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Geuze – ein obergäriges Bier aus Belgien

von Michael

Geuze ist ein obergäriges belgisches Bier, das einen saueren Geschmack hat. Es hat seinen Ursprung im Pajottenland bei Brüssel. Es handelt sich um ein Lambic, das aus rohem Weizen und Gerstenmalz gebraut wird.

Geuze ist, so wie alle Lambics, durch eine lange Reifezeit gekennzeichnet, die mitunter auf bis zu sechs Jahre ausgedehnt werden kann. Da das Bier einen hohen Gehalt an Kohlensäure hat, wird es auch als Brüsseler Champagner bezeichnet.

Da nicht jeder den sauren Geschmack von Geuze mag, wird dieses Bier mitunter mit künstlichen Süßungsmitteln versetzt und mit Kohlensäure aufgefüllt. Es gibt auch Varianten, die mit Früchten nachvergoren werden.

Die wichtigsten Charaktereigenschaften von Geuze

Geuze ist ein traditionelles belgisches Bier, das obergärig ist. Es ist eine spezielle Form von Lambic und hat einen sauren Geschmack, den nicht jeder mag. Aufgrund des säuerlichen Geschmacks und des hohen Kohlensäuregehalts wird dieses Bier, das aus dem Pajottenland rund um Brüssel stammt, auch Brüsseler Champagner genannt.

Geuze ist ein Verschnitt aus verschiedenen Lambics und ist durch eine lange Reifezeit geprägt. Für die Herstellung wird gealterter Hopfen verwendet, sodass dieses Bier fast gar keine Hopfennote hat.

Geuze wird aus rohem Weizen und Gerste hergestellt und zählt daher zu den Weizenbieren. Es kann auch mit Früchten nachvergoren werden.

Die Geuze Aussprache ist etwas schwierig. Mitunter ist die Schreibweise auch Gueuze. Vermutlich geht die Bezeichnung auf die Geuzestraat in Brüssel zurück.

Der Steckbrief zeigt die wichtigsten Eigenschaften von Geuze:

  • Farbe: hell bis trüb, dunkelgoldgelb, kupferrot bis haselnussbraun, je nach Sorte
  • Schaumkrone: wenig ausgebildet, schnell in sich zusammenfallend
  • Stammwürze: 10 bis 14 Prozent
  • Alkoholgehalt: 4 bis 7 Prozent
  • Körper: mittel bis leicht, spritzig, hoher Kohlensäuregehalt
  • Geruch: etwas nach Kompost oder Stall, säuerlich
  • Geschmack: sauer, je nach Sorte etwas zitronig oder auch erdig.

Wie schmeckt Geuze?

Geuze ist ein saures Bier mit einem hohen Kohlensäuregehalt. Es eröffnet mit einem säuerlichen Geruch, der ein wenig an Kompost oder Stall erinnert und erdig sein kann. Auch der Geschmack ist je nach Sorte erdig.

Da für Geuze gealterter Hopfen verwendet wird, hat dieses Bier keine ausgeprägte Hopfennote. Es ist spritzig, aufgrund der Kohlensäure, und eher leicht. Wird Geuze mit Früchten nachvergoren, ist der Geschmack fruchtig. Teilweise hat dieses Bier einen leichten Zitrusgeschmack.

Geuze

Geuze Boon ist eine Spezialität der Biersorte Geuze.

Boon Oude Geuze Mariage Parfait ist die vielleicht edelste Geuze-Variante. Dieses Bier schmeckt sauer, etwas holzig, nach Zitrus und Vanille. Es hat Apfel- und Zitrusaromen.

Geuze schmeckt kaum malzig und hat keinen bitteren Hopfengeschmack. Prägend ist der saure Geschmack dieses Biers. Das Bier kann bei der kommerziellen Herstellung jedoch mit künstlichen Süßungsmitteln versetzt werden, damit es etwas süßer schmeckt.

Wann passt Geuze zu mir?

Geuze Lambic passt zu Bierfreunden, die gerne außergewöhnliche Biersorten probieren und auch in die internationale Braukunst eintauchen wollen. Es schmeckt denjenigen, die es säuerlich mögen und die keinen Wert auf ausgeprägte Malz- oder Hopfennoten legen.

Wer komplexe, saure und mitunter fruchtige Biere mag, wird von Geuze begeistert sein. Bierfreunde, die Geuze probieren möchten, sollten sich nicht an dem kompostartigen, erdigen Geruch stören, den das Bier verströmt.

