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Altbier: Traditionelle Braukunst für eines der ältesten Biere

von Michael

Bei Altbier handelt es sich auf keinen Fall um alt gewordenes Bier, das abgestanden schmeckt oder gar das Haltbarkeitsdatum deutlich überschritten hat. Es handelt sich um eines der ältesten in Deutschland bekanntesten Biere. Eine wichtige Rolle spielt die Braukunst.

Altbier ist ein leichtes, obergäriges Bier mit einer schönen Kupferfarbe und einer großen weißen Schaumkrone. Es hat seinen Ursprung im Rheinland. Es ist durch nicht zu starke Hopfennoten und nussige Malzaromen geprägt.

Die Braukunst ist bei Altbier wichtig. Das Bier muss nicht lange gelagert werden, damit es seinen Geschmack entfaltet. Es geht einfach um ein altes Brauverfahren, das aus einer Zeit stammt, in der es noch keine technischen Kühlhilfen gab.

Was macht Altbier so charakteristisch?

Altbier trägt seinen Namen, da es auf eine alte Brautradition zurückgeht. Das klare, kupferfarbene Bier mit der großen weißen Schaumkrone entsteht, wenn sich der Braumeister an diese alte Tradition hält. Seinen Ursprung hat Altbier im Rheinland, doch gibt es auch Altbier Sorten, die aus anderen Regionen stammen.

Altbier ist ein obergäriges Bier mit einer Stammwürze um 12 Prozent. Der Steckbrief informiert noch über weitere Eigenschaften, die dieses Bier so charakteristisch machen:

Altbier

Altbier erkennt man an sein Bernstein- oder Kupferfarbe.

Farbe: bernsteinfarben bis dunkel kupferfarben
Alkoholgehalt: 4,8 bis 6 Prozent
Geschmack: malzig bis süßlich mit Röstaromen im Antrunk und geringer Bitternote
Körper: leicht und spritzig
Aroma: dezent nussig und malzig

Altbier zählt zu den süffigen Biersorten, obwohl es einen eher leichten Körper hat. Es ist spritzig, doch nimmt diese Eigenschaft immer mehr ab, je länger das Bier gelagert wird.

Wie schmeckt Altbier?

Altbier schmeckt im allgemeinen leicht nussig und malzig. Es kann, je nach Sorte, auch eine süßliche Geschmacksnote haben. Es zählt zu den eher leichten Bieren mit einem milden Geschmack. Die bittere, hopfenlastige Note ist nur geringfügig ausgeprägt.

Im Antrunk hat Altbier eine leichte malzige Röstnote. Je nach Sorte kann es im Abgang von einem bitteren Geschmack abgerundet werden. Mitunter erinnern süßliche Malzaromen an Kekse oder Bonbon. Ist das Altbier lange gereift, nimmt die bittere Hopfennote im Abgang ab.

Mitunter hat Altbier eine schöne malzige Restsüße am Gaumen und hinterlässt einen angenehmen Honiggeschmack.

Die Palette der Aromen kann bei Altbier abhängig von der Rezeptur vielfältig sein. Die Aromen können an:

• Kaffee

• Schokolade

• Zimt

• Lakritz

• Pflaume

• Tabak

• Kakao

• Rosinen erinnern.

Bei der Vielzahl an Altbier Sorten kann jeder die Sorte finden, die er mag.

Wann passt Altbier zu mir?

Wer ein leichtes und dennoch süffiges Bier mag, wird Altbier mögen. Alle, die es weniger hopfenlastig, sondern eher malzig, etwas fruchtig und vielleicht auch schokoladig lieben, können sich für Altbier begeistern.

Bierfreunde aus dem Rheinland kennen Altbier und werden es aufgrund seiner Ausgewogenheit und des leichten Körpers, aber auch wegen der breit gefächerten Aromapalette mögen. Wer tiefer in die niederrheinische Braukunst eintauchen möchte, sollte es mit Altbier versuchen.

Bierfreunde, die obergäriges Bier bevorzugen und auf traditionelle Braukunst setzen, sind mit Altbier gut bedient. Dieses Bier kommt auch bei Frauen gut an, da es eine nussige, malzige Geschmacksnote hat und weniger bitter ist.

Geschichte von Altbier

Altbier hat eine ziemlich lange Geschichte, denn es wird nach einer der ältesten Brautraditionen der Welt gebraut. Die Rezeptur für das Altbier stammt vom Niederrhein, doch das ursprüngliche Rezept hat noch viel ältere Wurzeln. Schon die Römer brauten in der Antike ein ähnliches Bier.

