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Indian Pale Ale

von Michael

Indian Pale Ale hat seinen Ursprung in England und wurde für die britischen Soldaten gebraut, die in Indien stationiert waren und Bier trinken wollten. Um den Transport bis nach Indien unbeschadet zu überstehen, musste dieses Bier stärker und länger lagerfähig sein als das übliche Pale Ale.

Indian Pale Ale, kurz IPA, zeichnet sich durch eine starke Hopfennote und ein leicht fruchtiges Aroma aus. Nicht jeder mag diesen Bierstil. Auch der Alkoholgehalt ist etwas höher als beim klassischen Ale. Daher wurde IPA früher mit Wasser verdünnt getrunken. Wer mag, kann es selbstverständlich auch pur trinken.

Heute haben sich IPAs auch in der Craft Beer Szene etabliert. Sie werden dort in verschiedenen Varianten gebraut und finden ihre Liebhaber.

Typische Charakteristika

Es gibt verschiedene Arten von IPA Bier. Daher können sich die verschiedenen Charakteristika zumindest geringfügig unterscheiden. Grundlegende Eigenschaften sind jedoch der etwas höhere Alkoholgehalt und der stärkere Geschmack nach Hopfen.

Alkoholgehalt

Indian Pale Ale hat einen stärkeren Alkoholgehalt als klassisches Pale Ale. Der höhere Alkoholgehalt ist darin begründet, dass dieses Bier länger lagerfähig sein sollte. Der Alkoholgehalt liegt zwischen 6 und 7,5 Prozent. Bei Double und Triple IPAs ist der Alkoholgehalt noch höher. Er liegt dann ungefähr bei 9 Prozent. Weniger Alkohol enthält Session IPA. Es gibt auch alkoholfreies Indian Pale Ale.

Stammwürzegehalt

Damit sich das Bier auf dem Weg nach Indien halten konnte, musste es einen hohen Stammwürzegehalt haben. Die Stammwürze entsteht durch das verwendete Malz und das Verfahren beim Mälzen. Auch das Würzekochen spielt eine wichtige Rolle. Um eine stärkere Stammwürze zu erhalten, wird die Würze bei Indian Pale Ale länger als beim klassischen Pale Ale eingekocht. Der Stammwürzegehalt von Indian Pale Ale liegt bei 16 bis 20 Grad.

Bitterwerte

Die Bitterwerte entstehen durch die Verwendung von Hopfen und werden in IBU angegeben. Bei Indian Pale Ale ist der Hopfenanteil deutlich höher als beim klassischen Pale Ale. Die Hopfennote ist deutlich zu schmecken, was sich im entsprechenden Bittergeschmack äußert. Der Grund für die hohen Bitterwerte ist die längere Haltbarkeit. Um das Bier haltbarer zu machen, wird Hopfen durch Hopfenstopfen zugeführt.

India Pale hat Bitterwerte von 40 bis 60 IBU. Es gibt jedoch auch IPAs mit deutlich höhren Bitterwerten. In einigen Fällen können die Bitterwerte sogar über 100 IBU liegen.

Körper

Der Körper von Indian Pale Ale ist je nach Sorte mittel bis voll. Die Karbonisierung ist moderat zu spüren.

Aroma

Das Aroma von Indian Pale Ale ist aufgrund des hohen Gehalts an Hopfen deutlich bitter. Die Malznote tritt in den Hintergrund, doch trägt das Malz den Geschmack. IPAs können eine leichte Honignote haben.

Da bei IPA immer Aromahopfen verwendet und durch Hopfenstopfen zugeführt wird, hat IPA eine fruchtige Note nach Zitrusfrüchten, Papaya, Maracuja oder anderen tropischen Früchten. Abhängig von der Sorte und vom verwendeten Aromahopfen kann das Aroma auch harzig oder erdig sein oder an Piniennadeln erinnern.

Aussehen

Indian Pale Ale hat eine dunklere Farbe als klassisches Pale Ale und ist golden bis bernsteinfarben. Das Bier kann auch eine kupferne Farbe haben. Deutlich dunkler ist Black IPA. Nicht immer wird Indian Pale Ale gefiltert. Es ist daher etwas trüb.

Hopfenintensität

Indian Pale Ale hat eine starke Hopfenintensität, die in den hohen Bitterwerten begründet ist und sich in einem bitteren Geschmack zeigt. Im Gegensatz zum klassischen Pale Ale tritt die Hopfennote deutlich hervor. Die Hopfenintensität zeigt sich aber auch in einem fruchtigen oder erdigen Aroma, da Aromahopfen verwendet und durch Hopfenstopfen zugegeben wird.

Oft verwendeter Hopfen

Für Indian Pale Ale werden Bitterhopfen und Aromahopfen verwendet. Bitterhopfen ist für alle Biersorten erforderlich und ist wichtig für die Haltbarkeit. Aromahopfen beeinflusst den Geschmack.

