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Binchotan

von Michael

Denkst Du an Grillen oder Räuchern, wird Dir der Begriff Binchotan wahrscheinlich neu sein. Es handelt sich um Holzkohle, die ihren Ursprung in Japan hat. Für die Herstellung der auch als White Charcoal bezeichneten Aktivkohle wird das Holz der Steinlindeneiche verwendet.

Geht es um die Zubereitung von Essen, gehen die Japaner keine Kompromisse ein. Sie legen Wert auf Perfektion und eine hochwertige Qualität. Binchotan verwenden sie zum Grillen, da diese Aktivkohle mit guten Eigenschaften überzeugt.

Die japanische Holzkohle kann auch für andere Zwecke verwendet werden. Sie sieht anders aus als die in Deutschland genutzte Holzkohle und hat auch ihren Preis.

Was ist Binchotan Kohle?

In Japan wird die Schwarze und die Weiße Holzkohle unterschieden. Die Weiße Holzkohle, auch als Binchotan oder White Charcoal bezeichnet, hat eine weiß-silbrige Farbe. Sie wird aus dem Holz der japanischen Steinlindeneiche hergestellt und hat eine keramikartige Struktur. Die innere Struktur ist durch verbundene Poren gekennzeichnet, die wie ein Labyrinth aussehen.

Binchotan ist steinhart. Wer zwei Stäbe davon aneinander schlägt, hört einen metallischen Klang, der an den Klang eines Xylophons erinnert. Im Querschnitt schimmert und glänzt Binchotan.

Binchotan Eigenschaften

Binchotan zeichnet sich durch einige charakteristische Eigenschaften aus und kann daher nicht nur zum Grillen verwendet werden. Auch für Schönheit, Gesundheit und Wellness wird White Charcoal verwendet. Das sind die charakteristischen Eigenschaften:

  • steinharte Beschaffenheit
  • hervorragende Brenneigenschaften mit ruhiger und gleichmäßiger Glut
  • lange Brenndauer
  • starke fern-infrarote Strahlung
  • gibt negativ geladene Ionen ab

Geschichte und Herkunft von Binchotan

Über die Geschichte von Binchotan und die erste Herstellung in Japan gibt es unterschiedliche Quellen. Einigen Quellen zufolge gibt es Binchotan bereits seit 1.200 Jahren, während andere Quellen davon ausgehen, dass es diese Kohle erst seit 400 Jahren gibt. Holzkohle hat in Japan eine Tradition von vielen 1.000 Jahren. Daher ist die Herkunft dieser japanischen Kohle nicht genau bekannt.

Sicher ist jedoch, dass die Kohle ihren Ursprung in Tanabe hat. Die Stadt befindet sich in der Nähe von Osaka und liegt im Verwaltungsbezirk Wakayama. Noch heute befindet sich dort ein wichtiges Zentrum für Holzkohle.

Früher bestand in Japan eine starke Nachfrage nach Holzkohle. Sie wurde zum Heizen und Kochen, aber auch für die Herstellung von Eisen und Stahl verwendet. Anfang des 19. Jahrhunderts, als vermehrt Erdöl als Energiequelle genutzt wurde, verlor die Kohle an Bedeutung. Da im Zweiten Weltkrieg die Vorräte an Öl und anderem Brennmaterial für das Militär vorgesehen waren, erlebte die Kohle zu dieser Zeit einen Aufschwung. In den 1950er Jahren wurden in Japan auch Autos mit Holzkohle betrieben.

Kohle hat in Japan in den letzten Jahren wieder stärker an Beliebtheit gewonnen. Der Name Binchotan ist nicht markenrechtlich geschützt. Daher trägt mitunter auch Kohle, die außerhalb von Japan hergestellt wird, die Bezeichnung Binchotan.

In Japan wird Binchotan noch immer am meisten im Verwaltungsbezirk Wakayama hergestellt. Die Produktion erfolgt zumeist in der Stadt Minabe.

Eichenholz als Rohstoff wird immer schwerer verfügbar. Der Beruf des Binchotan-Köhlers stirbt langsam aus. Das macht Binchotan zunehmend teurer.

Wie wird White Charcoal hergestellt?

Für die Herstellung von Binchotan kann grundsätzlich jedes Holz verwendet werden, da die Kohle ihre spezifischen Eigenschaften erst durch die Herstellung bekommt. Traditionell wird für die Herstellung von Binchotan das Holz der Steinlindeneiche verwendet, da es sich durch eine besondere Härte auszeichnet. Diese Bäume wachsen auf der japanischen Kii-Halbinsel.