Altbier ist obergäriges Bier. Die obergärige Braukunst ist älter als die untergärige. Das Brauen von Bier in den Sommermonaten wurde in Süddeutschland durch das Reinheitsgebot eingeschränkt. Daher beschränkten sich süddeutsche Brauer auf untergäriges Bier.

Da es am Niederrhein solche Beschränkungen nicht gab, wurde dort, aber auch in den Nachbarländern Belgien und den Niederlanden, weiterhin obergäriges Bier gebraut. Nach der Lockerung des Reinheitsgebotes wurde Altbier auch in anderen Regionen Deutschlands gebraut.

Die Bezeichnung Altbier geht auf die obergärige Methode zurück. Die obergärige Braumethode ist älter als die untergärige Methode, denn sie stammt aus einer Zeit, als es noch keine technischen Kühlhilfen gab.

Im 19. Jahrhundert löste Altbier das Braunbier, den ursprünglichen Vorgänger, ab. Damals war Altbier die einzige Biersorte in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Es wurde auch von Mönchen gebraut, die es aber stärker einbrauten.

Erst nachdem Carl Linde 1873 die Kältemaschine erfand, konnte Altbier länger gelagert werden. Da Altbier keine geschützte Lebensmittelbezeichnung ist, kann dieses Bier auch in anderen Regionen Deutschlands und im Ausland gebraut werden.

Besonderheiten in der Herstellung von Altbier

Altbier wird nach alter Brauart mit obergäriger Hefe gebraut. Für die Umwandlung des Malzzuckers in Alkohol werden Temperaturen von 15 bis 20 Grad Celsius benötigt. Das Bier kann daher auch in der wärmeren Jahreszeit gebraut werden und reifen.

Die obergärige Hefe steigt während des Gärungsprozesses an die Oberfläche des Biers, wo sie abgeschöpft werden kann. Das Brauen erfolgt nach dem deutschen Reinheitsgebot mit den Zutaten

Zuerst wird das Getreide unter Zugabe von Wasser zum Keimen gebracht. Die Keimung muss gestoppt werden. Das Getreide wird gedarrt, also getrocknet. Es wird über mehrere Wochen gelagert, bevor es geschrotet wird.

Damit die Stärke durch Enzyme in Malzzucker umgewandelt werden kann, muss das Malz mit Wasser eingemaischt werden. Die Maische wird von den festen Bestandteilen, dem Treber, getrennt. Nur die flüssigen Bestandteile, Würze genannt, werden für den weiteren Brauprozess verwendet.

Die Würze wird unter Zugabe von Hopfen gekocht und muss anschließend kühlen. Die Hefe wird in Malzzucker umgewandelt. Nachdem sie abgeschöpft wurde, muss das so entstandene noch junge Altbier reifen. Bei der Lagerung erhält es seinen endgültigen Geschmack. Bei der Filterung werden die Trübstoffe entfernt. Das Ergebnis ist klares Altbier.

Wie wird Altbier getrunken und was schmeckt dazu?

Entscheidend für den Geschmack ist bei Altbier Prozent, aber auch die richtige Trinktemperatur. Es schmeckt am besten bei einer Temperatur von 7 bis 9 Grad Celsius.

Altbier ist ein ausgewogenes Bier, das zu jeder Jahreszeit gut schmeckt. Im Sommer erscheint es süffig. Zumeist wird es in einem zylindrischen Glas serviert.

Zu Altbier schmecken deftige Gerichte wie Schmorbraten oder Gulaschsuppe. Es kann aber auch zu würzigem Käse und sogar zu winterlichen Desserts wie Bratäpfeln getrunken werden.

Empfehlungen zu Altbier

Es gibt verschiedene Altbier Sorten. Die bekanntesten Altbier Marken in Deutschland sind:

  • Füchschen aus der Brauerei Füchschen in Düsseldorf
  • Dopppel Alt aus der Giesinger Brauerei in München
  • Moritz Fiege Alt aus der Privatbrauerei Moritz Fiege in Bochum
  • Bolten aus der Privatbrauerei Bolten mit einem Alkoholgehalt von 5,2 Prozent
  • Diebels Alt mit einem Alkoholgehalt von 5,5 Prozent
  • Duckstein mit einem Alkoholgehalt von 6,3 Prozent
  • Hansa Alt von der Radeberger Gruppe

Wer Altbier kaufen möchte, bekommt es in guten Getränkeläden. Dort gibt es auch verschiedene Spezialitäten und seltenere Altbier Sorten. Stike-Alt wird auch als Latzen bezeichnet, ist während der Fastenzeit beliebt und schmeckt etwas würziger.

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