Von England bis Afrika: Der Whitley Neill Gin gilt als einer der facettenreichsten Dry Gins schlechthin. Auf der einen Seite glänzt der Whitley Neill mit dem klassischen Charakter eines Dry Gins, auf der anderen Seite überrascht er mit einer quasi noch nie da gewesenen Auswahl afrikanischer Botanicals. Selten waren wir auf ein Tasting so gespannt.
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Vorstellung und Herkunft
Der Whitley Neill Dry Gin, auch bekannt als “The Original” stammt aus der Feder des Destillateurs Johnny Neill. Inspiriert von seiner eigenen Familie begab sich Johnny Neill auf die Reise einen ganz eigenen Gin zu entwickeln. Diese Reise führte ihn schließlich nach Afrika. Mit “The Original” hat Johnny Neill nicht irgendeinen Gin auf den Weg gebracht, sondern wollte damit einerseits die Tradition eines Dry Gins fortführen und andererseits der Heimat seiner Frau eine Ehre machen. Hinter der Entstehung des Gins steckt also definitiv nicht bloßes Marketing, sondern eine echt schöne Geschichte.
Dass Johnny Neill einen klassischen Dry Gin herstellen wollte, liegt nahe, wenn man sich mal anschaut wie der heutige Distiller überhaupt zum Gin gekommen ist. Aufgepasst: Bereits seit 1762 und damit in achter Generation stellt die Familie Neill Spirituosen her. Die Liebe zum Gin entdeckte Johnny Neill eines Tages bei seiner Großmutter, wo er mehrere Flaschen Gin fand und so seinen siebtenGin weckte.
First Impression und Flaschendesign
Der Whitley Neill Gin kommt im kleinen Schwarzen daher. Doch das war nicht immer so: Bei der Markterscheinung im Jahr 2005 trat der Engländer mit afrikanischen Einflüssen in einer transparenten Glasflasche auf. Geziert wurde diese von einem Flaschenetikett in unterschiedlichen Rottönen.
Im Jahr 2013 kam es dann zu einem wie wir finden recht gelungenem Refresh der Flasche, welches gegensätzlicher nicht sein könnte. Von einer transparenten, bauchigen Flasche hin zu mattem Schwarz, quasi eine Drehung um 180 Grad – mutig, aber steht ihm gut, dem Whitley Neill.
Die Front der mattschwarzen Enghalsflasche ziert in goldenen großen Lettern der Name der geliebten Wacholderspirituose mit dem Zusatz “Handcrafted Dry Gin”. Die Bedeutung des darüber befindlichen roten Baums, mag nicht jedem auf Anhieb klar sein. Es handelt sich dabei um den Baobab-Baum, auch bekannt als Baum des Lebens oder Affenbrotbaum. Dass der Gin eine beträchtliche Nähe zu Afrika herstellen soll, zeigt sich also schon bei dem ersten Blick auf die Flasche, gilt der Lebensbaum doch als bekanntes Symbol Afrikas.
Kurz über dem Flaschenboden ist auf der Flaschenfront ein ansprechend gestaltetes Etikett in Form einer Banderole angebracht. Insgesamt macht die Optik des Whitley Neill Gins einen runden Gesamteindruck.Für einen besonderen Hingucker sorgt die geprintete Unterschrift des Destillateurs Johnny Neill. Die roten, orangefarbenen und goldenen Designelemente fügen sich gut zusammen. Auch der Korken in Holzoptik harmoniert. Wir finden, dass das “neue” schwarze Flaschendesign dem Gin einen deutlich wertigeren Eindruck verleiht.
Passende Tonics zum Whitley Neill Dry Gin
Unser Whitley Neill Dry Gin Perfect Serve
Neben diversen Gin Tonic Kombinationen, haben wir den Whitley Neill direkt zu Beginn mit einem Ginger als als Gin Buck getestet: Was ne’ Kombi! Passt wie die Faust aufs Auge!
- 2 cl Whitley Neill Dry Gin
- 2 cl Zitronensaft
- 15 cl Thomas Henry Ginger Ale
- 2-3 Eiswürfel (nicht zu sehr verwässern)
- 1 Scheibe Zitrone als Garnitur
- im Highballglas servieren und genießen
Gin Wiki: Facts und Wissenswertes
Wenn England auf Afrika trifft, ist die Frage nach den Botanicals im Gin eine ganz besondere, denn hier eine aromatische Balance zu finden ist mit Sicherheit eine spannende Herausforderung.
Neben Wacholder finden sich die Frucht des Baobab-Baumes, Koriander, Angelikawurzel, Kassiarinde, Zitrusfrucht, Orange, Schwertlilienwurzel und überraschenderweise Physalis als Botanicals im Gin wieder. Diese Kombination macht neugierig. Dass der Whitleyy Neill Dry Gin zunehmend begeistert, zeigt zum einen die zweifache Auszeichnung mit Gold bei der “San Francisco World Spirits Competition” im Jahr 2007 und zum anderen der Sieg bei “The Gin Masters” im Jahr 2014.
Tasting des Whitley Neill Dry Gin
Wir haben beim Öffnen der Flasche schon richtig Lust auf mehr, weil schon der Holzkorken neugierig macht.
Nosing
Selten haben wir einen so ausgewogenen Gin in der Nase gehabt. Von alkoholischer Schärfe keine Spur, gleichzeitig tritt eine angenehme Würze auf. Pfeffer, Wacholder und Angelikawurzel kommen deutlich durch. Zitrusaromen nehmen wir ebenfalls war. Es entsteht eine sehr gelungene Balance. Insgesamt ist der Whitley Neill angenehm mild in der Nase.
Geschmack
Pur
Die Milde setzt sich bei der puren Verkostung fort, das gefällt uns sehr, tritt doch bei einem Dry Gin oftmals alkoholische Schärfe auf. Keinesfalls ist der Gin pur langweilig, die Aromen von Zitrus, sanfte Würze und Wacholdernote schmeicheln sich.
Im Hinterkopf haben wir bei der Verkostung die Frucht des Baobabbaumes und die Physalis. Wahrscheinlich liegt in diesen Botanicals der Schlüssel zu dem gewissen Extra des Whitley Neills.
Im Gin Tonic
Klar war sofort, dass wir zum Whitley Neill ein Indian Tonic wollen. So wurde es das Fentimans Premium Indian Tonic. Eins vorweg: Indian Tonic zum Whitley Neill ist auf jeden Fall eine solide Wahl. Sowohl die milde Würze als auch die fruchtigen Aromen werden gekonnt untermalt. Gin und Tonic sorgen für ein passendes Zusammenspiel bei dem der Wacholder noch immer sehr gut durch kommt.
Fazit zum Whitley Neill Dry Gin
Wir wollen nicht lange um den heißen Brei reden. Der Whitley Neill Dry Gin ist eine richtig runde Sache. Wir hatten hohe Erwartungen an “The Original” und wurden keinesfalls enttäuscht. Es gibt eine Menge Dry Gins, doch der Whitley Neill hebt sich deutlich ab, er hat eben das gewisse Extra, das ein Dry Gin mitbringen muss um aus der Masse herauszustechen. Vor allem überzeugt er mit seinen vielfältigen Möglichkeiten mit verschiedensten Tonics zu punkten. Wir sagen: Gerne wieder!