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Rauchbier

von Michael

Rauchbier ist ein Bier mit einer starken Rauchnote. Der Geschmack des Biers erinnert stark an geräucherte Wurst. Seinen Ursprung hat das Bier im fränkischen Bamberg. Es kann untergärig oder obergärig sein.

Da Rauchbier einen deftigen Geschmack hat, ist es hervorragend für den Winter geeignet. Es ist ein stärkeres Bier, doch ist der Alkoholgehalt eher durchschnittlich. Der rauchige Geschmack ist in der Herstellung des Biers begründet.

Nicht jeder mag Rauchbier, doch sind einige Biertrinker der Meinung, dass der Geschmack erst nach dem zweiten oder dritten Glas kommt. Das Bier sollte bei einer etwas höheren Temperatur getrunken werden. Im Glas entfaltet sich der Rauchgeschmack besser als beim Trinken aus der Flasche.

Typische Charakteristika von Rauchbier

Das wichtigste Merkmal von Rauchbier ist der rauchige Geschmack. Es schmeckt deutlich nach Rauch, ähnlich wie geräucherter Speck. Das Bier kann ober- oder untergärig sein. Untergäriges Rauchbier zählt zu den Lagerbieren und wird auch als Märzenrauchbier bezeichnet.

Der typische Rauchbier Geschmack entsteht durch die Herstellung. Das Gerstenmalz wird über Rauch getrocknet. Zum Räuchern des Malzes wird zumeist Buchenholz verwendet, wie das bei Rauchbier Schlenkerla der Fall ist.

Rauchbier ist ein stärkeres Bier, das allerdings keinen überdurchschnittlich hohen Alkoholgehalt hat. Das Bier ist bernsteinfarben bis dunkelbraun und bildet eine eher schwache Schaumkrone aus.

Rauchbier schmeckt nicht einfach nur nach Rauch, sondern es weist auch Geschmacksnoten nach Torf sowie leicht süßliche Noten auf.

Das sind die wichtigsten Eigenschaften von Rauchbier:

  • Farbe: bernsteinfarben bis dunkelbraun
  • Schaumkrone: bräunlich oder cremefarben, feinporig, eher gering ausgebildet
  • Alkoholgehalt: 4 bis 6 Prozent
  • Körper: mittelgroß
  • Geschmack: malzig, starke Rauchnote, süßlich, mit Torfnoten, geringe Hopfenbittere.

Wie schmeckt Rauchbier?

Rauchbier schmeckt stark nach Rauch. Rauchnoten, Malzaromen und Hopfenbittere sollten gut ausbalanciert sein. Das Raucharoma ist bei den verschiedenen Rauchbier Sorten unterschiedlich stark ausgeprägt. In seinem Rauchgeschmack kann Rauchbier an geräucherten Speck erinnern.

Die verschiedenen Rauchbier-Sorten weisen noch andere Geschmacksnoten auf. Häufig hat Rauchbier eine ausgeprägte malzige Note. Es schmeckt daher etwas süßlich. Mitunter schmeckt es auch nach Torf.

Die Hopfenbittere ist bei Rauchbier zumeist nicht stark ausgeprägt. Das Bier hat daher keinen bitteren Abgang.

Wann passt Rauchbier zu mir?

Rauchbier passt zu allen, die es gerne deftig mögen und die eine Leidenschaft für geräucherten Speck, Schinken oder Räucherfisch haben.

Rauchbier wird Bierfreunde begeistern, die tiefer in die Bierkultur eintauchen und daher auch ungewöhnliche Biersorten probieren möchten. Schließlich ist Rauchbier Schlenkerla sogar Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Wer dieses Rauchbier aus Bamberg probiert, trinkt also einen Teil des Weltkulturerbes.

Wer etwas Besonderes und gleichzeitig Uraltes probieren möchte, kann das mit Rauchbier. Alle, die sich an langen Winterabenden gern ein Bier gönnen und Winterbier mögen, werden auch gerne Rauchbier trinken.

Einblicke in die Geschichte von Rauchbier

Früher waren alle Biere mehr oder weniger rauchig, was am Darrvorgang, der Trocknung des Malzes, lag. Torf, Holz und andere Materialien wurden verbrannt, um das Malz über dem Rauch zu trocknen. Die Luft ermöglichte keine Trocknung des Malzes.

Es war bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts in Mittel- und Nordeuropa gar nicht möglich, das Malz ohne Rauch zu darren. Rauchbier ist also ein altes Bier, das wieder neu belebt wird.

In einigen Ländern wurde zum Darren von Malz auch Kohle verwendet. Da Holz in Deutschland reichlich verfügbar war, wurde es dort zum Darren des Malzes verbrannt.

