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Indirektes Grillen vs. Direktes Grillen

von Michael

Zahlreiche Grillfreunde schwören auf direktes Grillen, bei dem das Grillgut direkt auf einem Rost über der Glut gegart wird. Holzkohle sorgt für das typische Grillaroma. Immer häufiger ist auch indirektes Grillen im Gespräch. Anders als beim direkten Grillen wird das Grillgut nicht direkt über der Glut, sondern seitlich versetzt davon gegart.

Indirektes Grillen kann für verschiedene Arten von Grillgut angewendet werden, beispielsweise für Fleischstücke unterschiedlicher Größe, aber auch für Fisch oder Gemüse. Es ist schonender als das direkte Grillen und daher auch gesünder.

Die Grilltemperatur ist beim indirekten Grillen niedriger als beim direkten Grillen. Der Garvorgang dauert länger. Allerdings entschädigt dieser Aufwand mit einem guten Geschmack sowie einem zarten, saftigen Ergebnsis. Nicht jede Art von Grillgut ist dafür geeignet.

Was ist indirektes Grillen?

Indirektes Grillen bedeutet, dass das Grillgut nicht direkt über der Glut platziert wird. Es wird seitlich versetzt zur Glut gegart. Das bedeutet eine geringere Hitze, eine schonendere Zubereitung und einen langsameren Garprozess. Das Fleisch wird zarter und saftiger. Wertvolle Inhaltsstoffe werden geschont. Indirektes Grillen gelingt aber auch mit Fisch und mit vegetarischem oder veganem Fleischersatz.

Was bedeutet indirekte Hitze beim Grillen?

Indirekte Hitze bedeutet, dass das Grillgut nicht direkt über der Glut liegt und die Hitze nicht direkt abbekommt.

Genau wie direktes Grillen ist indirektes Grillen auf dem Holzkohlegrill und auf dem Gasgrill möglich. Wer einen Elektrogrill hat, kann auch darauf indirekt grillen. Beim indirekten Grillen wird der Deckel des Grills geschlossen.

Das Grillgut wird beim indirekten Grillen indirekt neben der Holzkohle platziert. Die Temperatur ist niedriger als beim direkten Grillen. Das bedeutet eine längere Dauer beim Grillvorgang.

Indirektes Grillen eignet sich auch für größere Fleischstücke. Vitamine und andere wertvolle Inhaltsstoffe bleiben besser erhalten als beim direkten Grillen. Bei der direkten Grillmethode würden größere Fleischstücke verbrennen. Die indirekte Grillmethode verhindert das, da die Temperatur niedriger ist. Das Grillgut trocknet nicht aus.

Welche Temperatur beim indirekten Grillen?

Welche Temperatur beim indirekten Grillen angewendet wird, hängt vom Rezept ab. Geeignet ist eine Temperatur von 150 bis 180 Grad.

Wie funktioniert indirektes Grillen?

Für das indirekte Grillen eignet sich ein Kugelgrill, bei dem der Deckel geschlossen werden kann, oder ein Gasgrill. Der Grill muss einen Deckel haben, da diese Grillmethode nur mit geschlossenem Deckel funktioniert.

Gegrillt wird nicht direkt über der Hitzequelle. Bei einem Kugelgrill wird die Holzkohle als Glutring angeordnet. In die Mitte wird eine Tropfschale gestellt, die aus Alu bestehen kann. Marinade, Öl oder Fett tropft in die Tropfschale und nicht in die Glut. Daher ist indirektes Grillen nicht nur schonend, sondern auch gesund.

Beim indirekten Grillen wird mit geringerer Hitze gegrillt. Das Grillgut bekommt daher im Gegensatz zum direkten Grillen keine krosse Kruste. Um dem Grillgut noch eine schöne Kruste zu verleihen, kann es anschließend noch kurz direkt gegrillt werden.

Was passiert im Grill?

Der Deckel wird beim indirekten Grillen immer geschlossen. Vom Deckel und von den Seitenwänden strahlt im Inneren des Grills die Hitze ab. Sie kann sich gleichmäßig innerhalb des Grills verteilen. Von allen Seiten wirkt die Hitze auf das Grillgut ein. Da das Grillgut nicht direkt über der Glut liegt, kann es nicht so schnell verbrennen. Das indirekte Grillen ist ungefähr vergleichbar mit der Zubereitung im Backofen.

Direktes und indirektes Grillen – Wo liegt der Unterschied?

Der Unterschied zwischen direktem und indirektem Grillen liegt in der Anordnung des Grillguts. Beim direkten Grillen liegt das Grillgut über der Glut, während es beim indirekten Grillen neben der Glut liegt.

Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass beim indirekten Grillen ohne und beim indirekten Grillen mit geschlossenem Deckel gegrillt wird. Die Temperatur ist beim indirekten Grillen niedriger als beim direkten Grillen.

Während bei größeren Fleischstücken der äußere Bereich beim direkten Grillen verbrennen würde, ist das beim indirekten Grillen nicht möglioh. Die Temperatur wird beim indirekten Grillen gleichmäßig im Grill verteilt.

Indirektes Grillen nach Grilltyp

Indirektes Grillen ist gut mit dem Holzkohlegrill als Kugelgrill möglich. Es gelingt aber auch mit anderen Grilltypen wie dem Gasgrill. Wichtig ist, dass der Grill mit einem Deckel ausgestattet ist.

Indirektes Grillen auf einem Gasgrill

Weber Gasgrill Front

Weber Gasgrill

Auch mit Gas ist indirektes Grillen möglich. Bei geschlossenem Deckel wird der Gasgrill vorgeheizt. Alle Brenner werden auf volle Leistung gestellt. Hat der Gasgrill 2 Brenner, werden beide Brenner auf maximal M eingestellt. Bei einem Grill mit drei Brennern werden der vordere und der hintere Brenner eingeschaltet. Der mittlere Brenner wird ausgeschaltet.

Größere Fleischstücke, ganzes Geflügel oder großer Braten sollten auf einen Drehspieß gesteckt werden, damit das Grillgut von allen Seiten gleichmäßig gegrillt wird.

Auf die Luftleitschienen wird eine Tropfschale gestellt, damit das Fett abtropfen kann. Bei großen Fleischstücken wird etwas Wasser in die Tropfschale gegeben.

Der Deckel des Gasgrills wird geschlossen. Mit einem Grillthemrometer sollte die Temperatur kontrolliert werden, die abhängig vom Rezept ist.

Indirektes Grillen auf einem Holzkohlegrill

Beim indirekten Grillen auf dem Holzkohlegrill wird die heiße Holzkohle gleichmäßig hinter den Holzkohlehaltern oder im Holzkohlekorb verteilt. In der Mitte des Holzkohlerosts, zwischen den Holzkohlehaltern oder im Holzkohlekorb wird die Tropfschale platziert.

Das Fett aus dem Grillgut kann in die Tropfschale tropfen. Es verbrennt nicht und kann später noch als Saft für das Gegrillte verwendet werden. Ist die Grillzeit länger, wird etwas Wasser in die Tropfschale gegeben, damit das Grillgut nicht anbrennen kann.

Der Grillrost wird über der Holzkohle platziert. Das Grillgut wird mittig auf den Rost gelegt. Der Deckel kommt nun auf den Grill.

Indirektes Grillen auf einem Kugelgrill

Kugelgrill AnzündkaminEin Kugelgrill ist ideal zum direkten Grillen. Die Holzkohle wird ringförmig auf dem Kohlerost angeordnet. In die Mitte wird die Tropfschale gestellt, die bei größeren Fleischstücken mit Wasser gefüllt sein sollte.

Auf dem Rost wird das Grillgut mittig angeordnet. Der Deckel wird geschlossen. Ein Kugelgrill ist besser für kleinere Fleischstücke geeignet.

Direktes Grillen nach Grilltyp

Auch das direkte Grillen ist auf dem Holzkohlegrill und auf dem Gasgrill möglich. Es eignet sich für kleinere Fleischstücke oder für Würstchen, bei denen das indirekte Grillen nicht optimal ist.

Direktes Grillen auf einem Gasgrill

Beim direkten Grillen auf dem Gasgrill werden alle Brenner auf volle Leistung gestellt. Der Grill wird vorgeheizt. Das Grillgut kommt direkt auf den Grillrost. Die Rezepte geben unterschiedliche Temperaturen an, abhängig von der Art des Grillguts. Die Temperatur wird eingestellt.

Der Deckel wird geschlossen. Er wird nur geöffnet, um das Grillgut zu wenden oder den Zustand zu testen.

Direktes Grillen auf einem Holzkohlegrill

Der Holzkohlegrill ist ideal für direktes Grillen. Die Holzkohle oder die Briketts werden breit auf dem Holzkohlerost gestreut. Der Grillrost wird aufgelegt. Das Grillgut kommt möglichst in die Mitte des Grillrosts. Das Grillgut wird hin und wieder gewendet. Bei einem Kugelgrill kann auch der Deckel geschlossen werden.

Vor- und Nachteile von direktem und indirektem Grillen

Sowohl direktes als auch indirektes Grillen hat Vor- und Nachteile.

