Alkoholfreier Gin

Inzwischen ist die Kategorie der „alkoholfreien Spirituosen“ rund ein halbes Jahrzehnt alt, allen voran der „alkoholfreie Gin“. Ob dieser im Vergleich mithalten kann, erfährst Du hier.

Gin ist in! Das steht außer Frage. Seit nun schon mehreren Jahren toben sich Hersteller und Destillerien im Gin Business aus. Neben den klassischen Gin Sorten erobert seit kurzer Zeit die aufstrebende Kategorie der New Western Dry Gins die Herzen der Gin-Trinker. Doch neben immer neuen alkoholhaltigen Gins, macht sich nun eine weitere, ganz besondere Erfindung breit: Alkoholfreier Gin. 

Der Gedanke an alkoholfreien Gin macht neugierig, stellt dieser doch geschmacklich etwas noch nie da gewesenes dar. Auch aus der Perspektive des geselligen Beisammenseins unter Gin-Genießern scheint die Idee eines alkoholfreien Gins interessant zu sein, schließlich muss es ja nicht immer etwas hochprozentiges sein. Was meinst du? Kann alkoholfreier Gin eine echte geschmackliche Alternative sein? 

Was ist alkoholfreier Gin?

Mit alkoholfreiem Gin möchten die Gin-Hersteller eine geschmackvolle Alternative bieten. Dabei geht es nicht darum den Geschmack eines Gins eins zu eins zu imitieren und Gin zu ersetzen, sondern eine Bereicherung für diejenigen darzustellen, die keinen Alkohol trinken dürfen oder möchten, aber auf das schöne Gefühl einen tollen Drink zu trinken nicht verzichten möchten.

Bei alkoholfreiem Gin, wie man diese Erfindung gerne umgangssprachlich nennt, handelt es sich per Definition gar nicht um Gin, muss dieser nach EU-Spirituosenverordnung doch einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5% aufweisen. Dennoch handelt es sich aufgrund der Herstellung um ein Destillat, genauer um ein sogenanntes Hydrolat.

Wie wird alkoholfreier Gin hergestellt?

Wie wir bereits wissen, handelt es sich bei der alkoholfreien Gin-Alternative um ein Destillat. Verwendet wird für die Herstellung bei allen Produkten als Grundlage Wasser. Dieses wird dann ähnlich wie bei der Herstellung eines Gins aromatisiert, indem die Aromen der Botanicals durch Destillation extrahiert werden. Dem Destillat wird zudem das Konservierungsmittel Kaliumsorbat (E 202) zugefügt, um es haltbar zu machen. Warum Konservierungsmittel? Klare Sache: Im echten Gin sorgt der Alkohol für die Konservierung und Haltbarkeit. In der alkoholfreien Alternative muss daher das Konservierungsmittel Abhilfe schaffen. Wo wir gerade dabei sind: Da der Alkohol fehlt, sind die alkoholfreien Destillate vor allem im geöffneten Zustand nicht unendlich haltbar. Nach dem Öffnen sollte das Destillat innerhalb von acht Wochen verzehrt werden.

Kann man alkoholfreien Gin selber herstellen?

Begibt man sich auf die Suche nach Anleitungen um alkoholfreien Gin selbst herzustellen, tauchen die abenteuerlichsten Ideen auf. Dabei kann es sich bei einer Anleitung Kräuter in eine Wasserkaraffe zu stellen beim besten Willen nicht um einen ernstgemeinten Versuch handeln. Da muss also noch mehr möglich sein. Andere Ansätze verfolgen die Idee eines Ginsirups. Dabei werden die gewünschten Botanicals/Aromen in einer Wasser-Zucker-Lösung aufgekocht. Die Flüssigkeit wird abschließend gesiebt und zum Auskühlen in eine Flasche gegeben. Ein netter Versuch, aber irgendwie nicht das Richtige.

Mehr als parfümiertes Wasser?

Der Grund für diese haarsträubenden Ideen einen alkoholfreien Gin selbst herzustellen liegt in der Tatsache, dass der industrielle Destillationsprozess äußert aufwendig ist und zu Hause nicht so einfach nachgeahmt werden kann. Genau aus diesem Grund kann man für eine Flasche der Gin-Alternative auch gut und gerne 20€ für den halben Liter ausgegeben. Hier muss man also einfach selbst entscheiden, ob man bereit ist recht viel Geld für ein alkoholfreies Destillat auszugeben, welches den Lieblingsgin auf jeden Fall nicht ersetzen kann.

Wie schmeckt alkoholfreier Gin?