Das Patent zur rauchfreien Darre wurde 1635 in England entwickelt. Bis zu diesem Datum waren daher alle Biere Rauchbiere. Im 18. Jahrhundert setzte sich die rauchfreie Darre auch in Deutschland durch. Mit heißer Luft konnte das Malz ohne Fremdaromen gedarrt werden.

Als Erfinder von Rauchbier gelten die Franken. In Bamberg, in der Brauerei Schlenkerla, schlug die Geburtsstunde von Rauchbier. Das Rauchbier Schlenkerla wird in einem 600 Jahre alten Felskeller gereift, damit es seinen typischen Geschmack entwickelt.

Ein wichtiger Teil der Bamberger Brautradition ist die Spezial Brauerei. Dort wurde das erste Rauchbier 1536 gebraut. Diese Brauerei besteht noch heute.

Zur Entwicklung des Rauchbiers von Bamberg gibt es eine Legende. Eine Bamberger Brauerei soll im Mittelalter abgebrannt sein. Das dort gelagerte Malz erhielt durch die Rauchentwicklung ein rauchiges Aroma. Da der Braumeister es nicht wegwerfen wollte, verwendete er es zum Bierbrauen.

Wahrscheinlicher ist für die Geschichte von Rauchbier die Tatsache, dass mit den Technologieverbesserungen, die Georg Sedlmayr der Jüngere von seiner Reise nach England mitbrachte, nicht alle Braumeister einverstanden waren. In Bamberg stellten damals vier Brauereien ihr Malz noch selbst her und räucherten es.

Besonderheiten in der Herstellung

Rauchbier kann unter- oder obergärig gebraut werden. Wichtig für den rauchigen Geschmack ist jedoch der Umgang mit dem Malz. Zumeist wird Gerstenmalz verwendet, doch gibt es auch Rauchbier Sorten, bei denen zusätzlich zu Gerstenmalz auch Weizen verwendet wird.

Für die Herstellung von Rauchbier werden spezielle Raucharoma-Malze verwendet. Das Rauchmalz wird in einer speziellen Rauchmalzdarre über einem Feuer aus Buchen- oder Eichenholz gedarrt. Die Brauerei Spezial in Bamberg verwendet Buchenholz, während die Brauerei Schlenkerla auch Eichenholz verwendet.

Die Rauchmalz-Darre ist ein aufwendiges Verfahren, das heute nur noch in den Brauereien Schlenkerla und Spezial in Bamberg gebraut wird. Die Brauerei Schlenkerla stellt auch ein Weizen-Rauchmalz her, bei dem zusätzlich zum Gerstenmalz auch Weizen verwendet wird. Damit dieses Bier reifen kann, kommt es in die Flasche. Das Bier wird also mit Flaschengärung gebraut.

Es gibt auch einige Brauereien, die Rauchbier industriell herstellen und auf die aufwendige Rauchmalz-Darre verzichten. Diese Brauereien räuchern ihr Malz jedoch nicht selbst.

Zum Räuchern kann nicht nur Eichen- oder Buchenholz verwendet werden. Auch Ahorn, Ulme oder Walnuss wird zum Räuchern verwendet. Jedes Holz entwickelt seine eigenen Rauchnoten.

Wie wird Rauchbier getrunken und was schmeckt dazu?

Rauchbier sollte nicht aus der Flasche getrunken werden, da es dann seine Aromen nicht vollständig entfalten kann. Das Raucharoma entfaltet sich am besten in einem Kelchglas mit einer breiteren Öffnung.

Bei Rauchbier kommt es auch auf die richtige Trinktemperatur an, die nicht zu niedrig sein sollte. Eine Trinktemperatur von 10 bis 12 Grad ist zu empfehlen.

Rauchbier passt gut zu deftigen Gerichten wie Schäufele oder Schweinshaxe. Es kann auch zu geräuchertem Fleisch wie Schinken oder Speck getrunken werden. Auch etwas exotische Speisen wie Hühnchen-Curry schmecken zu Rauchbier.

Rauchbier ist sogar ein guter Begleiter zu würzigem Käse. Es kann auch zu Desserts wie Apfelstrudel getrunken werden.

Empfehlungen zu Rauchbier

Es gibt nicht viele Rauchbier Sorten, da Rauchbier traditionell nur in Bamberg hergestellt wird. Wer Rauchbier kaufen möchte, kann sich für diese Sorten entscheiden:

  • Aecht Schlenkerla Rauchbier aus der Brauerei Heller in Bamberg
  • Spezial Rauchbier aus der Brauerei Spezial in Bamberg
  • Rauchbier Weizen von Schlenkerla aus der Bamberger Brauerei Heller

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