Für die Herstellung von Binchotan werden die Bäume nicht gefällt. Die Bäume bleiben am Leben. Nur einzelne Äste werden abgesägt. Damit die Produktion von Holzkohle gelingt, müssen die einzelnen Äste einen Durchmesser von mindestens 6 bis 8 Zentimeter haben.

Die einzelnen Äste werden in einen gemauerten Steinofen mit den Abmessungen von 3 x 3 Metern aufrecht hingestellt. Ist der Ofen befüllt, entfacht der Köhler ein kleines Feuer. Nach einem traditionellen Verfahren verschließt er die schmale Eingangstür des Ofens mit Ziegeln und Lehm.

Der Ofen bleibt mindestens 20 Tage lang verschlossen, bevor der Köhler vorsichtig die ersten Löcher in den Lehm sticht. Der Prozess muss permanent überwacht werden. Die Temperatur muss entweder gehalten werden oder Luft bzw. Druck werden zugeführt, um die Temperatur zu erhöhen. Der Prozess erstreckt sich noch über einige Tage. Zum Schluss hat die Kohle eine Temperatur von mehr als 1.000 Grad.

Binchotan ist Holzkohle in ihrer reinsten Form. Das Ziel ist, möglichst viel Gas aus dem Holz auszutreiben, damit das Endprodukt reiner Kohlenstoff ohne Fremdstoffe ist. Die japanische Grillkohle soll möglichst keinen Rauch beim Grillen erzeugen, da die Japaner der Meinung sind, der Rauch könnte die Entstehung von Krebs begünstigen.

Verwendung von Binchotan

Binchotan kann nicht nur zum Grillen verwendet werden. Die japanische Holzkohle eignet sich auch für viele andere Zwecke.

Binchotan ist zwar außerordentlich hart, doch die innere Struktur erinnert an einen Schwamm. Binchotan wird daher auch zur Reinigung von Wasser verwendet. Die kleinen Kammern filtern Schadstoffe aus Wasser. In Wasser löst Binchotan eine Mineralisierung aus. Schadstoffe wie Chlor, Quecksilber, Silber, Aluminium, Kupfer oder Blei werden gefiltert, während das Wasser gleichzeitig mit Magnesium, Natrium und Kalium angereichert wird.

Die Kohlestäbe können auch als Luftfilter verwendet werden. Um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren, werden die Kohlestäbe im Raum aufgestellt.

Die Aktivkohle kann auch als Maske verwendet werden, um die Haut von Unreinheiten zu befreien. Da sich die Ladung der Ionen erhöht, kann die Kohle auch zur Reduzierung der elektromagnetischen Strahlung genutzt werden.

Wie grille ich mit Binchotan – White Charcoal?

Binchotan lässt sich hervorragend als Grillkohle nutzen. Dafür sind spezielle kleinere Grills wie Shichirin, Hibachi oder Konro geeignet. Diese Grills isolieren die Wärme gut, da sie aus Keramik und Schamotte bestehen.

In einem Anzündkamin wird die gewünschte Menge Binchotan entzündet. Aufgrund der hohen Dichte ist Binchotan schwerer entflammbar als normale Holzkohle. Beim Entzünden ist Vorsicht geboten, da die Kohle bei zu hoher Hitze springen kann. Sie kann sogar explodieren, wenn die allerletzten Gasreste noch nicht hinaus gelangt sind.

Binchotan leuchtet in einer tiefroten Farbe, wenn sie durchgeglüht ist. Der kleine Grill kann fast bis zum Rand mit Binchotan gefüllt werden. Hat sich die Glut beruhigt und glüht sie nach dem Anzünden nicht mehr so heiß, kann das Fleisch auf den Grill.

Binchotan sollte möglichst dicht und zu einem Haufen in den Grill gelegt werden. Die Kohle hält ungefähr vier bis fünf Stunden die Hitze. Beim Grillen gibt Binchotan keine Flammenbildung. Daher kann kein Fleischsaft, der in die Glut tropft, verbrennen.

Binchotan eignet sich für typische japanische Grillgerichte wie Yakitori. Traditionell wird Hühnerfleisch mit Gemüse auf Holzspieße gesteckt.

Ist nach dem Grillen noch Glut vorhanden, kann sie abgedeckt und erstickt werden. Binchotan ist mehrmals verwendbar.

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