Ähnlich wie bei einem echten Gin, bedient man sich der Idee ein Zusammenspiel unterschiedlicher Aromen durch die Verwendung von Botanicals schaffen zu wollen. Die Geschmacksprofile können also absolut unterschiedlich sein. Natürlich darf bei einer alkoholfreien Alternative die Wacholdernote nicht fehlen. Viele Hersteller greifen neben der Wacholderbeere auf weitere, für Gin typische Botanicals zurück. Dabei können Zitrusschalen, Lavendel, Rosmarin, Salbei, Thymian und Ingwer. Wie auch beim Gin heißt es hier: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Grundsätzlich sei aber gesagt: Zum Pur trinken sind die „Non Alcoholic Distilled Spirits“ nicht gemacht. Hier fehlen eben die Geschmacksträger in Form von Alkohol oder Zucker. In Longdrinks oder Cocktails hingegen machen die Hydrolate eine gute Figur.  – Alkoholfreier Gin ist also gewiss mehr als nur teures Kräuterwasser oder was meinst du?

Welches Tonic zu alkoholfreiem Gin?

Wie auch bei einem echten Gin ist diese Frage pauschal nicht zu beantworten. Unsere ersten Gehversuche mit einem alkoholfreien Gin Tonic haben allerdings gezeigt, dass man mit einem klassischen Indian Tonic in den meisten Fällen nichts falsch macht. Ein Goldberg, Fever-Tree oder Aqua Monaco hat man doch oftmals ohnehin zu Hause. Hier kann man mit den Tonics also wunderbar herum testen.

Welche Gins ohne Alkohol gibt es?

Klar ist, die Auswahl an alkoholfreien Gins wächst zunehmend. Hier hatten die Gin Hersteller also eindeutig den richtigen Riecher oder haben auf die Rufe der Gin-Genießer gehört.

Als Fan der ersten Stunden des Siegfried Rheinland Dry Gins wurden wir  vor einiger Zeit schon auf das Thema rund um alkoholfreie Gins aufmerksam, hat man im Rheinland mit dem Siegfried Wonderleaf hierzulande die alkoholfreie Alternative zur geliebten Wacholderspirituose salonfähig gemacht. Der Siegfried Wonderleaf ist aber nicht der erste und einzige seiner Art. Als bekannte Vertreter alkoholfreier Gins gelten auch der Seedlip Garden 108, der Fluère,  der Guilty 83734 Hausham, der Juniper No. 1 . Recht neu am Markt sind der Heimat Vogelfrei und der Berliner Brandstifter No Gin.

Wie trinkt man alkoholfreien Gin?

Nicht pur, so viel ist klar. Die alkoholfreien Destillate sind für den gemischten Genuss mit Tonic als Filler oder in Cocktails gedacht. Dabei kann das Destillat als klassischer Gin Tonic oder in Form eines absolut extravaganten Cocktails genossen werden. Hier ist auch deine Inspiration gefragt, ist die Cocktailküche der alkoholfreien Gins doch noch recht unbefleckt.

Fazit zur alkoholfreien Gin Alternative

Was bleibt an dieser Stelle zu sagen? Wer offen genug ist, kann an denn alkoholfreien Alternativen wirklich gefallen finden, denn Genuss und Geschmack sind nicht nur dem Alkohol zu verdanken. Natürlich kann ein alkoholfreies Destillat mit Wacholdercharakter einem echten Gin nicht den Rang ablaufen, aber das ist auch gar nicht der Anspruch. Wer also auf Alkohol verzichten will oder muss, der muss gewiss nicht auf einen geschmackvollen Drink verzichten, denn auch die „Non Alcoholic Distilled Spirits“ können für geschmackliche Überraschungen sorgen. Wie sind deine Erfahrungen mit alkoholfreiem Gin? Lass gerne mal einen Kommentar da!

Häufige Fragen

Was kostet alkoholfreier Gin?

Die Preise von alkoholfreiem Gin variieren stark. Der Klassiker Siegfried Wonderleaf kostet knapp 19€ für einen halben Liter. Der Vogelfrei Gin liegt mit etwa 25€ für 0.5 Liter preislich höher. Auch der Windspiel Alkoholfrei liegt bei 25€ für die 0,5 Liter Flasche. Teurer wird es dann noch mit dem Seedlip oder dem alkoholfreien Laori Gin für je etwas mehr als 30€.

Wie lange ist alkoholfreier Gin haltbar? 

Durch den fehlenden Alkohol, der Gin normalerweise konserviert und damit haltbar macht, fehlt dem alkoholfreien Gin genau diese Komponente. Nach Anbruch sollte der Gin spätestens nach 8 Wochen verzehrt werden.

Welcher ist der beste alkoholfreie Gin? 

Uns hat vor allem der Heimat Vogelfrei überzeugt. Doch auch der Siegfried Wonderleaf sowie der Windspiel alkoholfreie erfreuen sich großer Bekanntheit und Beliebtheit. Am Ende ist es aber doch einfach wieder Geschmackssache und auch eine Frage des Preises.

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