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Bier aus Deutschland – Vielfalt an Sorten und Marken

von Michael

Deutschland ist eine echte Biertrinkernation und hat eine lange Tradition beim Brauen von Bier. Deutsches Bier gibt es in zahlreichen Sorten und von vielen Marken. Es ist auch im Ausland beliebt.

Deutschland ist trotz seiner ausgeprägten Bierkultur nicht das Land, in dem das meiste Bier gebraut und getrunken wird. China ist das Land, in dem das meiste Bier gebraut wird. Deutschland steht nur an fünfter Stelle.

Deutsches Bier wird nach dem Reinheitsgebot gebraut, das festlegt, welche Zutaten in Bier enthalten sein dürfen. Etwas lockerer sind die Regelungen beim Craft Beer, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Nicht nur deutsches Bier, sondern auch Bier aus dem Ausland wird gern in Deutschland getrunken.

Geschichte und Infos

Überall in Deutschland wird heute Bier gebraut. Der Gerstensaft ist das beliebteste alkoholische Getränk in Deutschland. Jährlich werden ungefähr 8 Milliarden Liter Bier in Deutschland konsumiert.

Kloster Weltenburg

Weltenburg zählt zu den wichtigsten Klöstern, in denen der Brauprozess studiert wurde.

Deutsches Bier hat seine Anfänge im Mittelalter, als Bier in Klöstern für den Eigenbedarf gebraut wurde. Später wurde Bier auch für den Export und für Fremde in Ausschankstätten gebraut. Ab dem 7. Jahrhundert kam es in den Klöstern in Europa, darunter auch in Deutschland, zur systematischen Entwicklung der Brautechnologie.

Zur Fastenzeit war Bier die Nahrung der Klosterbrüder. Die ersten Klöster in Deutschland, in denen Bier gebraut wurde, befanden sich in Bayern. Wichtige Klöster in Deutschland, in denen der Brauprozess studiert wurde, waren

  • Weihenstephan
  • Andechs
  • Weltenburg.

In den Klöstern wurde viel experimentiert, darunter auch mit Heilpflanzen. Neue Rezepte wurden ausprobiert und aufgeschrieben. Die Brauer reichten die Rezepte untereinander weiter.

Das Gelingen des Gerstensaftes war damals noch ein Zufall, da die Gärung spontan einsetzte. Brauer gingen auf Wanderschaft, um sich in den verschiedenen Klöstern mit der Braukunst vertraut zu machen und sich neues Wissen anzueignen.

Deutsches Bier konnte einen Meilenstein verzeichnen, als im 12. Jahrhundert Mönche erstmals Hopfen, der damals als Heilkraut galt, verwendeten. Dieser Hopfen verlieh dem Bier eine bittere Geschmacksnote.

Das damalige Bier, das neben Brot als Grundnahrungsmittel für die Mönche galt, hatte einen deutlich geringeren Alkoholgehalt als heutiges deutsches Bier. Da auch Adelige und Städte Bier als lukrative Einnahmequelle erkannten, bekamen die Mönche im 12. und 13. Jahrhundert Konkurrenz.

Hopfen sicherte die Haltbarkeit des Bieres und führte dazu, dass deutsches Bier auch ins Ausland exportiert wurde. Mit einer Verbrauchersteuer (Akzise) wurde Bier damals aktiv besteuert. Die Klöster waren im Vorteil, da sie keine Steuern zahlen mussten.

Zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert entstanden im Norden Deutschland zahlreiche Brauereien. Die norddeutschen Biere waren beliebt und wurden sogar bis nach Indien exportiert.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bekamen die Brauereien in Norddeutschland mit exotischen Getränken wie Kaffee oder Tee ernsthafte Konkurrenz. In Süddeutschland konnten sich hingegen viele Brauereien etablieren.

In Deutschland gibt es mehr als 1.500 Brauereien, in denen insgesamt mehr als 5.000 verschiedene Biere gebraut werden. Der Pro-Kopf-Verbrauch pro Jahr wird mit 94 Litern angegeben.

