In Zeiten, in denen sich einige Gin-Hersteller mit immer mehr Botanicals gegenseitig übertrumpfen wollen, denkt man sich im Hause Brick Gin “weniger ist mehr”. Mit nur 3 verwendeten Botanicals versucht man sich von der Masse abzuheben. Der Gedanke an einen Gin mit nur drei Botanicals ist spannend und macht neugierig. Ob der Geschmackstest genauso spannend ist, erfährst du heute.
Inhalte
Vorstellung und Herkunft
Benjamin Trommler und Sascha Hagemann, das sind die Väter des Brick Gins. Beheimatet ist der Brick Gin im historischen Erfurt und will mit einem von Street Art und Minimalismus geprägten Konzept und Geschmack polarisieren.
Minimalismus und die Reduktion auf das wesentlich Notwendige bestimmen alles, von der Auswahl der Botanicals über die Herstellung und das Flaschendesign. Ein minimalistischer Lebensstil gewinnt gerade bei jungen Menschen an größerer Bedeutung. Diese Bewegung wollen die Macher des Distilled Gins unterstützen:
»Unsere Vision ist es, der meist konsumierte Gin der neuen Generation zu werden.«
Auch in der Brick Gin-Schmiede schätzt man die Auswahl regionaler Zutaten und die nachhaltige Herstellung hochwertiger Produkte sehr. So kooperiert man bei Brick Gin für stets gute Qualität mit einem Bio-Experten, um einerseits den richtigen Geschmack aber andererseits auch die nachhaltige Herstellung zu gewährleisten. Wir finden den Gedanken einen soliden Organic Gin zu produzieren richtig gut!
First Impression und Flaschendesign
Die Meinungen zum Flaschendesign gehen weit auseinander. Die einen finden das minimalistisch gestaltete Auftreten gelungen, auf die anderen macht es einen “billigen” Eindruck. Schaut mal sich mal so in seinem eigenen Gin-Regal um, findet man unzählige detailreiche, aufwendig designte Flaschen, die aus Design- und Marketingsicht einiges zu bieten haben. Und dann steht da auf einmal dieser Brick Gin, der so reduziert gestaltet ist, dass er der einzige ist, der es schafft was die vielen anderen Gins auch wollten: Er hebt sich von den anderen ab. Der Brick Gin kommt nicht in der hundertsten Apotheker- oder Steingutflasche, er hat kein hoch aufwendig gestaltetes Label und auch keinen Korken mit händisch eingebranntem Logo. Ganz im Gegenteil: Der Brick Gin könnte auf den ersten Blick auch eine einfache Limo- oder Wasserflasche sein. Das Konzept geht optisch also schon einmal voll auf.
Der Verschluss ist einfach, aber geil: Klassischer Schraubverschluss. Wir sind ehrlich, anfangs war das irgendwie gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit eigentlich auch ganz überzeugend. So geht man beim Transport der Flasche zumindest sicher, dass nichts ausläuft. Bei der ein oder anderen Ginflasche mit Korken sind wir da doch manchmal skeptisch, wenn man den Gin mal mit zu Freunden nimmt, um ihn gemeinsam zu genießen.
Das Logo bleibt Brick Gin-typisch schlicht. Stein auf Stein gemauert, finden sich auf dem weißen Grund mit schwarzen Lettern einige Hinweise zum Konzept des Gins. Die Front des engen Flaschenhalses ziert ein kleines hochkant gestaltetes Logo mit dem Hinweis “Organic”. Viel mehr gibt es dann auch schon nicht mehr zu sehen.
Flaschenupdate 2021
Im Jahre 2021 ist es an der Zeit neue Wege zu gehen, so dachte man auch im Hause BRICK Gin. Außen wurde alles verändert, von der Farbe bis zur Flaschenform. Geschmacklich nach wie vor Organic mit nur 3 Botanicals. Das kräftige Orange des Brick Gin x MYKILOS entstand bei dem Gedanken an Ziegelsteine (engl. brick).
Wir fanden schon das alte Design in schwarz und weiß ganz ordentlich, aber das Orange ist wirklich schick anzusehen…wie sagt man im Hause Brick x MYKILOS? Geht ab die kleine Rakete!
