Gose ist eine Bierspezialität, die ihren Ursprung in Goslar im Harz hat. Vermutlich ist diese Biersorte nach dem kleinen Harzflüsschen Gose benannt. Von dort nahmen die Braumeister im Mittelalter das Wasser zum Brauen des Biers. Inzwischen hat sich dieses Bier über den Harz hinaus ausgebreitet und wird auch in anderen Regionen gebraut.
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Gose Bier hat einen säuerlichen, leicht salzigen Geschmack und wird daher zu den Sauerbieren gezählt. Früher entstand diese Säure ungewollt, da die Braumeister das Eindringen von Mikroorganismen in die Gefäße bei der Gärung und Lagerung nicht wirksam verhindern konnten. Heute ist diese Säure durchaus gewollt.
Gose hat bereits eine lange Geschichte. Irgendwann war dieser Biertyp fast vergessen. Er ist jetzt wieder da. Wer Gose Bier genießen will, stößt an mit “Goseanna!”.
Typische Charakteristika
Gose ist ein Bier mit einer ganz eigenen Charakteristik. Es hebt sich in einigen Eigenschaften, vor allem im Geschmack, deutlich von anderen Bieren ab.
Alkoholgehalt
Gose hat nur einen vergleichsweise geringen Alkoholgehalt von 4 bis 5 Prozent. Dieser Alkoholgehalt ist mit dem von Pils vergleichbar.
Stammwürzegehalt
Der Anteil von Malz und die Vorgehensweise beim Mälzen sind entscheidend für den Stammwürzegehalt von Bier. Da das Malz nicht bei hohen Temperaturen getrocknet (gedarrt) wird, entsteht keine hohe Stammwürze. Der Stammwürzegehalt von Gose liegt bei 10 bis 12 Grad.
Bitterwerte
Die Bitterwerte bei einem Bier werden in IBU gemessen und sind abhängig vom Gehalt an Hopfen. Bei Gose ist der Hopfen nicht dominant. Gose hat daher nur niedrige Bitterwerte, die bei 15 bis 20 IBU liegen. Die Bitterkeit des Hopfens wird durch den säuerlichen Einschlag überdeckt.
Körper
Der Körper von Gose Bier ist trocken und spritzig. Da Milchsäure verwendet wird, wirkt er erfrischend.
Aroma
Das Aroma von Gose ist säuerlich und erinnert an Apfel. Auch salzige Einflüsse sind zu schmecken. Da auch Koriander beim Brauen dazugegeben wird, ist er zu schmecken. Gose hat eine Note nach Pflaumen und Kräutern.
Aussehen
Gose hat eine goldgelbe Farbe. Da das Bier nicht gefiltert wird, hat es eine leichte Trübung, die etwas schleierhaft wirkt.
Hopfenintensität
Die Hopfenintensität von Gose ist nur gering. Der säuerliche Geschmack sorgt dafür, dass die Hopfennote stark in den Hintergrund tritt.
Oft verwendeter Hopfen
Für Gose wird kein spezieller Aromahopfen verwendet. Die Hopfung ist nur gering. Brauereien nutzen für diese Spezialität häufig den Hopfen Perle.
Wie schmeckt Gose?
Charakteristisch für Gose ist der säuerliche Geschmack. Gose zählt daher zu den Sauerbieren. Für Gose wird gemälzter Weizen verwendet. Daher erinnert der Geschmack von Gose ein wenig an Berliner Weiße.
Gose schmeckt nicht nur säuerlich, sondern auch salzig. Die Koriandernote ist zu schmecken. Der Geschmack von Gose erinnert an Pflaumen und hat eine Kräuternote. Der Geschmack von Gose Bier ist spritzig und erfrischend.
Wann passt Gose zu mir?
Gose passt zu denen, die gerne Weizenbier mit einer spritzigen Note mögen. Wer saures Bier wie Berliner Weiße mag, wird auch Gose mögen.
Gose eignet sich für diejenigen, die helles Bier mit einem geringen Alkoholgehalt und ohne Bittergeschmack mögen. Es wird denen schmecken, die aufgeschlossen gegenüber neuen Bieren sind, da Gose eine außergewöhnliche Bierspezialität ist. Gose macht Lust zum Experimentieren.
Geschichte
Auch wenn Gose zu den weniger bekannten Biersorten zählt, hat dieses Bier eine lange Geschichte. Gose ist ein obergäriges Weizenbier, das seinen Ursprung in Goslar hat. Wahrscheinlich wurde dieses Bier schon um 995 mit Wasser aus dem Flüsschen Gose gebraut.
König Otto III. soll Goslarsche Gose schon 995 bei Besuchen im Stift Quedlinburg bei Schwester Adelheid getrunken haben. Das Bier verbreitete sich im Mittelalter im gesamten Harzgebiet. Eine Urkunde vom 27. März 1332 ist ein Zeugnis davon, dass Gose im Kloster Ilsenburg gebraut wurde.
Bis zum 18. Jahrhundert breitete sich Gose auch nach Dessau und Leipzig aus. Gose war um 1900 in Leipzig das am meisten getrunkene Bier. Zum wichtigsten Lieferanten von Gose entwickelte sich die Brauerei im Rittergut Döllnitz.
In Goslar kam die Brauerei von Gose im 19. Jahrhundert zum Erliegen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Gosenbrauereien, darunter auch das Rittergut Döllnitz, geschlossen und enteignet. Gose war daher über längere Zeit fast vergessen.
In Goslar nahm der Braumeister Andreas Wagenführer 1993 den Braubetrieb wieder auf. Die Brauerei im Rittergut Gose braut seit 2000 wieder dieses Spezialbier.
Gose wird heute auch in verschiedenen anderen Brauereien gebraut, darunter in Craft Beer Brauereien.
Internationale Bedeutung
Gose ist in der Craft Beer Szene bekannt und hat sich auch international einen Namen gemacht. In geringem Umfang wird Gose seit 2010 in den USA und Kanada gebraut. Fritz Wülfing, aber auch der Braumeister der Rittterguts Brauerei nehmen mit ihrer Gose an internationalen Wettbewerben teil.
Besonderheiten in der Herstellung
Gose ist ein obergäriges Bier. Früher wurde es durch Spontangärung gebraut. Die heutige Rezeptur von Gose lässt obergärige Hefe zu. Zum Brauen wird gemälzter Weizen verwendet. Das sich die Wasserqualität verändert hat, wird zum Brauen Salz verwendet.
Eine weitere Besonderheit beim Brauen von Gose ist Koriandersamen, der beim Brauen dazugegeben wird. Zusätzlich zur alkoholischen Gärung erfolgt unter Zugabe von Lactobazillen noch eine Milchsäuregärung. Gose wird nicht pasteurisiert und gefiltert. Die Gärung erfolgt in der Flasche.
Wie trinkt man Gose und was schmeckt dazu?
Gose wird aus einer Biertulpe oder einer sogenannten Stange getrunken. Die richtige Trinktemperatur liegt bei 7 Grad. Zu Gose schmecken Fischgerichte oder asiatische Gerichte.
Bier Empfehlungen zu Gose
Leipziger Gose ist ein Craft Beer, das in der Brauerei Bayrischer Hof gebraut wird. Es ist dort nur vom Zapfhahn erhältlich.
Gose aus der Dose wird vom Braumeister Fritz Wülfing in der Brauerei Ale-Mania gebraut. Diese Brauerei ist schon lange in der Craft Beer Szene etabliert.
Ritterguts Spezial Gose wird in Borna in Sachsen gebraut und hat einen Alkoholgehalt von 5,2 Prozent.