Das deutsche Reinheitsgebot für Bier

Für deutsches Bier gilt das Reinheitsgebot, das aus dem Jahr 1516 stammt und eines der ältesten Lebensmittelgesetze der Welt ist. Das deutsche Reinheitsgebot garantiert weltweit eine gute Qualität des Biers.

Hopfen

Hopfen verleiht dem Bier seine bittere Geschmacksnote.

Ein Getränk darf nach dem deutschen Reinheitsgebot nur dann als Bier bezeichnet werden, wenn es mit Wasser, Malz, Hopfen und Hefe gebraut wird. Unter bestimmten Bedingungen dürfen bestimmte Süßungsmittel verwendet werden.

Typische deutsche Biersorten

Deutschland ist eine Biertrinkernation, in der es viele Biersorten gibt. Die Beliebtheit der verschiedenen Sorten ist abhängig von der Region. Als bestes deutsches Bier kann daher keine Sorte bezeichnet werden.

Welches Bier trinkt man in Deutschland?

Am häufigsten wird in Deutschland Pils getrunken, doch in Süddeutschland ist auch Weißbier oder Schwarzbier beliebt. Altbier ist eine weitere Sorte, die um Düsseldorf beliebt ist.             

Altbier als obergäriges Traditionsbier

Die Geschichte von Altbier beginnt im 13. Jahrhundert. Das dunkle, bittere Bier ist nach der alten Brauart benannt. Es hat einen Alkoholgehalt von ungefähr 4,8 Prozent. Die dunkle Farbe wird durch Darrmalz, das länger geröstet wird, verursacht.

Lager – Bier mit geringer Stammwürze

Lager hat seinen Namen aufgrund der mehrmonatigen Lagerung im Keller bekommen. Es hat nur eine geringe Stammwürze von weniger als 12,5 Prozent. In Deutschland wird ein Bier als Lager bezeichnet, wenn es kein Pils ist.

Pils oder Pilsener – Ursprung in Tschechien

Geht es um bestes deutsches Bier, hat Pils oder Pilsener die Nase vorn. Es hat seinen Ursprung in Tschechien und ist nach der Stadt Pilsen benannt. Das untergärige Vollbier konnte sich gut verbreiten, da es schnell und günstig gebraut werden konnte. Es hat eine helle, klare Farbe und eine starke Hopfennote.

Weizen – Traditionsbier aus Bayern

Weizen ist ein obergäriges Vollbier, das in Süddeutschland beliebt ist und mit Weizenmalz hergestellt wird. Die klare Variante wird filtriert und als Kristallweizen bezeichnet. Die trübe Variante, Hefeweizen, wird nicht filtriert. Beide Varianten haben einen fruchtig-würzigen Geschmack.

Dunkles Bier – untergärig und vollmundig

Dunkles Bier ist in seiner Farbe zwischen Pils und Schwarzbier einzuordnen. Das untergärige Bier ist braun, da es mit dunklem Malz gebraut wird. Aufgrund seiner hohen Stammwürze ist es ein Vollbier.

Schwarzbier – ein tiefschwarzes Bier

Schwarzbier wird in Sachsen, Thüringen und Brandenburg mit besonders dunklem Malz gebraut. Das untergärige Bier ist vollmundig, tiefschwarz und hat eine hopfenbittere Geschmacksnote.

Exportbier – lange Haltbarkeit

Bei Exportbieren handelt es sich um haltbare Varianten verschiedener Biersorten wie Alt, Pils, Weizen oder Helles, die früher über die Stadtgrenzen hinaus geliefert wurden. Exportbier wird untergärig gebraut und am Lieferort mit Wasser gestreckt.

Bockbier – Starkbier mit langer Tradition

Bockbier wurde zuerst vor mehr als 800 Jahren in der Stadt Einbeck gebraut. Es hat eine malzig-süße Geschmacksnote und eine dunkle Farbe. Bock ist ein Sammelbegriff für Starkbiere, denn es gibt verschiedene Sorten:

  • Weizenbock, mit Weizenmalz gebraut
  • Doppelbock mit höherer Stammwürze durch mehr Malz
  • Maibock, weniger süß, nährstoffreicher und traditionell nur im Frühjahr gebraut
  • Eisbock, dem Wasser durch Gefrieren entzogen wird und das einen Alkoholgehalt von 12 bis 50 Prozent hat

Rauchbier – Bier mit Rauchnote

Rauchbier wird in der Region Bamberg mit einem bestimmten Malz gebraut, das auf der Darre mit Buchenholz befeuert wird. Es ist ein untergäriges Vollbier mit rauchiger Note.