Da kann man hier bei SCHMECKT MIR nur unterschreiben: Geht echt ab! Das ganze Paket drum herum ist wirklich richtig toll und sorgt dafür, dass BRICK Gin wirklich präsent und unverkennbar wird. Wir sagen: #fürmehrbrickgin
Passende Tonics zum Brick Gin
Unser Brick Gin Perfect Serve
So minimalistisch wie der Brick Gin ist, erscheint auch unser Perfect Serve. Gerne trinken wir Gin Tonic mit Eis, der Brick Gin kommt aber gut ohne aus. Wir finden, dass er mit Eis zu sehr verwässern würde. Daher reicht es aus, wenn das Tonic gut gekühlt als Filler in das Glas kommt.
- 4 cl Brick Gin
- 15 cl Schweppes Indian Tonic Water
- 2 halbe Scheiben Zitrone
- im Highballglas oder Tumbler anrichten
Gin Wiki: Facts und Wissenswertes
Aller guten Dinge sind drei. Hier sind es Wacholder, Zitrone und Kubebenpfeffer. Kubebenpfeffer ist hierzulande relativ unbekannt, findet aber zum Beispiel viel Verwendung in der orientalischen Küche und zeichnet sich durch dezente Schärfe und eine gewisse Bitterkeit aus. In Kombination mit Zitrone und Wacholder kann dieses aromatische Trio je nach Verhältnis einen tollen geschmacklichen Charakter erzeugen.
Der Alkoholgehalt liegt bei 40 % vol. Ob alkoholische Schärfe zu spüren ist, wird sich im Casting zeigen. Erhältlich ist der Gin in der 500 ml Flasche oder in der 1 Liter Flasche.
Neben dem Fokus auf Minimalismus liegt den Herstellern des Gin auch die regionale Herstellung aus Bio-Zutaten am Herzen. Darüber hinaus ist der Gin vegan-zertifiziert, falls es interessiert. Gerne hätten wir noch mehr über die Herstellung des Gin erfahren, darüber hält man sich im Hause Brick Gin aber bedeckt. Schade eigentlich, wenn doch schon mit regionaler und Bio-Herstellung geworben wird.
Tasting des Brick Gin
Nosing
Auf der Seite des Herstellers heißt es, dass der Kubebenpfeffer in der Nase bestimmend sein soll. Wir nehmen allerdings eher Wacholder, deutliche Zitrusaromen und etwas alkoholische Schärfe wahr. Der Kubebenpfeffer ist nur unterschwellig wahrnehmbar. Bis hierher können wir nur so viel sagen: Da muss noch was kommen!
Geschmack
Pur
Auf das pure Tasting sind wir sehr gespannt, wollen wir den Gin mit nur drei Botanicals doch gerne in seiner absoluten Reinform probieren. Beim Schwenken des Glases nehmen wir einen dezenten goldenen / kupferfarbenen Schein wahr, der wohl auf das Mazerat des Kubenpfeffers zurückzuführen ist. Geschmacklich spielt der Wacholder die erste Geige, gefolgt von Zitrus und Kubebenpfeffer. Auch wenn der Kubebenpfeffer für eine dezente Schärfe bekannt ist, hatten wir doch insgesamt etwas mehr Charakter erwartet.
Im Gin Tonic
Getestet wurde zweifach. Zunächst kam ein Schweppes Indian Tonic und danach ein Fever Tree Indian Tonic. Eines vorweg: Indian Tonic scheint für uns insgesamt die richtige Wahl zu sein. Auch ein schlichtes Garnish von Zitronenscheiben scheint sinnvoll. Der Wacholder dominiert am Gaumen wie auch in der Nase. Die Zitrusnote kommt mit dem Tonic und der Garnitur richtig gut durch und bringt so eine angenehme Frische mit. Das passt richtig gut! Der Kubebenpfeffer kommt durch, aber nach wie vor nicht deutlich genug.
Fazit zum Brick Gin
Was bleibt noch zu sagen: Less is more. Wir mögen den Brick Gin dafür, dass er so ehrlich und auf ganzer Linie minimalistisch konzipiert ist, wenngleich aromatisch das gewisse Extra fehlt. Für einen Preis von gerade einmal 15€ für die 500 ml Flasche bekommt man mit dem Brick Gin aber ein echt ehrliches Produkt, das in einem Gin Tonic eine ganz gute Figur macht. Wir haben mittlerweile den Gin Buck als ganz netten Drink für den Brick Gin entdeckt. Die Kombination funktioniert echt gut!
Pur ist der Brick Gin nichts für uns und zu viel Eis sollte er auch nicht bekommen, sonst wird es geschmacklich etwas flach. Alles in allem ist der Brick Gin aber durchaus gut für jedermann trinkbar. Bei dem Preis muss man da gar nicht weiter überlegen.