei aber nicht um Fleisch in Premiumqualität, sondern eher um preiswertes Fleisch.

Qualität als bestes Rezept

Beim Fleisch vom Simmentaler Rind gibt es Qualitätsunterschiede. Wer das Fleisch verwenden will, beispielsweise für Steaks, Roastbeef oder das Ribeye, sollte auf Qualität achten. Qualitativ hochwertiges Fleisch hat eine gesunde Fettstruktur und eine leuchtende, tiefrote Farbe. Der Geschmack ist umso besser, je feiner das Fleisch marmoriert ist. Die Muskelstruktur sollte fest sein. Für eine gute Qualität kommt es darauf an, dass das Fleisch nicht zu weich ist.

Das Fleisch darf niemals säuerlich riechen und sollte so gut wie keinen Eigengeruch haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Filet, Ribeye oder Roastbeef handelt.

So gelingt die Zubereitung

Fleisch vom Simmentaler Rind sollte möglichst wenig gewürzt werden, da es bereits eine würzige Geschmacksnote hat. Das Fleisch sollte nur leicht und erst nach der Zubereitung auf dem Grill oder im Ofen gewürzt werden.

Das das Simmentaler Rind Fleisch mit grobfaserigem Muskelgewebe hat, kommt es auf eine schonende Zubereitung an. Das Fleisch sollte bei niedrigeren Temperaturen gegrillt, gebraten oder gegart werden. Die Zubereitung dauert zwar etwas länger, doch wird der Grillfreund mit einem ausgezeichneten Geschmack belohnt. Bei dieser Zubereitung wird das Fleisch nicht trocken und zäh.

2. Januar 2021 0 Kommentar
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