Das wahrscheinlich beliebteste Bier ist Pilsener Bier, das seinen Ursprung in der tschechischen Stadt Pilsen hat. Es wird inzwischen auch in verschiedenen anderen Städten und Ländern gebraut und ist von vielen Brauereien verfügbar.
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Pilsner Bier ist ein untergäriges Bier, das meistens eine starke Hopfennote hat. Es hat eine helle Farbe und ist klar. Dieses Bier ist einfach erfrischend und passt zu vielen Speisen.
Am besten schmeckt Pilsner Bier, wenn es frisch gezapft wird. So bildet sich eine schöne Schaumkrone, die einfach dazugehört. Das Bier ist aber auch von vielen Brauereien als Flaschenbier verfügbar.
Da das Bier von vielen Herstellern angeboten wird, unterscheiden sich die Geschmacksnuancen. Das Bier kann verschiedene Aromen aufweisen.
Typische Charaktereigenschaften von Pilsner Bier
Pilsner Bier, abgekürzt Pils, ist ein untergäriges Vollbier, das zumeist eine stark ausgeprägte Hopfennote hat. Im Abgang ist es daher etwas bitter. Die Malznoten treten weniger stark hervor.
Pilsner hat eine helle, zumeist goldgelbe Farbe und ist klar. Frisch vom Zapfhahn bildet es eine schöne Schaumkrone aus, die einfach dazugehört. Auch aus der Flasche kann das Bier eine gute Schaumkrone bilden, wenn es richtig ins Glas eingegossen wird.
Pilsener hat zumeist einen herben Geschmack, da es hopfenbetont ist. Es ist erfrischend und mitunter etwas spritzig. Pilsner Bier gibt es inzwischen in verschiedenen Varianten. Neben der klassischen Variante aus dem böhmischen Pilsen haben sich norddeutsches, bayerisches und American-Style-Pils ausgeprägt. Darüber hinaus gibt es noch weitere Stilrichtungen.
In Deutschland ist Pils das populärste Bier. Von zehn gezapften Bieren sind neun Pilsener. Es kommt darauf an, dass das Bier möglichst schnell gezapft wird. Der Zapfvorgang sollte drei Minuten nicht überschreiten.
Das sind die wichtigsten Eigenschaften von Pils auf einen Blick:
- Farbe: goldgelb, klar
- Körper: schlank, wenig Körper
- Stammwürze: ungefähr 11 Prozent
- Alkoholgehalt: ca. 4 bis 5 Prozent
- Geruch: nach Hopfen, teilweise etwas fruchtig
- Geschmack: ausgeprägte Bitternote, starke Hopfennote, wenig malzig, teilweise fruchtige Aromen, kann leicht nach Kräutern oder Zitrus schmecken
Wie schmeckt Pilsner?
Pilsner schmeckt stark hopfenbetont und hat daher einen bitteren Abgang. Es hat einen herben Geschmack. Die Malznote ist oft nur wenig ausgeprägt. Pils schmeckt daher wenig malzig oder karamellig.
Pils kann leicht fruchtige Noten haben, ein wenig nach Kräutern schmecken oder Zitrusnoten aufweisen. Auch blumige Geschmacksnoten sind möglich. Wichtig ist beim Pilsner die Schaumkrone, die einen leichten, etwas sahnigen oder buttrigen Geschmack hat.
Wann passt Pilsner zu mir?
Da Pilsner das beliebteste Bier ist, passt es zu den meisten Bierfreunden. Es passt zu denjenigen, die ursprünglichen, unverfälschten Biergenuss lieben und auch Wert auf ein herbes Bier mit deutlicher Hopfennote legen.
Wer sich gern ein Feierabendbier gönnt, kann zu Pilsner greifen. Es ist auch ein guter Begleiter für nahezu alle herzhaften Gerichte.
Wie beliebt Pilsner Bier ist, zeigen die Tatsachen, dass
- ein Drittel der Bierfreunde in Deutschland mehrmals wöchentlich Pils trinkt
- jeder zweite Mann mehrmals wöchentlich Pils trinkt.
Pilsener ist jedoch nicht nur etwas für Männer. Auch Frauen wissen Pilsner und den ursprünglichen Geschmack zu schätzen.
Geschichte von Pilsner
Pilsner ist nach der tschechischen Stadt Pilsen, Eigenschreibweise “Plzeň”, benannt. Dort wurde es im 19. Jahrhundert zum ersten Mal gebraut. Dabei wurde Pilsner nicht von einem Tschechen, sondern von Joseph Groll aus Vilshofen, einem bayerischen Braumeister, erfunden.
Die meisten Biere hatten bis 1842 eine dunkle und wenig attraktive Farbe. Das galt auch für das im böhmischen Pilsen gebraute Bier, das wie Schlammwasser aussah und wenig attraktiv war.
