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Weißbier – ein obergäriges Weizenbier aus Bayern

von Michael

Es gibt verschiedene Theorien, woher das Weißbier seinen Namen hat. Das Bier kann zwar hell sein, doch ist es niemals weiß. Wahrscheinlich leitet sich der Name von Weizen ab, denn es handelt sich um ein Weizenbier, das mit obergäriger Hefe hergestellt wird.

Weißbier ist ein bayerisches Bier, das sich aber überall in Deutschland ausbreiten konnte. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Oktoberfestbier, auch wenn es gern in bayerischen Biergärten serviert wird.

Weißbier ist durch eine große weiße Schaumkrone gekennzeichnet. Damit sie sich entfalten kann, muss das Bier aus einem Weizenbierglas getrunken werden. Der Geschmack des Biers ist malzig und etwas fruchtig. Die Hopfenbittere ist kaum ausgeprägt.

Typische Charakteristik von Weißbier

Weißbier ist ein obergäriges Weizenbier, das mit obergäriger Hefe gebraut wird. Um das Bier zu brauen, muss mindestens ein Weizenmalz-Anteil von 50 Prozent vorhanden sein. Der übrige Anteil von Malz ist in der Regel Gerstenmalz.

Weißbier hat eine hellgelbe bis hellbraune Farbe. Es gibt verschiedene Weißbier Marken, bei denen es sich um verschiedene Sorten handelt. Häufig wird das bayerische Weißbier als Hefeweizen bezeichnet. Bei Hefeweizen handelt es sich um eine spezielle Sorte. Das Bier kann naturtrüb sein. Dabei handelt es sich um eine Hefetrübung. Kristallweizen ist ein klares Weizenbier.

Weißbier hat eine große weiße Schaumkrone, die sich am besten in einem Weizenbierglas entfaltet. Die Stammwürze von Weißbier unterscheidet sich, genau wie der Alkoholgehalt. In der Craft Beer Szene wird mit unterschiedlichen Anteilen von Hopfen und Malz experimentiert, sodass die Sorten viele Unterschiede aufweisen.

Unterschiede gibt es bei Weißbier auch im Geschmack. Die meisten Sorten schmecken malzig und etwas brotig, teilweise mit Fruchtnuancen. Die Hopfenbittere tritt bei den meisten Sorten in den Hintergrund.

Das sind die wichtigsten Eigenschaften auf einen Blick:

  • Farbe: hellgelb, strohgelb, aber auch karamell- oder hellbraun
  • Trübung: naturtrüb oder klar
  • Schaumkrone: zumeist eine große weiße Schaumkrone mit cremigem Geschmack
  • Stammwürzegehalt: bei den meisten Sorten 11 bis 14 Prozent
  • Alkoholgehalt: 5 bis 6 Prozent
  • Geschmack: malzig, brotig, mitunter fruchtig mit Aromen nach Banane oder Zitrone, Hopfenbittere meistens nicht zu spüren

Woher hat das Weißbier seinen Namen?

Es gibt verschiedene Theorien, woher der Name Weißbier kommt. Er könnte sich von Weizen ableiten, da das Bier mit Weizenmalz gebraut wird. Der Name Weißbier kann sich auch von der obergärigen Hefe ableiten, die sich am Ende des Gärungsprozesses an der Oberfläche der Flüssigkeit als weiße Substanz absetzt.

Einige Weißbiere haben eine sehr helle Farbe – auch daher könnte die Bezeichnung Weißbier stammen. Dieses helle Bier hebt sich in seiner Farbe von den dunklen und rötlichen Bieren ab.

Was ist der Unterschied zwischen Weißbier und Weizenbier?

Weißbier ist immer ein Weizenbier, sodass es keinen Unterschied gibt. Bei Weißbier und Weizenbier handelt es sich um Synonyme.

Welche Weißbier Sorten gibt es?