Märzen – ein leichtes Sommerbier

Märzen wird im Frühjahr gebraut und im Sommer getrunken. Aufgrund seiner hohen Stammwürze und seines hohen Alkoholgehalts ist es bei Sommerfesten beliebt.

Kölsch – geschützte Bezeichnung für Bier aus Köln

Kölsch wird immer in Köln gebraut und traditionell aus der Kölschstange getrunken. Das obergärige Bier hat wenig Kohlensäure und einen leicht säuerlichen Geschmack. Der Alkoholgehalt liegt bei 4,8 Prozent.

Zwickel – Bier ohne Kaltlagerung

Zwickel wird direkt nach dem Nachgärungsprozess ohne Kaltlagerung getrunken. Da es nicht filtriert wird, ist es gehaltvoll, aber weniger lange haltbar.

Deutschland und seine Braukunst

Deutschland ist für seine Braukunst bekannt, denn es gibt mehr als 1.500 kleine und große Brauereien. Neben den großen Brauereien gibt es auch viele kleinere Familienbrauereien. Viele Touristen aus dem Ausland wissen das deutsche Bier zu schätzen.

Welche Biermarken kommen aus Deutschland?

Aus Deutschland kommen zahlreiche Biermarken wie Krombacher, Beck’s, Radeberger, Warsteiner, Paulaner, Franziskaner oder Erdinger

Craft Beer

Neben dem traditionellen deutschen Bier erfreut sich auch Craft Beer zunehmender Beliebtheit. Vorwiegend junge Brauer experimentieren und bringen neue Geschmacksvarianten hervor. Dabei wird nicht immer nach dem Reinheitsgebot gebraut.

Biermarken aus Deutschland

Da es in Deutschland zahlreiche Brauereien gibt, hat deutsches Bier Marken, die auch über die Ländergrenzen bekannt sind, aber auch Marken von kleineren Brauereien. Zu den bekanntesten deutschen Bier Marken gehören:

  • Krombacher
  • Warsteiner
  • Beck’s
  • Radeberger
  • Paulaner
  • Bitburger
  • Jever
  • Veltins
  • Erdinger
  • Franziskaner.

Beliebte deutsche Biere – unsere Top 5

Es würde zu weit führen, an dieser Stelle die Top 10 Biere in Deutschland zu beschreiben. Daher wird nur auf die Top 5 Biere eingegangen.

Was ist das beliebteste Bier in Deutschland?

Krombacher ist das beliebteste Bier in Deutschland, gefolgt von Beck’s und Warsteiner.

Bitburger

Einer Umfrage zufolge nimmt Bitburger Platz 5 unter den Top 10 Bieren in Deutschland ein. Die Brauerei in Bitburg in der Südeifel ist ein familiengeführtes Privatunternehmen. Es gibt zahlreiche Sorten, die dort gebraut werden, von denen Pils aber am beliebtesten ist.

Erdinger

Erdinger liegt auf Platz 4 der Top 10 Biere in Deutschland und wird im altbayerischen Erding gebraut. Erdinger Weißbier ist am bekanntesten und ist ein mit feiner Hefe gebrauter Hefe-Weizen.

Warsteiner

Warsteiner steht auf Platz 3, wenn es um die beliebtesten deutschen Biere geht. Es wird in Warstein in Nordrhein-Westfalen gebraut und ist ein Premium Pils mit einer nur leichten Bitternote.

Beck’s

Auf dem zweiten Platz der beliebtesten Biere in Deutschland steht Beck’s, das in Bremen gebraut wird. Das klassische Beck’s ist ein helles Pils mit einer feinen Hopfennote.

Krombacher

Krombacher führt die Beliebtheitsskala der deutschen Biere an und wird in Nordrhein-Westfalen mit Felsquellwasser gebraut. Es handelt sich um ein vollmundiges Pils mit leicht würziger Note.

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