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Kellerbier – ein altes und seltenes deutsches Bier

von Michael

Kellerbier ist ein altes deutsches Bier, das in Bayern auch als Zwickelbier bezeichnet wird. Die Bezeichnung Zwickelbier leitet sich von Zickel ab, bei dem es sich um eine Probe handelt, die vom Braumeister vor dem Filtern aus dem Gärbottich entnommen wird.

Es gibt verschiedene Kellerbier Sorten, sodass nicht jedes Kellerbier auch ein Zwickelbier ist. Es ist ein Lagerbier, das naturtrüb ist und viele Vitamine aus der Hefe enthält. Seinen Namen hat das Bier, da es in Fässern im Braukeller gelagert wurde.

Kellerbier hat seinen Ursprung im Mittelalter. Das Bier ist eher regional und wird vorwiegend in Franken und Bayern serviert. Es ist meistens hell, mit einer großen Schaumkrone.

Typische Charakteristika von Kellerbier

Kellerbier ist ein eher seltenes deutsches Bier mit langer Tradition, das vorwiegend in Bayern und Franken gebraut wird. In Bayern ist Kellerbier als Zwickl oder Zwickelbier bekannt. Beim Zwickel oder Zickel handelt es sich um eine vom Braumeister vor dem Filtern aus dem Gärbottich entnommene Probe.

Zwickelbier ist etwas sprudelnder, aber auch schleimiger als das ursprüngliche Kellerbier. Kellerbier hat eine helle Farbe und ist zumeist naturtrüb. Meistens ist es ungefiltert und nicht pasteurisiert.

Ist das Kellerbier ungespundet, reift es im Holzfass, in dem der Spund noch nicht zugedreht ist, wenn die Hefe noch aktiv ist. Diese Biere haben einen geringen Kohlensäuregehalt, da das Kohlendioxid durch das Spundloch entweichen kann.

Zwickelbier hat einen höheren Kohlensäuregehalt, da es gegen Ende der Fermentation gespundet wird. Das Kohlendioxid kann dann nicht mehr entweichen. Kellerbier Zwickl ist weniger stark und nicht so geschmacksintensiv wie anderes Kellerbier.

Kellerbier und Zwickelbier sind zumeist hell, doch weisen sie je nach Brauerei verschiedene Gelbtöne auf. Es gibt auch bräunliche Sorten. Die Schaumkrone ist gut ausgeprägt. Es handelt sich um untergärige Lagerbiere.

Kellerbiere schmecken zumeist etwas bitter, vor allem im Abgang. Der Geschmack wird durch die Hefe beeinflusst. Die Hefe gibt auch Vitamine und verschiedene Mineralstoffe ab, weshalb Kellerbier gesund sein kann. Die verschiedenen Kellerbier Marken sind unterschiedlich stark.

Das sind die wichtigsten Eigenschaften von Kellerbier:

  • Farbe: hell, strohgelb, bernsteingelb oder leicht bräunlich, naturtrüb
  • Schaumkrone: ausgeprägt, weiß, eher grobporig
  • Kohlensäuregehalt: höherer Gehalt bei Zwickelbier, geringerer Gehalt bei anderem Kellerbier
  • Körper: voll und dennoch weich fließend
  • Stammwürze: 11 bis 15 Prozent
  • Alkoholgehalt: 4,0 bis 5,5 Prozent

Wie schmeckt Kellerbier?

Kellerbier hat aufgrund der verwendeten Hefe einen würzigen Geschmack. Aufgrund der Hefe- und Eiweißstoffe ist es vollmundig. Bei Zwickelbier ist der Kohlensäuregehalt höher, weshalb es spritziger, sprudelnder und erfrischender als anderes Kellerbier ist.

Herkömmliches Kellerbier hat nur einen geringen Kohlensäuregehalt und ist daher kaum spritzig. Es ist süffig und kann karamellige, nussige und malzige Noten aufweisen. Mitunter schmeckt es auch etwas nach Getreide, Honig oder leicht fruchtig. Teilweise erinnern diese Biere mit ihren Geschmacksnoten an reife Äpfel oder Birnen.

Hopfen

Kellerbier hat einen starken Hopfengehalt.

Kellerbier hat einen starken Hopfengehalt und weist daher vor allem im Abgang eine ausgeprägte Hopfenbittere auf. Da es allerdings verschiedene Kellerbier Sorten gibt, ist die Bitternote unterschiedlich stark.

Wann passt Kellerbier zu mir?

