Sloe Gin

Sloe Gin ist das feuerrote "Geschwisterchen" des Gins, purer Gin-Genuss trifft auf den fruchtig-herben und fein süßen Geschmack der Schlehe.

Aller guten Dinge sind drei, daher findet man in der EU-Spirituosenverordnung neben London (Dry) Gin und Distilled auch eine dritte Sorte, nämlich den Sloe Gin. Aber was genau ist Sloe Gin und wie unterscheidet er sich zu einem herkömmlichen Gin?

Alles rund um die Sorte Sloe Gin / Schlehengin

Laut Spirituosenverordnung handelt es sich beim Sloe Gin allerdings gar nicht um Gin, sondern um einen Likör, der durch die Mazeration von Schlehen, bzw. der Schlehenbeeren gewonnen wird. Dem ein oder anderen mag der Begriff Schlehenlikör schon einmal begegnet sein, genau darum handelt es sich bei einem Sloe Gin (engl. sloe = Schlehe). Die Basis für einen Sloe Gin oder Schlehenlikör ist natürlich immer noch der Gin und damit die Wacholderbeere. Bei einem herkömmlichen Gin ist die Wacholderbeere Hauptzutat, beim Sloe Gin hingegen die Schlehenbeere, welche das eigentlich dominante Aroma der Wacholderbeere in der Hintergrund stellt.

Aber woran erkennt man eine Sloe Gin? Der Sloe Gin zeichnet sich durch einen vergleichsweise geringen Alkoholgehalt aus. In der Regel liegt ein Schlehengin bei einem Alkoholgehalt von 25-28% vol. Auf den ersten Blick ist ein Sloe Gin an seiner kräftigen roten bis dunkelroten/beerigen Farbe zu erkennen, welche auf die dunkle Farbe der Schlehenbeere zurückzuführen ist.

Geschmack und Aromen eines Sloe Gins

Geschmacklich unterscheidet sich ein Sloe Gin vor allem durch die ausgeprägte Süße und Fruchtigkeit und den weniger starken alkoholischen Geschmack. Süßer als ein Gin ist die Spirituose mit Sicherheit, denn der Likör der Schlehenbeere, auch Schlehenfeuer genannt, kommt mit mindestens 100 Gramm Zucker pro Liter daher – perfekt für süße Zungen!

Wie trinkt man Sloe Gin?

Da der Sloe Gin mit 25 bis 28 % vol. Alkoholgehalt weit milder und süßer als zum Beispiel ein London Dry Gin ist, kann er wunderbar pur auf Eis genossen werden. Aber auch als Basiszutatat für einen sommerlichen Longdrink oder Cocktail, wie dem Sloe Negroni oder dem Sloe Gin Fizz, inspiriert vom klassischen Negroni oder Gin Fizz, macht der Schlehenlikör eine gute Figur!

Botanicals im Sloe Gin

Neben der Wacholderbeere als Basisaroma des zugrundeliegenden Gins, das kann ein London Dry Gin oder ein Dry Gin sein, ist die Schlehenbeere das wesentliche Botanical. Angereichert wird der Charakter eines jeden Sloe Gins durch weitere Botanicals. Als typischer und bekannter Vertreter der gilt der englisch Haymans Sloe Gin. Zu den Botanicals zählen klassische Aromen wie Koriander, Zitrus, Angelikawurzel, Veilchenwurzel, Lakritz, Muskatnuss. Neben dem typisch fruchtigen Charakter eines Sloe Gins tritt hier als eine ausgewogene Würzigkeit.

Wissenswertes über die Schlehenbeere

Okay, wir wissen nun, dass die Schlehenbeere Hauptbestandteil und Namensgeber des Sloe Gins ist. Aber was hat es mit dieser hierzulande schier unbekannten Beere nun auf sich?

Die Schlehenbeere zählt zum Steinobst und damit zu den Rosengewächsen und erinnert in Form und Farbe stark an Heidel-/oder Blaubeere. Sie begegent dem geübten Sloe Gin-Trinker auch als Schlehdorn, Deutsche Akazie oder Sauerpflaume. Die Schlehe ist sommergrün, trägt also nur im Sommer Blätter und hat einen recht dornenreichen Strauch sowie einen kleinen, vermehrt mehrstämmigen Baum.

Die Blütezeit des Schlehendorns liegt im März und April und versprüht einen leichten Duft nach Mandel. Lange nachdem die hübschen, weißen Blüten blühen, nämlich erst im Oktober und November sind die Beeren des Schlehendorns reif. Wenn die Schlehenbeere reif ist, hat sie eine kugelige Form, eine blau/schwarze Farbe und ist etwa 6 – 18 Millimeter groß. Das Fruchtfleisch ist grün und geschmacklich herb bis sauer. Erst nachdem die Schlehe Frost ausgesetzt ist, wird das Fruchtfleisch wohlschmeckend.

Viele Fragen sich “ist die Schlehenbeere giftig”? Grundsätzlich gilt: Der Kern der Schlehenbeere enthält geringe Mengen Blausäureglykosid, und sollte nicht verzehrt werden, da der Körper das Blausäureglykosid in Blausäure umwandelt. Allerdings ist der Anteil geringer als z.B. bei Apfelkernen. Bei der Produktion von Sloe Gin geht nur ein äußert geringer, unbenklicher Teil in den Likör über, der für Erwachsene unbedenklich ist. Für Kinder ist der Verzehr von Schlehenkernen weitaus bedenklicher, sodass in diesem Fall ein Arzt aufgesucht werden sollte.

Herstellung eines Sloe Gins

Wie erwähnt, gibt es zwei Basiszutaten eines Sloe Gins. Dabei handelt es sich um einen Dry Gin oder London Dry Gin, welcher mit den reifen Schlehenbeeren mazeriert wird. Die Mazeration, ein typisches Verfahren zur Aromatisierung von Gin kann mehrere Monate dauern. Während dieses Herstellungsprozesses findet ein wesentlicher Unterschied in der Herstellung des Sloe Gins zu anderen Gin Sorten statt, da dem Mazerat mindestens 100 Gramm Zucker pro Liter Produkt hinzugegeben werden. Nachdem der Gin über einen längeren Zeit mazeriert wurde, ist dieser trinkfertig und muss nicht mehr mit Wasser verschnitten werden.

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