Simmentaler Rind ist ein Fleckvieh, das seinen Ursprung im Berner Oberland hat. Diese Rinderrasse hat schon längst ihren Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Nach Hereford und Angus ist das Rind aus dem Simmental die dritthäufigste Rinderrasse der Welt.
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Die Rinderrasse ist ursprünglich durch Kreuzung entstanden. Daran war auch das Red-Holstein-Rind beteiligt. Das Schweizer Fleckvieh darf nur zu weniger als 12,5 Prozent Vorfahren der Rasse Red Holstein besitzen.
Woher kommt das Simmentaler Rind?
Das Simmentaler Rind hat seinen Ursprung im Simmental, im Berner Oberland, wo es schon seit ungefähr 1.400 Jahren gezüchtet wird.
Das Simmentaler Rind ist eine Zweinutzungsrasse, die sowohl für die Milch- als auch für die Fleischproduktion genutzt wird. Grillfreunde wissen vor allem das hochwertige, zarte und saftige Fleisch dieser Rasse zu schätzen. Im Vergleich zum Fleisch vom Wagyu Rind ist das Fleisch vom Simmentaler Fleckvieh eher preiswert.
Herkunft und Besonderheiten
Das Simmentaler Rind hat seinen Ursprung im Berner Oberland, im Simmental, und wird auch als Simmentaler Fleckvieh bezeichnet. Seit mehr als 1.400 Jahren wird dieses Rind im Simmental gezüchtet. Es ist seit 1835 auch in Deutschland vertreten. Die Zahl der Tiere dieser Rasse weltweit wird auf ungefähr 40 Millionen geschätzt. Dieses Rind ist auf nahezu allen Kontinenten anzutreffen und nach Hereford und Wagyu die dritthäufigste Rinderrasse der Welt.
Wo ist das Simmental?
Das Simmental befindet sich in der Schweiz, im Berner Oberland.
Das Simmentaler Rind kommt in hohen Lagen mit unberechenbarem, felsigem Untergrund und rauem Bergklima gut zurecht. In der Schweiz, in Österreich und in Deutschland werden diese Tiere traditionell auf der Alm gehalten, wo sie viele Wiesenkräuter, Heublumen und Gräser fressen können. Diese Ernährungsweise macht das Fleisch dieser Tiere so hochwertig.
Die Simmentaler Rasse ist durch Kreuzungen mit verschiedenen Rinderrassen entstanden. Sie muss einen Mindestanteil von Red Holstein haben, einer rot-weißen deutschen Rinderrasse. Bis 2008 durfte der Anteil von Red Holstein zwischen 12,5 und 75 Prozent liegen. Seit Juli 2008 muss der Anteil der Vorfahren von Red Holstein weniger als 12,5 Prozent ausmachen.
Das Simmentaler Rind ist ein Mischrind. Für den Verbraucher ist die Herkunft nicht immer transparent. Preiswertes Fleisch vom Simmentaler Rind wird auch bei McDonalds für die Burgerherstellung verwendet. Die Fastfood-Kette warb damit, dass die Patties für die Burger zu 100 Prozent vom Simmentaler Rind stammen. Es kann sich dabei auch um Fleisch aus Massentierhaltung handeln.
Äußeres Erscheinungsbild
Das Simmentaler Rind ist braun-weiß gefleckt. Die weißen Stellen haben einen leicht gelblichen Unterton. Die Decke weist verschiedene Brauntöne auf, während Kopf, Unterbauch und Schwanzquaste weiß sind. Die Tiere haben gelegentlich braune Flecken um die Augen und an den Wangen.
Die Rinderrasse hat eine breite, unpigmentierte Schnauze (Flotzmaul). Die Hörner sind hell und haben leicht nach außen gebogene Spitzen. Aus Sicherheitsgründen wurde auch eine Unterrasse ohne Hörner gezüchtet. Typisch für das Simmentaler Rind ist die breite Stirn. Die Tiere haben am Hals eine ausgeprägte Wamme.
Das Simmentaler Rind ist mittelgroß. Kühe können eine Widerristhöhe bis 147 Zentimeter und ein Gewicht von 800 Kilogramm erreichen. Bullen bringen bis zu 1.200 Kilogramm auf die Waage und erreichen eine Widerristhöhe bis zu 157 Zentimetern. Ziel in der Fleischproduktion ist eine Gewichtszunahme von täglich 1,3 Kilogramm bei Mastbullen.
Charakter des Simmentaler Rind
Das Simmentaler Rind ist aufgrund seiner Robustheit für die ganzjährige Weidehaltung geeignet. Es ist vom Charakter ruhig, gutmütig und anpassungsfähig. Die Kühe haben gute Muttereigenschaften und eignen sich auch zur ganzjährigen Mutterkuh-Haltung auf der Weide.
