Wo gebraut wird, da bleibt Treber. Die braune, matschige Optik wirkt erstmal nicht sehr ansprechend. Doch Treber ist vielfältig einsetzbar – in diesem Artikel erfährst du wofür das Nebenprodukt aus der Bierherstellung verwendet wird.
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Wie entsteht Treber?
Um zu verstehen, woraus das Nebenprodukt besteht, muss man mit der Bierherstellung vertraut sein. Nachdem das geschrotete Malz mit Wasser ausgekocht wurde, wird aus der gewonnenen Flüssigkeit (Würze) anschließend das Bier hergestellt. Zurück bleibt das ausgelaugte Malz. Ähnlich wie die Schalen und Stängel nach dem Auspressen der Trauben für die Weinherstellung.
Was steckt in diesem Nebenprodukt?
Im Biertreber bleiben viele nahrhafte Stoffe, wie Eiweiß, Malzzucker, Spurenelemente, Enzyme, Vitamine und Ballaststoffe zurück. Da diese Stoffe schwer löslich sind, gelangen sie nicht in die Würze und bleiben gebunden. Aber auch die Stoffe, die es in die Würze schaffen, gehen schlussendlich beim Kochen verloren. Letztendlich ist das fertige Bier leider nicht ansatzweise so gesund und nährstoffreich ist, wie die übrig gebliebenen Rückstände des Braumalzes.
Doch Treber ist nicht gleich Treber: Beim Vergleich von Kleinbrauereien und Großbrauereien fällt auf, dass der Treber aus Kleinbrauereien deutlich süßer schmeckt und mehr Nährstoffe enthält. Der Treber aus kleineren, handwerklichen Brauereien ist also der bessere.
Was kann man aus Treber machen?
Das sogenannte Treberbrot hat eine lange Tradition. Die Hausfrauen, die im Mittelalter einmal pro Woche das Bier brauten, mischten den Biertreber in den Brotteig.
Heutzutage ist es jedoch trotz des hohen Proteingehalts eher in Vergessenheit geraten. Inhaltsstoffe die im Brot gewünscht sind, sollten lieber nicht ins Bier geraten. Ein Beispiel dafür ist das Eiweiß aus dem Braugerstenmalz, da dieses das Bier trübt, wird versucht, möglichst viel davon herauszufiltern.
Enzyme und Vitamine sind noch größtenteils im Treber vorhanden, da das Auslaugen bei nur 78°C durchgeführt wird, was das Treberbrot sehr bekömmlich und nahrhaft macht. Auch als Viehfutter in der Milchwirtschaft und Rindermast wird das Nebenprodukt eingesetzt. Aktuell gibt es sogar Projekte, in denen es als Biokraftstoff dient.
Treber ist also nicht nur ein Überbleibsel der Bierherstellung, sondern auch ein Produkt, welches viele nahrhafte Stoffe beinhaltet und zahlreiche Weiterverarbeitungsmöglichkeiten bietet.