Home BierBier Sorten Helles – ein untergäriges Bier mit großer Beliebtheit

Helles – ein untergäriges Bier mit großer Beliebtheit

von Michael

Helles Bier hat eine helle Farbe und ist nicht mit Pilsner zu verwechseln. Anders als Pils ist es weniger bitter und hat eine schwächere Hopfennote. Helles Bier hat seinen Ursprung in Bayern und ist die Antwort auf das böhmische Pilsner.

Helles zeichnet sich durch einen vergleichsweise geringen Alkoholgehalt aus. Der Gehalt an Malz und an Hopfen sind ausgewogen. Weder die Hopfennote noch die Malznote dominieren. Für viele Biertrinker ist das Bier mit seiner goldgelben Farbe das Non plus Ultra, da es einen ausgewogenen Geschmack hat und aufgrund des geringen Alkoholgehalts zu vielen Gelegenheiten getrunken werden kann.

Helles wird inzwischen in verschiedenen Ländern gebraut, darunter auch in England. Es ist ein untergäriges Bier und wird in England auch als Ale bezeichnet. Inzwischen hat sich dieses Bier auch einen festen Platz in der Craft Beer Szene erobert. Das Bier zeichnet sich durch eine gute Lagerfähigkeit aus.

Typische Charakteristika

Helles unterschiedet sich in einigen Eigenschaften von anderen Biersorten. Die Farbe ist hell, daher hat das Bier seinen Namen. Es ist zumeist heller als andere Biersorten. Ähnlich hell ist Pale Ale. Die verschiedenen Eigenschaften können nicht immer exakt beschrieben werden, da es helles Bier in mehreren Sorten gibt.

Alkoholgehalt

Der Alkoholgehalt von hellem Bier ist im Vergleich zu anderen Biersorten eher gering. Er wird durch die Hefe und durch den Hopfenanteil eingeschränkt. Helles hat abhängig von der Sorte einen Alkoholgehalt von 4,5 bis 5,5 Prozent. Es gibt auch alkoholfreie Varianten. Höher ist der Alkoholgehalt bei stärker eingebrautem hellem Bier, dem Exportbier. Die Bezeichnung Helles weist nicht nur auf die Bierfarbe hin. Sie lässt auch darauf schließen, dass dieses Bier nur wenig Alkohol enthält.

Stammwürzegehalt

Helles Bier, aufgrund seiner Herkunft auch als bayerisches Bier bezeichnet, hat einen geringen Gehalt an Stammwürze. Bei hellem Bier halten sich Stammwürze und Hopfennote ungefähr die Waage. Die geringe Stammwürze wird durch das Darren des Malzes bei niedrigen Temperaturen erreicht. Auch das geringe Einbrauen führt zu einer geringen Stammwürze. Die Stammwürze liegt je nach Sorte zumeist bei 11,3 bis 12,8 Grad.

Bitterwerte

Die Bitterwerte bei Bier entstehen durch Hopfen und werden in IBU gemessen. Da Hopfen und Malz bei hellem Bier ungefähr ausgewogen sind, tritt die Hopfennote nicht deutlich hervor. Im Vergleich mit anderen Biersorten sind die Bitterwerte eher niedrig. Sie liegen bei 16 bis 22 Prozent.

Körper

Der Körper von hellem Bier kann abhängig von der Sorte voll oder schlank sein. Helles ist leicht zu trinken und erfrischend. Das eher leichte Bier ist vor allem bei größerer Hitze willkommen, da es eine frische Note und nur wenig Alkohol hat.

Aroma

Das Aroma von Hellem ist vielfältig. Es hat nur eine leichte Malznote, die zum Teil etwas süßlich sein kann. Teilweise tritt eine Getreidenote hervor. Die Hopfennote ist nur dezent, da das Verhältnis von Malz und Hopfen im Gleichgewicht ist. Helles hat einen ausgewogenen Geschmack. Der Bittergeschmack macht sich vorwiegend im Abgang bemerkbar. Anders als Pils ist Helles nur schwach bitter. Mitunter hat Helles eine leichte Honignuance.

Aussehen

Helles ist strohblond und klar. Es hat eine helle bis goldgelbe Bierfarbe und zeigt keine Trübung. Es kann weißen, feinperligen Schaum bilden.

Hopfenintensität

Helles zeichnet sich durch eine geringe Hopfenintensität aus. Die Hopfennote tritt nicht hervor und hält sich mit dem Malz die Waage. Stärker ist die Hopfenintensität bei Pils. Bei Hellem zeigt sich die geringe Hopfenintensität im nur leicht oder nicht bitteren Geschmack und in den geringen IBU-Werten.

Oft verwendeter Hopfen

Helles ist weniger gehopft als Pils. Zumeist wird ausschließlich Bitterhopfen verwendet. Lediglich in der Craft Beer Szene wird bei dieser Biersorte hin und wieder mit verschiedenen Aromahopfen experimentiert. Dadurch wird die Hopfennote etwas stärker, doch können auch andere Aromanoten auftreten.

Wie schmeckt Helles?