Beim Weißbier werden verschiedene Sorten unterschieden:

  • Hefeweizen als bekannteste Sorte, naturtrüb aufgrund der Hefetrübung, Alkoholgehalt von 5,0 bis 5,5 Prozent, malziger, brotiger Geschmack mit fruchtigen Noten
  • Kristallweizen als helles, kristallklares Weizenbier mit hohem Kohlensäuregehalt mit feinen, fruchtigen Geschmacksnoten nach Zitrone
  • hopfenbetonte Weizenbiere, die eine deutlich ausgeprägte Hopfenbittere haben
  • Weizenbock mit fruchtigem, malzigem Geschmack und höherem Alkoholgehalt
  • Witbier als belgische Variante, das mit Altbier-Hefe und Rohweizen vergoren wird.
Weissbier

Hefeweizen ist als helle oder dunkle Sorte erhältlich, auch alkoholfreies Weißbier wird von den meisten Brauereien hergestellt.

Beim Hefeweizen werden helle und dunkle Sorten unterschieden. Beim dunklen Hefeweizen wird geröstetes Weizenmalz verwendet.

Leichte Weißbiere fallen unter die Kategorie Leichtbier. Sie haben eine geringere Stammwürze und damit einen geringeren Alkoholgehalt. Diese Biere sind kalorienärmer als die stärkeren Sorten.

Wer Weißbier gesund trinken möchte, kann sich für Weißbier alkoholfrei entscheiden. Der Alkoholgehalt kann bis zu 0,5 Prozent betragen. Der niedrige oder so gut wie nicht vorhandene Alkoholgehalt wird durch verschiedene Herstellungsverfahren erreicht.

Alkoholfreies Weißbier kann tatsächlich gesund sein. Das liegt nicht nur daran, dass es keinen Alkohol enthält und weniger Kalorien hat, sondern auch an den enthaltenen Nährstoffen und Vitaminen. Studien ergaben, dass durch den Gehalt an Polyphenolen die Entzündungsparameter im Blut und die Infektanfälligkeit verringert werden.

Wie schmeckt Weißbier?

Da es verschiedene Weißbier-Sorten gibt, unterscheiden sie sich in ihrem Geschmack. Zumeist hat Weißbier eine malzige, süßliche Geschmacksnote. Die Hopfenbittere ist bei den meisten Sorten kaum zu spüren.

Weißbier ist aufgrund seines hohen Kohlensäuregehalts spritzig und erfrischend. Es kann Geschmacksnoten nach Gewürznelken aufweisen. Häufig schmeckt es brotig oder leicht karamellig. Teilweise treten dezente Fruchtnoten nach Banane oder Zitrone auf.

Weizenbock weist nussige und vanilleartige Aromen auf. Fruchtige Geschmacksnoten sind dezent und erinnern an Pfirsich, Banane oder Maracuja.

Einige Weißbiere sind hopfenbetont. Sie schmecken eher bitter. Vor allem im Abgang ist die bittere Geschmacksnote zu spüren.

Wann passt Weißbier zu mir?

Weißbier passt zu denjenigen, die gerne erfrischende, spritzige Biere mit fruchtigen Noten mögen und denen es nicht auf die Hopfenbittere ankommt. Wer gerne in geselliger Runde ein Bier trinkt und die bayerische Bierkultur zu schätzen weiß, sollte unbedingt Weißbier probieren.

Hefeweizen ist bei Bierfreunden beliebt, die obergärige Biere bevorzugen und denen ein naturtrübes Bier nichts ausmacht. Viele Bierfreunde mögen eine große Schaumkrone und werden an Weißbier Gefallen finden.

Geschichte von Weißbier

Weißbier hat seinen Ursprung in Bayern. Das erste Weißbier, das gebraut wurde, war vermutlich Hefeweizen, und wurde wahrscheinlich illegal gebraut, da zu dieser Zeit das Brauen mit Weizen verboten war.

Weizen war dem Brot vorbehalten, während Gerste für Bier verwendet werden durfte. Das Reinheitsgebot von 1516 sah vor, dass Weizen aufgrund der Brotengpässe nicht für Bier verwendet werden sollte. Auch Hafer war bei der Bierherstellung verboten, denn er diente als Futter für Pferde.

