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Festbier – ein Bier zu besonderen Anlässen

von Michael

Festbier wird zu besonderen Anlässen gebraut, doch handelt es sich eigentlich um ein eigenständiges Bier? Häufig ist von Oktoberfestbier die Rede, das eigens für das Oktoberfest gebraut wird. Dieses Bier wird auch Märzen oder Märzenbier genannt.

Als Festbier werden verschiedene Biersorten bezeichnet, die nur saisonal gebraut werden. Neben Festbier zum Oktoberfest gibt es auch Weihnachtsbier. Das Bier zu bestimmten Anlässen zeichnet sich oft durch einen intensiveren Geschmack und einen höheren Alkoholgehalt als das ganzjährig verfügbare Bier aus.

Da es sich bei Festbier um verschiedene Biersorten handelt, können sich Alkoholgehalt und Geschmack unterscheiden. Es gibt verschiedene Brauarten, sodass es ober- und untergäriges Bier gibt, das diese Kategorie erfüllt.

Typische Charakteristik von Festbier

Es gibt nicht das eine Festbier schlechthin und daher auch keine klare Festbier Definition. Bei Festbier kann es sich um ein ober- oder untergäriges Bier handeln. Verschiedene Brauarten sind möglich, doch haben alle diese Festbiere gemeinsam, dass sie nur saisonal oder zu bestimmten Anlässen gebraut werden.

Festbier wird zu größeren Festen gebraut. Am bekanntesten ist das Oktoberfestbier, doch auch Winter- oder Weihnachtsbier gehören dazu. Zumeist ist das Festbier etwas stärker. Das bedeutet auch, dass der Festbier Alkoholgehalt etwas höher als bei Bieren von ähnlichen Sorten ist.

In Deutschland ist Festbier eine Biersorte, in Österreich jedoch nicht. Märzen oder Märzenbier gilt in Deutschland als Festbier. Märzenbier hat zumeist einen geringeren Gehalt an Stammwürze.

Die Bezeichnung Märzen oder Märzenbier rührt daher, dass Bier in Deutschland früher aufgrund der fehlenden Kühlmöglichkeiten nur bis in den März hinein gebraut wurde. Schon im März wurde daher das Oktoberfestbier gebraut.

Festbier passt in keine Charakteristik, da es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Sorten verfügbar ist. Daher ist auch keine klare Aussage über den Festbier Alkoholgehalt und den Geschmack möglich.

Der Steckbrief zeigt stellvertretend für Festbier die Charakteristik von Märzen oder Oktoberfestbier:

  • Farbe: gold- bis bernsteinfarben, klar
  • Stammwürze: 13 bis 16 Prozent
  • Alkoholgehalt: 5 bis 6 Prozent
  • Körper: mittelgroß, mit mittelstarker Karbonisierung
  • Geschmack: malzig, voll, gut ausbalanciert

Es gibt aber auch dunkle Festbiere, die einen höheren Alkoholgehalt und eine stärker ausgeprägte Bitternote haben. Das ist abhängig vom jeweiligen Braustil.

Wie schmeckt Festbier?

Der Festbier Unterschied besteht darin, ob es sich um ein ober- oder untergäriges Bier oder ein helles oder dunkles Bier handelt. Daher kann der Festbier Geschmack nicht klar definiert werden.

Oktoberfestbier oder Märzen hat keine stark ausgeprägte Hopfenbittere. Es ist ein vollmundiges, rundes Bier, das gut ausbalanciert sein sollte. Da die Malznote stark ausgeprägt ist, hat das Bier einen süßlichen, malzigen Geschmack, teilweise mit karamelliger Note.

Festbier kann leichte Noten von Zucker, Brotteig oder Toast aufweisen. Die Hopfennote ist so gut wie nicht zu spüren.

Winter- oder Weihnachtsbier hat oft einen stark süßlichen, malzigen Geschmack. Es ist teilweise würziger als andere Biersorten.

Wann passt Festbier zu mir?

Festbier passt zu Bierfreunden, die gerne zu besonderen Anlässen ein Bier in geselliger Runde genießen und offen für Neues sind. Wer gerne feiert, das Oktoberfest besucht und gerne neue Leute kennenlernt, um mit ihnen zu trinken, wird seinen Spaß an Festbier haben.

Bierfreunde, die das Besondere lieben und sich gerne ein außergewöhnliches Bier gönnen, sind mit Festbier gut beraten. Oktoberfestbier oder Märzen wird denjenigen schmecken, die sich ein gehaltvolleres Bier mit einem runden Geschmack und einer ausgeprägten Malznote wünschen.