Unterschiede zu anderen Rinderrassen
Im Gegensatz zu anderen Rinderrassen ist das Simmentaler Rinds sowohl ein Fleischrind als auch ein Milchrind. Es unterscheidet sich von anderen Rassen auch durch seine Robustheit. Es kommt gut mit rauem Klima klar, ist anpassungsfähig und kann auch auf ungewissem, unebenem Untergrund gehalten werden.
Das Simmentaler Rind ist ein Mischrind und weist daher auch Eigenschaften von anderen Rinderrassen wie dem Red Holstein auf. Das Simmentaler Rind ist jedoch robuster als das Red Holstein.
Bestand in Deutschland
Als das Simmentaler Rind um 1835 auch in Deutschland eingeführt wurde, verbreitete es sich vor allem im süddeutschen Raum. Auch in Hessen konnte sich diese Rinderrasse großer Beliebtheit erfreuen.
Inzwischen ist das Simmentaler Rind auch in anderen Regionen in Deutschland vertreten. Der Gesamtbestand der Tiere in Deutschland wird auf ungefähr 700.000 geschätzt.
Warum sind Simmentaler so stark verbreitet?
Das Simmentaler Rind ist aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften so weit verbreitet. Es kommt auch mit niedrigen Temperaturen zurecht, ist anpassungsfähig, hat gute Muttereigenschaften und würziges, saftiges, zartes Fleisch. Die Rinderrasse eignet sich für die Milch- und Fleischproduktion.
Simmentaler Rind – Rindfleisch: Tipps zur Zubereitung
Das Fleisch vom Simmentaler Rind ist, wie bei Tieren von Bergwiesenhaltung typisch, eher grobfaserig. Es ist zart und hat eine ausgewogene Mischung aus Fett und Muskeln. Das saftige Rindfleisch wird inzwischen auch von Sterneköchen geschätzt. Es kommt jedoch auf die richtige Qualität an. Das Fleisch sollte nicht aus Massentierhaltung stammen.
Aufgrund der Ernährung der Tiere mit Heublumen und Wildkräutern hat das Fleisch vom Simmentaler Fleckvieh eine würzige Note. Das Muskelfleisch ist zart marmoriert.
Sterneköche, darunter auch Alain Ducasse, der 13 Sterne besitzt, verwenden das Fleisch vom Simmentaler Rind gerne als Kurzbratfleisch, beispielsweise für Steaks.
Die Reifung spielt bei der Qualität des Fleisches für die spätere Verarbeitung eine wichtige Rolle. Dry Aged Beef gibt es vom Simmentaler Rind kaum. Die Fleischer nutzen meistens die Nassreifung.
Wie wurde aus Simmentaler Rindfleisch ein vermeintliches Qualitätsprodukt?
Die Fastfood-Kette McDonalds machte Simmentaler Rindfleisch 2015 mit Werbung, Präsentation und Pressemitteilung zu einem vermeintlichen Qualitätsprodukt. McDonalds warb damit, dass für die Patties der Burger zu 100 Prozent Fleisch vom Simmentaler Rind verwendet wird. Es handelte sich dabei aber nicht um Fleisch in Premiumqualität, sondern eher um preiswertes Fleisch.
Qualität als bestes Rezept
Beim Fleisch vom Simmentaler Rind gibt es Qualitätsunterschiede. Wer das Fleisch verwenden will, beispielsweise für Steaks, Roastbeef oder das Ribeye, sollte auf Qualität achten. Qualitativ hochwertiges Fleisch hat eine gesunde Fettstruktur und eine leuchtende, tiefrote Farbe. Der Geschmack ist umso besser, je feiner das Fleisch marmoriert ist. Die Muskelstruktur sollte fest sein. Für eine gute Qualität kommt es darauf an, dass das Fleisch nicht zu weich ist.
Das Fleisch darf niemals säuerlich riechen und sollte so gut wie keinen Eigengeruch haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Filet, Ribeye oder Roastbeef handelt.
So gelingt die Zubereitung
Fleisch vom Simmentaler Rind sollte möglichst wenig gewürzt werden, da es bereits eine würzige Geschmacksnote hat. Das Fleisch sollte nur leicht und erst nach der Zubereitung auf dem Grill oder im Ofen gewürzt werden.
Das das Simmentaler Rind Fleisch mit grobfaserigem Muskelgewebe hat, kommt es auf eine schonende Zubereitung an. Das Fleisch sollte bei niedrigeren Temperaturen gegrillt, gebraten oder gegart werden. Die Zubereitung dauert zwar etwas länger, doch wird der Grillfreund mit einem ausgezeichneten Geschmack belohnt. Bei dieser Zubereitung wird das Fleisch nicht trocken und zäh.