Das Geschlecht der Degenberger mit der Brauerei in Schwarzach hatte damals schon das Privileg, Weizen zum Brauen von Bier zu verwenden. Im Mittelpunkt standen politische und territoriale Gründe, darunter jährliche Zahlungen für dieses Privileg.

Der Freiherr von Degenberg starb 1602. Das Privileg zum Brauen von Weizenbier ging dann an den Herzog Maximilian IV, der 1607 in Kehlheim das erste Weiße Brauhaus gründete. Der Herzog hatte das Weißbiermonopol und konnte einen großen Teil der Steuern aus dem Umsatz mit Weißbier bezahlen.

Weißbier durfte ab 1643 auch in Nürnberg gebraut werden. Einige Wirte waren zum Verkauf von Weißbier verpflichtet, um ihre Schanklizenz nicht zu verlieren.

Ungefähr 200 Jahre lang war Weißbier die beliebteste und am häufigsten getrunkene Biersorte in Bayern. Das Weißbiermonopol wurde 1798 aufgehoben. Weißbier durfte seitdem überall in Deutschland gebraut werden.

Die verschiedenen neuen Biersorten und die sich entwickelnde Craft Beer Szene verdrängten Weißbier vom Platz 1 der Beliebtheitsskala. Allerdings ist Weißbier in Deutschland und über die Ländergrenzen hinaus noch immer bekannt und beliebt.

Besonderheiten bei der Herstellung von Weißbier

Weizenbier wird mit obergäriger Hefe gebraut. Mindestens 50 Prozent der Malzanteile müssen Weizenmalz sein. Die übrigen Malzanteile können Gerstenmalz sein.

Zur Maische werden geringe Mengen Hopfen gegeben. Dieses Jungbier wird in Flaschen abgefüllt und mit Hefe versetzt. Die Flaschengärung ist weiter verbreitet als die Gärung im Bottich und gilt als Qualitätsmerkmal.

Das Jungbier reift bei der Flaschengärung eine Woche lang bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad. Anschließend wird das Bier ungefähr zwei Wochen bei ca. 10 Grad gelagert. Da Bier muss zwischendurch filtriert werden, damit es länger haltbar bleibt. Schwebeteilchen der Hefe bleiben dadurch im Bier erhalten. Hefeweizen ist naturtrüb und muss nicht filtriert werden.

Wie wird Weißbier getrunken und was schmeckt dazu?

Weissbier

Weissbier passt hervorragend zur bayrischen Brotzeit.

Weißbier wird aus einem Weizenbierglas getrunken, das Weizenstutzen genannt wird. Es hat einen schlanken Körper und einen verstärkten Glasboden. In diesen Gläsern kann sich beim Einschenken eine schöne Schaumkrone bilden. Die Kohlensäure kann nicht so schnell entweichen.

Vor dem Einschenken sollte das Glas mit kaltem Wasser ausgespült werden. Das Glas wird beim Einschenken schräg gehalten, damit sich nicht zu viel Schaum bildet.

Weißbier passt gut zu einer bayerischen Brotzeit und zu angemachtem Käse, dem Obazda. Da es sich um ein kohlensäurehaltiges, leichtes Bier handelt, schmecken dazu auch leichte, sommerliche Salate und exotische Gerichte. Das Bier ist auch erfrischend zu Gegrilltem.

Empfehlungen zu Weißbier

Weissbier

Der Name der Brauerei bezieht sich auf den Paulanerorden, der von Franz von Paola in Süditalien gegründet wurde.

Geht es um Empfehlungen für Weißbier, ist Paulaner Weißbier aus der Paulaner Brauerei nicht zu vergessen. Auch Weißbiere aus der Brauerei Schneider sind zu empfehlen, beispielsweise Meine blonde Weisse oder Hopfenweisse.

Weitere gute Weißbiere sind:

  • Weihenstephaner Hefe Weissbier
  • Andechser Weissbier hell
  • Farny Hefe Weizen
  • Flötzinger Hefe Weißbier
  • Ayinger Bräu-Weisse aus der Brauerei Ayinger

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