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Witbier – die belgische Antwort auf Weißbier

von Michael

Witbier ist belgisches Bier, das eine helle Farbe hat und mit Weizen gebraut wird. Auf Deutsch bedeutet die Bezeichnung “Weißes Bier”. Es gibt aber einige Unterschiede beim belgischen Witbier zum deutschen Weißbier.

In Belgien gilt kein Reinheitsgebot wie in Deutschland. Die Belgier können daher ihr Bier mit Kräutern, Gewürzen oder Früchten brauen. Daher ist auch dieses weiße Bier teilweise mit Kräutern oder Gewürzen gebraut.

Witbier ist ein obergäriges Bier, das einen vergleichsweise geringen Alkoholgehalt hat. Es wirkt erfrischend und hat einen leicht säuerlichen Geschmack. Das helle Bier ist trüb, was an der Hefe liegt. Am besten schmeckt es, wenn es bei einer niedrigen Temperatur aus einem Witbier Glas getrunken wird.

Typische Charakteristika von Witbier

Witbier ist ein obergäriges belgisches Bier, das mit Weizen gebraut wird. Zumeist werden auch Gewürze zum Brauen verwendet. Witbier deutsch bedeutet Weißbier. Allerdings gibt es einige Unterschiede zwischen dem belgischen Witbier und dem deutschen Weißbier.

Witbier ist ein naturtrübes, helles Bier. Die Hefe macht dieses Bier trüb. Hopfen wird zum Brauen kaum verwendet, weshalb dieses Bier nicht bitter schmeckt und so gut wie keine Hopfennoten hat.

Witbier ist ein eher leichtes Bier, das einen vergleichsweise niedrigen Alkoholgehalt hat. Es hat einen hohen Kohlensäuregehalt und wirkt spritzig und erfrischend.

Der Geschmack von Witbier ist leicht säuerlich, was an der Hefe liegt. Da es mit Kräutern gebraut wird, hat es auch Kräuternoten. Hinzu kommen fruchtige Geschmacksnoten.

Das sind die wichtigsten Eigenschaften von Witbier auf einen Blick:

  • Farbe: hellgelb, blass, naturtrüb
  • Schaumkrone: mittelmäßig ausgeprägt, weiß
  • Körper: schlank, perlig-cremiger Antrunk, trockener Abtrunk
  • Stammwürze: 11 bis 14 Prozent
  • Alkoholgehalt: weniger als 5 Prozent
  • Kohlensäuregehalt: hoch
  • Geschmack: säuerlich, mit Kräuternoten, teilweise fruchtige Noten

Wie schmeckt Witbier?

Weizenbier aus Belgien

Neben Malz wird beim Witbier auch roher Weizen vergoren.

Witbier hat einen säuerlichen Geschmack. Obwohl es nur wenig Hopfen enthält, tritt die malzige Süße in den Hintergrund. Das liegt daran, dass nicht nur Malz, sondern auch roher Weizen vergoren wird.

Da Witbier nur schwach gehopft ist, hat es keinen bitteren Geschmack und keinen bitteren Abgang. Es ist ein leichtes, spritziges, erfrischendes Bier mit einem hohen Kohlensäuregehalt.

Abhängig davon, was vergoren wird, kann Witbier verschiedene Geschmacksnoten aufweisen. Es kann nach Kräutern und Koriander, aber auch fruchtig schmecken. Auch würzige Noten nach Piment sind mitunter zu spüren.

Witbier ist im Antrunk mitunter etwas cremig, während es im Abgang trocken ist. Insgesamt hat Witbier einen milden Charakter.

Wann passt Witbier zu mir?

Witbier passt zu Bierfreunden, die leichtes, erfrischendes Bier mögen und näher in die belgische Bierkultur eintauchen möchten. Wer säuerliches, fruchtiges Bier mag, wird sich für Witbier begeistern. Die würzigen Noten von Witbier müssen Bierfreunde mögen.

Witbier ist ein Bier für experimentierfreudige Bierfreunde, da es verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Geschmacksnoten gibt. Fruchtige Sorten sind ebenso zu finden wie kräuter- und gewürzbetonte Sorten.

Witbier versus Weizenbier

Witbier deutsch bedeutet Weißbier oder Weizenbier. Eigentlich ist es ein Weizenbier. Was macht nun eigentlich den Unterschied zwischen Witbier aus Belgien und deutschem Weizenbier?

Der erste Unterschied besteht darin, dass Weizenbier in Deutschland nach dem Reinheitsgebot gebraut wird und für Witbier kein Reinheitsgebot gilt. Witbier kann daher mit Kräutern, Gewürzen und Früchten gebraut werden.

Auch beim Malz gibt es Unterschiede. Das Malz bei deutschen Weizenbieren muss zu mindestens 50 Prozent aus Weizenmalz bestehen. Witbier wird nicht nur mit Weizenmalz, sondern auch mit rohem Weizen gebraut. Darüber hinaus können Gerste und teilweise auch Hafer verwendet werden.