Anton Dreher präsentierte schon einige Jahre vorher in Wien das Wiener Lager, ein helles Lagerbier, das bernsteinfarben war. Dieses Bier war untergärig.
Joseph Groll wurde vom Bürgermeister der Stadt Pilsen gebeten, die Stadtbrauerei zu leiten und ein gutes Bier zu brauen. Der Vorgänger von Joseph Groll soll zusammen mit seinem Bier in den Fluss geworfen worden sein, da sein Bier nicht schmeckte.
Das ursprüngliche Pilsner, das von Joseph Groll gebraut wurde, trug den Namen Pilsner Urquell. Das von Joseph Groll gebraute untergärige Bier war eine Revolution. Es wurde mit lokaler Gerste gebraut, die auf besondere Weise getrocknet wurde.
Zum Trocknen wurde kein offenes Feuer, sondern erhitzte Kohle verwendet. Das so entstandene Malz war hell.
Die Gegend um Pilsen bot alle Möglichkeiten, um gutes Bier zu brauen:
- lokale Gerste mit den besten Sorten
- aromatische Hopfensorten, darunter der Aromahopfen Zatec/Saaz
- ideales, leicht saures, wenig karbonisiertes Wasser.
Da das Wasser kaum Mineralien enthielt, war es weich. Es war hervorragend zum Brauen von Bier geeignet. Joseph Groll braute in offenen Bottichen bei niedrigen Temperaturen. Das Bier ließ er langsam gären. Zum Reifen wurde es im Keller in Holzfässern gelagert.
Sein erstes Pilsner Urquell präsentierte der junge Braumeister Joseph Groll am Martinstag 1842. Das Bier erfreute sich so großer Beliebtheit, dass es sich regional und über die Ländergrenzen hinaus schnell verbreitete.
Die Nachricht vom Pilsner Urquell verbreitete sich schnell in Europa. Da zu dieser Zeit auch ein Eisenbahnnetz gebaut wurde, konnte sich Pilsner Urquell schnell ausbreiten. Pilsner wurde nicht nur in Pilsen, sondern auch in anderen Städten gebraut. Inzwischen haben sich verschiedene Varianten etabliert.
Verschiedene Varianten von Pilsner
Pilsner wird heute in verschiedenen Brauereien und unterschiedlichen Varianten gebraut. Diese Varianten sind am bekanntesten:
- norddeutsches Pils mit schlankem Körper, herbem Geschmack und leichter Hopfennote
- böhmisches Pils mit kürzerer Lagerzeit, leicht buttrig, vollmundiger Geschmack, fein-herb
- bayerisches Pils mit stärkerem Hopfenaroma, das mit Aromahopfen gebraut wird
- Americen Style Pils mit starker Hopfenbetonung und daher einer stärkeren Bitterkeit als die anderen Sorten
Besonderheiten in der Herstellung
Pilsner wird inzwischen von verschiedenen Brauereien hergestellt, in denen sich unterschiedliche Stilrichtungen ausgeprägt haben. Es gibt zahlreiche Abwandlungen der ursprünglichen Rezeptur.
In jedem Fall wird Pilsener mit untergäriger Hefe gebraut, da es ein untergäriges Bier ist. Es hat eine eher geringe Stammwürze und ist daher wenig malzig. Häufig wird für das Brauen Aromahopfen verwendet, damit das Bier eine starke Hopfennote aufweist.
Pilsner wird bei niedrigen Temperaturen gebraut und über längere Zeit gelagert, damit es seine vollen Aromen entwickelt. Braumeister dürfen sich bei diesem untergärigen Bier keine Fehler erlauben, da sie nicht ausgeglichen werden können.
Wie wird Pilsner getrunken und was schmeckt dazu?
Pilsner schmeckt am besten bei einer Trinktemperatur von 7 bis 10 Grad. Es wird gerne aus Biertulpen getrunken, doch eignen sich zum Trinken auch zylindrische Gläser oder Henkelgläser.
Pilsner Bier ist ein guter Begleiter zu verschiedenen Gerichten. Es passt zu Fischgerichten, Meeresfrüchten, Geflügelgerichten und Gegrilltem. Es ist auch ein perfektes Feierabendbier.
Empfehlungen für Pilsner Bier
Pilsner Bier wird von vielen Brauereien angeboten. Empfehlenswert sind diese Sorten:
- Bohemian Pils von der Brauerei Lemke aus Berlin, mit Zitrus- und Kräuternoten
- Schönramer Pils von der Landbrauerei Schönram mit bitterem Geschmack und fruchtigen Noten
- Riegele – Amaris 50 von der Brauerei Riegele aus Augsburg als bayerisches Pils