Das Aroma von India Pale ist abhängig von den verwendeten Hopfensorten. Häufig werden die amerikanischen Hopfensorten Chinook, Amarillo oder Citra verwendet. Auch deutsche Sorten wie Mandarina oder Hallertauer können verwendet werden.

Unterschied zwischen Pale Ale und Indian Pale Ale

Pale Ale hat eine längere Geschichte als Indian Pale Ale. Pale Ale ist ein blasses Ale, daher der Ausdruck Pale. Es hat eine hellgelbe bis goldgelbe Farbe und ein ausgewogenes Verhältnis an Hopfen und Malz.

Bei klassischem Pale Ale tritt die Hopfennote nicht so stark hervor. Es schmeckt weniger bitter und ist malziger als Indian Pale Ale. Häufig ist es auch karamelliger. Klassisches Pale Ale hat eine geringere Stammwürze, einen geringeren Alkoholgehalt und niedrigere Bitterwerte als Indian Pale Ale. Das klassische Pale Ale wird filtriert und ist daher immer klar.

Aus dem klassischen Pale Ale entstand Indian Pale Ale. Die richtige Bezeichnung ist eigentlich India Pale für Indien, da dieses Bier in England für Indien gebraut wurde. Indian Pale Ale bedeutet eigentlich Indisches Pale Ale. Diese Bezeichnung ist irreführend, da das Bier nicht in Indien gebraut wird.

Indian Pale Ale wird stärker eingekocht und stärker gehopft als Pale Ale. So wird eine längere Haltbarkeit erzielt. Indian Pale Ale hat daher eine dunklere Farbe als klassisches Pale Ale. Das ist im längeren Einkochen begründet. Der Geschmack ist bitterer, aber auch fruchtiger als bei Pale Ale.

Wie schmeckt Indian Pale Ale?

Bei Indian Pale Ale ist die Hopfennote deutlich zu schmecken. Es hat daher einen bitteren Geschmack. Die Malznote tritt nicht hervor. Der Geschmack kann ein wenig an Honig, Harz oder Piniennadeln erinnern. Er kann erdig sein. Abhängig vom verwendeten Aromahopfen kann Indian Pale Ale auch fruchtig schmecken. Es erinnert dann in seinem Geschmack an Maracuja, Papaya, Zitrusfrüchte oder andere tropische Früchte.

Wann passt Indian Pale Ale zu mir?

Indian Pale Ale passt zu Bierfreunden, die gern Bier mit ausgeprägtem Bittergeschmack und fruchtiger Note mögen. Bierfreunde, die gern Neues ausprobieren und sich in Craft Beer Brauereien umschauen, sollten Indian Pale Ale probieren. Wer Bier mit etwas stärkerem Alkoholgehalt mag, wird an India Pale Gefallen finden.

Geschichte des Indian Pale Ale

Der Vorgänger von Indian Pale Ale ist das klassische Pale Ale, das in England gebraut wurde. Da auch die Soldaten in den britischen Kronkolonien, vor allem in Indien, mit Bier versorgt werden sollten, musste ein Bier gebraut werden, das länger lagerfähig war als das klassische Pale Ale. Überlieferungen zufolge soll das klassische Pale Ale bereits kurz nach dem Felsen von Gibraltar verdorben gewesen sein.

Um ein lagerfähiges Bier herzustellen, mussten die englischen Brauer das Bier stärker hopfen. Sie mussten das Bier auch mit einem höheren Alkoholgehalt herstellen. Daher entwickelten sie die Rezeptur für Indian Pale Ale. Hopfen hat eine konservierende Wirkung. Daher wurde zusätzlicher Hopfen durch Hopfenstopfen dazugegeben.

Wann genau die Geburtsstunde von Indian Pale Ale schlug, kann nicht beziffert werden. Dieser Bierstil wurde jedoch im 18. und 19. Jahrhundert gebraut und nach Indien ausgeliefert.

Da das Bier einen hohen Alkoholgehalt hatte und bitter schmeckte, ist die Rede davon, dass die Soldaten das Bier mit Wasser verdünnten. So trank ein Soldat mitunter gleich einen ganzen Liter.

Im 20. Jahrhundert war Indian Pale Ale fast in Vergessenheit geraten. Allerdings entdeckten einige Amerikaner diesen Bierstil und wagten sich an die alten Rezepte heran. Heute wird dieses Bier in verschiedenen Brauereien gebraut und hat sich längst einen festen Platz in der Craft Beer Szene erobert.

Welche IPA Sorten gibt es?

Es gibt heute verschiedene Sorten von IPA. Sie werden in verschiedenen Ländern gebraut, darunter in den USA. Diese verschiedenen IPAs unterscheiden sich in ihrem Geschmack und teilweise auch im Aussehen.