Wer gerne Lagerbier mit stärkerer Hopfenbetonung trinkt und sich an naturtrübem Bier nicht stört, wird Kellerbier oder Zwickelbier lieben. Bierfreunde, die gerne traditionelle Biere mögen und in die bayerische oder fränkische Braukunst eintauchen wollen, sollten diese Biersorten unbedingt probieren.

Zwickelbier wird diejenigen begeistern, die spritzige Biere lieben, denen aber die etwas schleimige Konsistenz nichts ausmacht. Liebhaber von vollmundigen Bieren werden ihre Freude an Kellerbier haben.

Einblick in die Geschichte von Kellerbier

Kellerbier ist ein altes deutsches Lagerbier, das in Franken und Bayern erstmals in der zweiten Hälfte des Mittelalters gebraut wurde. Es stammt aus den Anfängen der Lagerbiere und wurde in den kalten Monaten gebraut, da es damals noch keine Kältetechnik gab.

Keller

Kellerbier wurde traditionell in Gewölben, Höhlen und Braukellern eingelagert.

Seinen Namen erhielt Kellerbier, da es in Gewölben, Höhlen und Braukellern eingelagert wurde, um zu reifen. Der Mangel an Kühltechnik wurde durch die niedrigen Temperaturen in den Braukellern ausgeglichen.

Traditionell wird Kellerbier in Eichenfässern gelagert und kann den holzigen Geschmack der Fässer annehmen. Ungespundet hat es einen geringen Kohlensäuregehalt, während es gespundet einen höheren Kohlensäuregehalt entwickelt.

Das ursprüngliche Kellerbier ist nicht pasteurisiert. Das Spundloch blieb geöffnet, damit das Kohlendioxid an die Umgebung abgegeben werden konnte. Nur für den Versand wurde es versiegelt.

Noch heute wird Kellerbier häufig direkt vom Fass serviert. Es kann aber auch für den Transport in Flaschen abgefüllt werden.

Besonderheiten in der Herstellung von Kellerbier

Kellerbier wird heute noch nach traditioneller Art in den kleineren Brauereien in Franken hergestellt. Es wird nach dem deutschen Reinheitsgebot mit Malz, Hefe, Hopfen und Wasser gebraut. Die Anteile der verschiedenen Zutaten können unterschiedlich sein. Für die Herstellung wird untergärige Hefe verwendet.

Für die Herstellung von Kellerbier und Zwickelbier kann Gerstenmalz und Weizenmalz verwendet werden. Gerstenmalz ist mitunter geröstet. Daraus ergeben sich feine Röstnoten im Aroma.

Das traditionelle Kellerbier wird noch heute in ungespundeten Eichenfässern gelagert, um das Kohlendioxid abzugeben. Auch Zwickelbier lagert in Eichenfässern, doch wird es gespundet. Die Lagerung erfolgt in Braukellern.

Traditionelles Kellerbier wird nicht gefiltert. Ist das Bier für die Verpackung bestimmt, kann es in Stahltanks ohne Deckel reifen. Vor der Abfüllung kann es gefiltert werden, doch verliert es dann einen Teil seiner Trübe. Für einen höheren Kohlensäuregehalt kann es künstlich mit Kohlensäure versetzt werden.

Wie wird Kellerbier getrunken und was schmeckt dazu?

Kellerbier sollte bei einer niedrigen Temperatur von ungefähr 5 Grad getrunken werden und schmeckt am besten frisch vom Fass, wenn es direkt im Braukeller gezapft wird. Traditionell wird Kellerbier aus Steingutkrügen getrunken.

Häufig wird Kellerbier in den Sommermonaten in Biergärten ausgeschenkt. Dazu passen Brezen, Weißwurst oder Leberkäs.

Kellerbier passt aber auch gut zu verschiedenen Käsesorten, zu deftigem Braten, Gegrilltem und Geflügel. Kartoffelgerichte passen hervorragend zu Kellerbier. Sogar zu Desserts trinken einige Bierfreunde Kellerbier.

Empfehlungen zu Kellerbier

Verschiedene Kellerbier Sorten sind zu empfehlen, beispielsweise Mönchshof Kellerbier oder Glaabsbräu 1744 Kellerbier. St. Georgen Bräu Kellerbier ist ebenfalls zu empfehlen, genau wie St. Erhard Original. Aurum ist ein Kellerbier aus der Schweiz. Unfiltriert, würzig und urig ist Schimpf Urtrüb.

Wer es mit Zwickelbier probieren möchte, kann Alpirsbacher Kloster Zwickel probieren, das eine weiche Textur und eine interessante Aromatik hat. Es ist ober- und untergärig zugleich. Ebenfalls eine Versuchung wert ist Königsbräu Zwickl mit feinem Schaum.

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