Helles Lagerbier

Helles Lagerbier

Helles hat einen ausgewogenen Geschmack, da weder die Malznote noch die Bitternote durch Hopfen hervortritt. Die Malznote ist leicht malzig, häufig mit einer Honignote. Sie erinnert im Geschmack etwas an Getreide. Die Hopfennote ist nur gering bitter. Helles hat nur einen leicht bitteren Geschmack oder fast gar keinen Bittergeschmack. Im Abgang kann der Bittergeschmack etwas stärker hervortreten.

Da Helles nur einen geringen Alkoholgehalt und ein ausgewogenes Verhältnis mit leichter Süße und geringem Bitteranteil hat, wirkt es spritzig und erfrischend. Es schmeckt daher auch an warmen Sommertagen als Erfrischung.

Wann passt Helles zu mir?

Helles passt zu Bierfreunden, die kein bitteres Bier mögen und Wert auf einen runden, ausgewogenen Geschmack legen. Wer nur Bier mit einem geringen Alkoholgehalt mag, trifft mit Hellem die richtige Wahl.

Bierfreunde, die gerne in der Craft Beer Szene unterwegs sind und gern eine neue Biersorte ausprobieren, können sich für Helles als Craft Beer entscheiden. Es punktet mit noch mehr Aromen.

Wer an heißen Sommertagen nach einer Erfrischung sucht und Bier vielleicht lieber mag als Wein, ist mit Hellem gut beraten.

Geschichte

Die Geschichte von Hellem ist noch jung, da es sich um ein untergäriges Bier handelt. Im Brauprozess sinkt die Hefe nach unten. Solche untergärigen Biere können nur bei niedrigen Temperaturen gebraut werden. Vor der Erfindung der Kältemaschine wurden untergärige Biere nur in der kalten Jahreszeit gebraut.

Erst als Carl Linde 1873 die Kältemaschine erfand, konnten untergärige Biere ganzjährig gebraut werden. Es gab auch vorher Versuche, nach denen untergärige Biere auch in der wärmeren Jahreszeit gebraut wurden. Diese Versuche scheiterten, da das Bier durch Mikroorganismen verdarb.

Helles konnte als untergäriges Bier erst nach der Erfindung der Kältemaschine ganzjährig gebraut werden und sich immer weiter durchsetzen.

Helles ist die Antwort auf das Pilsner Bier aus Böhmen. Es wird auch als Münchner oder bayerisches Bier bezeichnet, da es zuerst in München gebraut wurde. Eine Untersuchung von 51 Münchner Brauereien aus 1829, deren Ergebnisse im Wöchentlichen Anzeiger für Biertrinker veröffentlicht wurden, zeigte, dass das Bier in 28 dieser Brauereien eine helle Farbe hatte. Allerdings wurden in den 1850er und 1860er Jahren immer häufiger dunkle Biere in München gebraut.

Norddeutsche Brauereien brachten zu dieser Zeit immer häufiger Pilsner Bier auf den Markt. Die Münchner Brauwirtschaft Spatenbräu entwickelte 1894 für den norddeutschen Markt ein helles Bier. Die Geburtsstunde von Hellem schlug am 20. Juni 1895, als Spatenbräu das helle Bier auch auf dem Münchner Biermarkt anbot. Helles von der Brauwirtschaft Spatenbräu löste einen Sturm der Begeisterung aus.

Im Laufe der Zeit verbreitete sich Helles als Alternative zu Pils in Deutschland und auch in anderen Ländern. Heute entwickelt die Craft Beer Szene neue Arten mit einem höheren Anteil an Aromahopfen.

Helles ist haltbar und zeichnet sich durch gute Lagereigenschaften aus. Daher wird es auch als Lager oder Lagerbier bezeichnet.

Weizen vs. Weizen dunkel vs. Helles vs. Dunkles

Weizen vs. Weizen dunkel vs. Helles vs. Dunkles

Besonderheiten in der Herstellung

Helles ist ein untergäriges Bier, das nur bei niedrigen Temperaturen gebraut werden kann. Die Technik macht es möglich, dass dieses Bier das gesamte Jahr über gebraut wird.

Das verwendete Malz wird nur aus Braugerste hergestellt. Häufig wird Pilsner Malz verwendet. Dieses Malz wird bei niedrigen Temperaturen gedarrt. Daher entsteht die helle Bierfarbe.

Für Helles wird weniger Hopfen als für Pils verwendet. Die geringe Stammwürze entsteht, da die Würze mit dem Hopfen nicht länger als eine Stunde in der Würzpfanne gekocht wird. Die Würze kocht daher weniger stark ein.

Wie trinkt man Helles und was schmeckt dazu?

Helles wird gerne an heißen Sommertagen als Erfrischung getrunken. Es wird als Biergartenbier, Aperitif oder als Begleitung zu verschiedenen Speisen getrunken. Helles schmeckt aus Tulpen oder sogenannten Stangen. Die richtige Trinktemperatur liegt bei 7 bis 9 Prozent.

Helles schmeckt zu mildem Käse und leichten Gerichten wie Salaten oder Nudelgerichten. Es passt auch gut zu Gegrilltem.

Bier Empfehlungen zu Hellem

Lagerbier Hell von Augustinerbräu München ist ein klassisches Helles mit ausgewogenem Geschmack und einer erfrischenden Note.

Tilmanns Helles ist ein Craft Beer. Es ist etwas aromatischer, da Aromahopfen verwendet wurde.

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