West Coast IPA

West Coast IPA ist ein amerikanisches Indian Pale Ale, das stark hopfenbetont ist und einen mittleren Körper hat. Es wird häufig experimentell gebraut und hat einen bitteren Geschmack. Es hat keinen oder nur einen sehr geringen Malzgeschmack. Das Bier hat eine goldgelbe bis bernsteingelbe Farbe. Als Erfinder dieses IPA sieht sich Greg Koch von der Brauerei Stone Brewing.

East Coast IPA

Ein weiteres amerikanisches Indian Pale Ale ist East Coast IPA, das zwar stark gehopft ist, aber süßer schmeckt und einen ausgeprägteren Malzgeschmack hat. Die Farbe ist bersteingelb bis dunkelrot. Dieses Bier ist vollmundiger und hat einen kräftigeren Körper.

Session IPA

Session IPA ist leichter als die anderen IPA-Sorten und hat nur einen Alkoholgehalt von 3 bis 4 Prozent. Diese Biersorten wurden ursprünglich für die Fabrik- und Hafenarbeiter in England gebraut, damit sie nach einem Bier noch arbeiten konnten. Der Malzgeschmack ist nur gering, während ein mittlerer Hopfengeschmack zu merken ist. Das Bier ist strohgelb bis kupferfarben.

New England IPA

New England IPA ist ein noch junger Bierstil. Der Hopfen wird erst später durch Hopfenstopfen dazugegeben. Dieses Bier ist nicht so bitter und hat fruchtige Geschmacksnoten. Die Farbe ist gelb bis orange und etwas milchig. Der Malzgeschmack ist nur gering.

Brett IPA

Brett IPA hat keinen oder nur einen geringen Malzgeschmack. Der Hopfengeschmack ist mäßig. Das Bier hat eine strohgelbe bis bernsteingelbe Farbe. Der Geschmack ist etwas säuerlich. Seinen Namen hat dieses IPA von der besonderen Hefe, der Brettanomyces-Hefe. Dieses Bier kann zu den Sauerbieren gezählt werden.

Black IPA

Black IPA wird mit dunklem Malz gebraut. Zumeist wird Röstmalz verwendet. Der Malzgeschmack ist deutlich bis intensiv, während der Hopfengeschmack mittel bis stark ist. Aufgrund der Verwendung von dunklem Malz hat das Bier eine dunkelbraune bis schwarze Farbe.

Double IPA oder Imperial IPA

Hop Rising Double IPADouble IPA oder Imperial IPA ist ein noch stärkeres IPA. Malzgehalt, Hopfengehalt und Alkoholgehalt sind noch höher als bei anderen IPAs. Der Malzgeschmack ist mittel. Er wird zumeist vom mittleren bis sehr starken Hopfengeschmack übertrumpft. Die Bierfarbe ist goldgelb bis hellbraun.

White IPA

White IPA wird mit Weizenmalz gebraut und hat daher eine helle Farbe. Der Malzgeschmack ist schwach ausgeprägt. White IPA hat eine starke Hopfennote.

Alkoholfreie IPAs

Auch wenn alkoholfreie IPAs keinen Alkohol enthalten, schmecken sie wie die alkoholischen IPAs. Das liegt an der Hefe, die zum Brauen verwendet wird.

Besonderheiten in der Herstellung

Indian Pale Ale ist ein Bier, das mit obergäriger Hefe hergestellt wird. Zum Brauen wird helles Malz verwendet. Eine Ausnahme ist Black IPA, das mit Röstmalz gebraut wird. Die Würze muss bei IPA länger einkochen als beim klassischen Pale Ale. Daher hat Indian Pale Ale eine höhere Stammwürze.

Indian Pale Ale wird stärker gehopft als klassisches Pale Ale. Neben dem Bitterhopfen beim Brauen wird zusätzlich Aromahopfen durch Hopfenstopfen zugegeben. Indian Pale Ale wird nicht immer filtriert.

Wie trinkt man Indian Pale Ale und was schmeckt dazu?

Nach dem Einschenken sollte IPA möglichst schnell getrunken werden, da sich das Hopfenaroma sonst verflüchtigt. Zum Trinken eignen sich tulpenförmige Gläser. Die beste Trinktemperatur liegt bei 6 bis 10 Grad.

Zu Indian Pale Ale schmecken herzhafte, deftige Gerichte wie Fleischgerichte, Burger, scharfe Pizza oder kräftiger Käse.

Bier Empfehlungen zu Indian Pale Ale

Stone Delicious IPA ist ein West Coast IPA aus der Stone Brewing Company. Es hat eine starke Hopfennote und daher einen ausgeprägten Bittergeschmack.

Pliny the Elder ist ein amerikanisches Indian Pale Ale und wird in der Russian River Brewing Company gebraut. Es hat ein ausgeprägtes Pinienaroma und einen ausgeglichenen Abgang mit Süße und Bitterkeit.

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