Die Schaumkrone entsteht bei Witbier und Weizenbier durch den Weizen. Sie ist beim belgischen Witbier etwas geringer ausgeprägt als beim Weizenbier.

Witbier und Weizenbier sind obergärige Biere und werden mit obergäriger Hefe gebraut. Beim deutschen Weizenbier sorgt die Hefe für die Aromen nach Bananen und Gewürznelken. Diese Aromen sind erwünschte Nebenprodukte, die durch Ester hervorgerufen werden, die beim Gären entstehen. Weizenbier wird bei höheren Temperaturen gebraut.

Die Witbier Hefe sorgt nicht für diese Aromen, wie sie beim Weizenbier vorhanden sind. Witbier hat zumeist eine etwas hellere Farbe als Weizenbier. In seinem Geruch sind weniger süßliche Noten nach Bananen und Nelken zu spüren, was an der Witbier Hefe liegt.

Einblicke in die Geschichte von Witbier

Witbier hat seinen Ursprung in Belgien und gehört zu den ältesten belgischen Bieren. Belgien unterlag 1364 zur Hälfte dem Gruitrecht, also dem Recht, Bier mit Kräutern brauen zu dürfen. Die andere Hälfte Belgiens durfte Bier nur mit Hopfen brauen.

Als die Handelsstädte das Braurecht freigaben, entstanden in Belgien immer mehr Brauereien. Große Weizenüberschüsse in der Landwirtschaft zwischen 1620 und 1640 sorgten dafür, dass vermehrt Weizen anstelle von Hopfen zum Brauen von Bier verwendet wurde. In dieser Zeit schlug die Geburtsstunde von Witbier.

Damals war der für das Witbier verwendete Weizen unvermälzt. Daher musste auch Gerstenmalz verwendet werden. Das Bier nahm eine rötliche Farbe an und wurde auch als Rotbier bezeichnet.

Da der Weizen beim Einkochen bei Temperaturen von 52 bis 62 Grad verklumpte, musste ein Verfahren entwickelt werden, um das Verklumpen zu verhindern. Ein Sieb, das zuerst aus Weidenzweigen und später aus Kupfer gefertigt wurde, diente zum Herausfischen der gefilterten Masse.

Früher war Witbier nicht lange haltbar, da es schnell sauer wurde. Im Sommer musste es innerhalb von zwei Wochen und im Winter innerhalb von fünf Wochen getrunken werden.

Witbier

Der Bierstil wurde mit dem Hoegaarden Witbier 1966 wiederbelebt.

Der Bierstil Witbier starb in den 1950er Jahren völlig aus, als auch noch die letzte Witbier-Brauerei geschlossen wurde. Es war der Milchmann Peter Celis, der diesen Stil mit dem Witbier Hoegaarden wiederbelebte.

Peter Celis braute 1966 ein Witbier nach dem Originalrezept nach und gründete die Brauerei Hoegaarden. Heute wird Witbier nicht nur in Belgien, sondern auch in den USA gebraut. Es hat sich auch in der Craft Beer Szene etabliert und wird in verschiedenen Varianten hergestellt.

Besonderheiten bei der Herstellung von Witbier

Witbier wird nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut, da es ein belgisches Bier ist. Für die Herstellung wird nicht nur Weizenmalz, sondern auch Rohweizen verwendet. Das Malz kann bis zur Hälfte ungemälztes Getreide enthalten. Zusätzlich kann Gerstenmalz oder Hafer verwendet werden.

Witbier wird mit Gewürzen und Kräutern gebraut, beispielsweise mit Koriander. Auch Orangenschalen und Cointreau können beim Brauen verwendet werden. Witbier ist wenig hopfenbetont. Nur ein geringer Hopfenanteil wird verwendet.

Einige Brauer experimentieren auch mit anderen Gewürzen wie Meleguetpfeffer, um eine unterschwellige Schärfe zu erreichen. Einen höheren Kohlensäuregehalt und dadurch seine spritzige Leichtigkeit erhält Witbier durch eine Aufcarbonisierung.

Wie wird Witbier getrunken und was schmeckt dazu am besten?

Witbier wird am besten bei einer Temperatur von 3 bis 5 Grad getrunken. Zum Trinken wird ein stabiles, dickes, mittelhohes Witbier-Glas verwendet, das etwas bauchig ist. Gerne wird Witbier mit einer Zitronen- oder Orangenscheibe auf dem Glasrand serviert.

Als saures Bier passt Witbier gut zu Fisch und Schalentieren. Es schmeckt auch zu sommerlichen Salaten und säuerlichem Gemüse wie Gurken oder Tomaten.

Empfehlungen zu Witbier

Verschiedene Witbier-Sorten sind empfehlenswert:

  • Witbier aus der Brauerei Hoegaarden als Original
  • La Trappe Witte Trappist
  • Moby Wit aus Hamburg von Ratsherrn

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