Direktes Grillen

Vorteile

  • Fleisch wird knusprig und bleibt saftig, da es direkte Hitze bekommt
  • schnelles Garen möglich
  • Fleisch bekommt typische Röstaromen durch Mailard-Reaktion

Nachteile

  • Stichflammen und gesundheitsschädliche Stoffe können entstehen, wenn Fett in die Glut tropft
  • regelmäßiges Wenden des Grillguts ist erforderlich

Indirektes Grillen

Vorteile

  • Fleisch muss nicht so oft gewendet werden
  • Fett kann nicht in die Glut tropfen, sodass keine gesundheitsschädlichen Stoffe und Stichflammen entstehen können
  • Holzkohlegeschmack wird durch langsames Garen intensiver

Nachteile

  • kann nicht mit jedem Grill erfolgen
  • Grillgut bekommt keine knusprige Kruste
  • Garen dauert länger

Welche Geräte eignen sich zum indirekten Grillen?

Zum indirekten Grillen eignen sich

  • Kugelgrills
  • Gasgrills
  • Pelletgrills
  • Smoker
  • Elektrogrills mit Deckel und separat schaltbaren Heizspiralen
  • Keramikgrills

Was kann man gut indirekt grillen?

Nicht jedes Grillgut eignet sich für das indirekte Grillen. Es gibt jedoch eine ganze Reihe von Fleisch und anderen Lebensmitteln, die sich für das indirekte Grillen deutlich besser als für das direkte Grillen eignen:

  • Steaks ab einer Dicke von 4 Zentimetern, beispielsweise T-Bone-Steak
  • Lammkeule
  • Schweineschulter
  • ganzes Geflügel wie Gans oder Ente
  • Huhn auf der Bierdose
  • Rinderbrust
  • Roastbeaf
  • Rippchen
  • ganze Fische
  • Pizza, Kuchen oder Brot

Wie lange sollte ich mein Steak indirekt grillen?

Wie lange ein Steak indirekt gegrillt werden sollte, hängt von der Dicke, von der Hitze und vom gewünschten Garungsgrad ab. Wer sein Steak medium grillen will, sollte mindestens eine Grillzeit von 30 Minuten einplanen.

Welche Geräte eignen sich zum direkten Grillen?

Verschiedene Geräte sind gut zum direkten Grillen geeignet:

  • Holzkohlegrill
  • Kugelgrill
  • Smoker, wenn über der Sidefirebox gegrillt wird
  • Keramikgrill
  • Gasgrill mit Hochtemperaturbrenner
  • Elektrogrill mit hoher Leistung
  • Schwenker

Was kann man gut direkt grillen?

Das, was für das indirekte Grillen nicht geeignet ist, eignet sich für das direkte Grillen. Es gibt jedoch auch Grillgut, das sowohl direkt als auch indirekt gegrillt werden kann. Das eignet sich für direktes Grillen:

  • Würstchen
  • Minutensteaks
  • kleine Lammkoteletts
  • Hähnchenbrust
  • Schaschlik
  • Hackfleischspieße
  • Hamburger
  • Meeresfrüchte
  • Fischfilet
  • Gemüse

Direkt und indirekt zusammen – die 50/50 Grillmethode

Die 50/50 Grillmethode vereint das direkte und indirekte Grillen. Es kann für größere Fleischstücke angewendet werden, die zuerst indirekt und dann direkt gegrillt werden können. Es geht aber auch umgekehrt. Die 50/50 Grillmethode eignet sich für Gasgrills und für Holzkohlegrills.

Eine Hälfte des Grills wird direkt befeuert. Zuerst wird das Grillgut direkt über der Glut gegrillt. Anschließend wird es auf der anderen Seite platziert und dann indirekt fertiggegrillt.

Steaks und Braten können direkt kurz angegrillt werden. Sie erhalten dann eine schöne Kruste. Das indirekte Grillen ermöglicht zum Schluss ein schonendes Durchgaren.

Ringförmige Grillmethode

Bei der ringförmigen Grillmethode wird ein Ring aus glühenden Kohlen gebildet. Die Kohle wird am Rand des Grills angeordnet. So ist eine optimale Hitzezirkulation gewährleistet. Das ringförmige Grillen eignet sich, wenn ein Pizzastein verwendet wird.

Das ringförmige Grillen ermöglicht auch das Grillen mit einem Minion Ring. Bis zu 20 Stunden kann mit dieser Methode gegrillt werden. Die Kohle wird möglichst gleichmäßig angeordnet. Der Ring ist zu einem Viertel geöffnet. Alle Briketts müssen sich berühren.

An einem Ende wird mit glühenden Kohlen begonnen. Der Ring glüht langsam über die gesamte Länge durch. Während der gesamten Brenndauer bleibt die Temperatur fast konstant.

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