Dieser absolute Klassiker gehört wohl zu den verbreitetsten Gins und zählt als die älteste und traditionsreichste Kategorie der heutigen Gin-Sorten.
London Dry Gin
London Gin oder London Dry Gin? – Über diese Bezeichnungen kann man schon einmal stolpern, auch wenn es sich beim London Dry Gin wohl um die bekannteste Sorte unter den Gins handelt. Aber was sagt uns denn eigentlich der Zusatz “dry”?
Alles über die Kategorie London Dry Gin
Der London Dry Gin kann grundsätzlich als Subkategorie der destillierten Gins bezeichnet werden. Auch hier muss der Alkoholgehalt bei mindestens 37,5% liegen. Ebenfalls muss die Wacholderbeere das vorherrschende Aroma der Spirituose sein.
Last but not least: Die Bezeichnungen London Gin oder London Dry Gin sagen erstmal gar nichts über die Herkunft aus. Tatsächlich stammen die wenigsten London Dry Gins aus der Stadt von Queen Elizabeth, vielmehr wird damit eine Art Reinheitsgebot für den Gin festgelegt, ähnlich des deutschen Reinheitsgebots für Biere.
Geschmack und Aromen eines London Dry Gins
Absolut vorherrschendes Aroma in einem London Dry Gin ist definitiv Wacholder. Dieses lässt sich zum einen darauf zurückführen, dass ein London Dry Gin mindestens dreifach destilliert werden muss, zum anderen spielt auch die Tatsache eine Rolle, dass keine Farbstoffe oder Zucker hinzugefügt werden dürfen. So bleibt insgesamt der klassische, man kann sogar sagen, der traditionelle Charakter von Wacholder erhalten.
Insgesamt können die geschmacklichen Charaktere unter den London Dry Gins sehr unterschiedlich sein. Eines ist ihnen aber allen gemeinsam: Die deutliche Wacholdernote.
Botanicals im London Dry Gin
Gern gesehene Botanicals in einem London Dry Gin sind, z.B. pflanzliche Stoffe wie Zitruszesten oder Kräuter wie Koriander, Angelikawurzel oder Gewürze wie Kardamom. Aber auch der London Dry Gin ist im Wandel, sodass auch hier die Verwendung exotischerer Botanicals immer beliebter wird.
Herstellung eines London Dry Gins
Grundlage für den London Dry Gin ist die Verwendung von Ethylalkohol aus landwirtschaftlichem Ursprung mit einem Methanolgehalt von maximal 5 Gramm pro Hektoliter reinem Alkohol (1 Hektoliter = 100 Liter). Bei der Destillation des Ethylalkohols muss ein Destillat mit mindestens 70% Alkoholgehalt produziert werden. Dem Destillat dürfen keine Farbstoffe zugesetzt werden und darüber hinaus. Good to know: London Gins dürfen keine weiteren Zusätze enthalten als die verwendeten pflanzlichen Stoffe und Wasser.
Die Bezeichnung “London Dry Gin” besagt, dass London Gins nicht mehr als 0,1 Gramm Zucker pro Liter aufweisen dürfen und keine süßenden Zusätze enthalten. Long story short: Ein London Gin ist immer auch zugleich ein Dry Gin. Auch London Dry Gins werden – wie die übergeordneten Distilled Gins nicht mehr nach der zweiten Destillation aromatisiert werden.