Alle, die außergewöhnliches Bier bevorzugen, das auch etwas teurer sein darf, sollten Boon Oude Geuze Mariage Parfait aus der Brauerei Frank Boon probieren. Geuze Boon ist eine Spezialität dieser Biersorte.

Geschichte von Geuze

Da Geuze ein Verschnitt aus verschiedenen Lambic-Bieren ist, beginnt die Geschichte von Geuze mit der von Lambic, einem der ältesten europäischen Biere. Lambic ist ein Weizenbier, das bereits im frühen Mittelalter in Belgien gebraut wurde.

Noch heute werden Lambic und Geuze nach den ursprünglichen Regeln gebraut, nur wurden die Methoden verfeinert und modernisiert. Ähnlich wie in Deutschland das Reinheitsgebot gilt, wurde 1420 vom Herzog von Brabant in Belgien die Menge an Weizen in Weizenbier gesetzlich festgelegt.

In Belgien gab es zu den Hochzeiten des Lambic ungefähr 400 Brauereien. Ende des 19. Jahrhunderts fielen viele davon dem Bau der Brüsseler Boulevards zum Opfer. Das führte dazu, dass Geuze fast in Vergessenheit geriet.

Die Brauereien, die sich halten konnten, wurden zu den Gewinnern. Geuze war 1897 das beliebteste Bier in Belgien.

Aufgrund des Rohstoffmangels während der beiden Weltkriege wurden viele Brauereiausrüstungen beschlagnahmt. Pils lief Geuze auch in Belgien den Rang ab.

Die Begeisterung für Spezialbiere und der Aufschwung der Craft-Beer-Szene sorgten in den 1980er Jahren dafür, dass Geuze wieder populärer wird.

Oude Geuze ist seit 1997 als garantiert traditionelle Spezialität geschützt.

Besonderheiten in der Herstellung

Die Herstellung von Geuze weist einige Besonderheiten auf. Es handelt sich um ein obergäriges Weizenbier. Für Geuze werden mehrere Lambic-Biere verwendet. Lambic wird aus 40 Prozent rohem Weizen und 60 Prozent Gerstenmals gebraut.

Charakteristisch für Lambic ist die lange Reifung, die sich über sechs Monate bis hin zu sechs Jahren erstrecken kann. Für traditionelles Lambic gibt der Brauer keine Hefe zu. Das traditionelle Lambic entsteht durch Spontangärung.

Traditionell wird Geuze aus einer Mischung aus einjährigem sowie zwei- bis dreijährigem Lambic hergestellt. Das junge Lambic ist noch nicht vollständig vergoren und enthält noch gärfähige Zucker. Für eine erneute Gärung wird dieser Verschnitt aus mehreren Lambic-Bieren in Flaschen abgefüllt.

Ähnlich wie bei der Champagner-Gärung sind die Flaschen mit Korken versehen und werden in Regalen zwei Jahre lang gelagert. Aufgrund des gealterten Hopfens hat Geuze Lambic so gut wie keine Hopfennote.

Für die Herstellung von Geuze wird keine Reinzucht-Bierhefe verwendet. Der typische säuerliche Geschmack ergibt sich aus der Hefe Dekkera bruxellensis, die im Brüsseler Raum bekannt ist. Bakterien, die in den Sud gelangen, sorgen für das komplexe Aroma und die saure Note.

Seit den 1950er Jahren wird Geuze auch kommerziell hergestellt. Diese Herstellung hat nichts mit echtem Geuze zu tun, da nur ein Teil von jungem Lambic verwendet und das Lambic teilweise mit Holzpellets in Edelstahlfässern vergoren wird. Zusätzlich erhält dieses Bier künstliche Süßungsmittel.

Wie wird Geuze getrunken und was schmeckt dazu?

Geuze kann aufgrund seines hohen Kohlensäuregehalts aus einem Sektglas oder einer Sektschale getrunken werden. Bei einer Trinktemperatur von 7 bis 11 Grad schmeckt Geuze am besten.

Aufgrund des säuerlichen Geschmacks passt Geuze hervorragend zu Fisch und Meeresfrüchten, aber auch zu kalten Speisen wie Salaten. Das Bier ist auch ein guter Begleiter für Speisen in Aspik oder Carpaccio.

Empfehlungen zu Geuze

Geuze gibt es in vielen Sorten. Geuze Boon ist beliebt, vor allem, wenn es sich um Boon Oude Geuze Mariage Parfait mit einem Alkoholgehalt von 8 Prozent handelt. Es gibt aber noch weitere beliebte Sorten:

  • St. Lambinus, ebenfalls bekannt, aus der Brasserie Cantillon
  • Jungle Joy Lambic als Craft Beer von Brussels Beer Project

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