Geschichte von Festbier

In Deutschland ist die Geschichte von Festbier eng mit der von Märzen oder Oktoberfestbier verbunden. Damals gab es noch keine Kühlmöglichkeiten für Bier. Ein Gesetz sah vor, dass Bier nur in der kalten Jahreszeit gebraut werden durfte.

Das Festbier musste stärker eingebraut werden, um länger haltbar zu sein. Es wurde im März gegen Ende der Brausaison gebraut und stand dann zum Oktoberfest, vor dem Beginn der neuen Brausaison, noch zur Verfügung. Das Wirtschaftsjahr zum Brauen begann im Oktober, da es dann wieder kalt genug war.

Mit einer festen Jahreszahl oder gar einem festen Datum kann die Geschichte des Festbiers nicht belegt werden. Zu den großen, öffentlichen Feierlichkeiten wurde ein besonderes Bier benötigt, das sich von anderen Bieren unterschied.

Sogar zum Oktoberfest werden inzwischen verschiedene Festbiersorten angeboten. Festbier ist kein einheitlicher Braustil, doch ist es immer saisonal gebrautes Bier.

Einige Brauereien brauen das Festbier im Herbst, beispielsweise als Weihnachts- oder Winterbier. Da inzwischen viele Möglichkeiten für die Kühlung bestehen, spielt es keine Rolle mehr, wann das Bier gebraut wird.

Auf dem Oktoberfest wurden bis in das 19. Jahrhundert Märzenbiere ausgeschenkt. Der Braumeister von Franziskaner, Gabriel Sedlmayr, bemerkte 1872 eine Veränderung in der Bierlandschaft. Er stellte fest, dass sich helle Lagerbiere großer Beliebtheit erfreuten, und begann, Bier nach diesem Stil zu brauen.

Eine Abkehr von Märzenbier zum Oktoberfest setzte um 1970 in der Brauerei Paulaner ein. Die Brauer waren der Meinung, dass Märzen zu voll und nicht leicht genug war. So musste ein Bier mit starker Malznote her, das leicht genug war, um auch in größeren Mengen getrunken zu werden.

Noch heute werden verschiedene Biere zu festlichen Anlässen entwickelt und gebraut. Die Craft-Beer-Szene entwickelt ständig neue Varianten, darunter auch Festbiere.

Besonderheiten in der Herstellung von Festbier

Da Festbier in verschiedenen Stilrichtungen gebraut wird, kann nichts über die Besonderheiten bei der Herstellung gesagt werden. Festbier wurde früher stärker eingebraut, um länger haltbar zu sein. Dazu musste es die entsprechende Stammwürze haben.

Festbier kann als obergäriges oder untergäriges Bier gebraut werden. Daher unterscheiden sich die verschiedenen Hefen, die für Festbier benötigt werden. Auch die Lagerung kann sich über unterschiedliche Zeiträume erstrecken, abhängig von der Biersorte.

In Deutschland wird rklassisches Festbie nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut, sodass es nur die Zutaten Hefe, Malz, Hopfen und Wasser enthalten darf. In der Craft-Beer-Szene werden mitunter auch verschiedene Gewürze wie Zimt oder Nelken dazugegeben.

Wie wird Festbier getrunken und was schmeckt dazu?

Festbier

Festbier wird traditionell in einem Henkelglas serviert.

Oktoberfestbier wird in einem Henkelglas serviert. Festbier schmeckt aber auch aus Steingutkrügen. Der Maßkrug, in dem das Oktoberfest serviert wird, hat ein Fassungsvermögen von einem Liter. Maßkrüge sind aus Ton und Glas verfügbar.

Ein Seidel ist ein weiteres typisches Trinkgefäß für Festbier. Er kann unterschiedliche Fassungsvermögen haben. Zumeist liegt das Fassungsvermögen bei einem Liter.

Festbier passt hervorragend zu typischen bayerischen Gerichten wie Brotzeit, Weißwurst, Schweinebraten oder Brezen. Es kann auch zu Schweinshaxe und anderen deftigen Gerichten getrunken werden. Es passt zu Braten- und Grillgerichten, aber auch zu milden Käsesorten.

Empfehlungen zu Festbier

Es gibt viele Festbiersorten von verschiedenen Brauereien. Diese Sorten sind empfehlenswert:

  • Spaten Oktoberfestbier von der Brauerei Spaten
  • Berg Jubel Bier (Bio) von der Brauerei Berg
  • Dinkelacker Volksfestbier von Dinkelacker Schwaben-Bräu
  • Weihenstephaner Festbier von der Brauerei Weihenstephan
  • Oktoberfest Märzen von der Brauerei Hacker-Pschorr
  • Ayinger Oktoberfest-Märzen von der Brauerei Aying

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