Cachaça ist Hauptbestandteil einiger Cocktailrezepte, auch im beliebten Caipirihna ist der sogenannte "Tigeratem" zu finden.
Die Welt des Cachaça
Cachaça hat in seinem Heimatland eine große Anhängergemeinde und weit über 1000 Bezeichnungen. Für die Herstellung von Cachaca kommt Zuckerrohrsaft zum Einsatz, der entweder in Handarbeit oder maschinell aus der Pflanze gepresst wird. In traditioneller Herstellung wird der Cachaca Artesanal destilliert.
Background: Wo kommt Cachaça eigentlich her?
„Tigeratem“, „Herzöffner“, „heiß brennendes Wasser“ – Cachaça hat in seinem Heimatland eine große Anhängergemeinde und weit über 1000 Bezeichnungen.
In Deutschland ist Cachaça hingegen nicht offiziell anerkannt und unterliegt auch keinen Richtlinien. Die Brasilianer legen jedoch viel Wert auf die traditionelle Herstellung ihres Lieblingsgetränks, weswegen die dortigen Brennereien streng überwacht werden.
Einige Richtlinien bei der Herstellung von Cachaca:
- Cachaca besteht ausschließlich aus Zuckerrohrsaft
- Industriell hergestellte Cachaca muss als solche deklariert werden
- Traditionell wird Cachaca manuell in kleinen Chargen hergestellt
- Der Alkoholgehalt von Cachaca beträgt zwischen 38 % und 48 %
Wie wird Cachaca hergestellt?
Für die Herstellung von Cachaca kommt Zuckerrohrsaft zum Einsatz, der entweder in Handarbeit oder maschinell aus der Pflanze gepresst wird. Im speziellen Behälter setzt die Gärung ein, wobei der Gärvorgang meist innerhalb von ein bis zwei Tagen abgeschlossen ist. Dabei müssen keine zusätzlichen Hefepilze hinzugegeben werden – diese natürlichen Mittel befinden sich auf der Oberfläche des Stamms und reichen vollkommen aus, um den Gärvorgang zu starten.
Bei industriell hergestelltem Cachaca werden oftmals zusätzliche Kulturen hinzugegeben, um den Gärvorgang zu beschleunigen.
Nach der Gärung enthält der Cachaca einen Alkoholgehalt etwa 16 %. Anschließend wird die Spirituose ein bis drei Mal destilliert, um auf die geforderten 38-48 % Vol. zu kommen.
Cachaca muss nicht gelagert werden. Gerade in traditioneller Herstellung wird der Schnaps direkt nach der Destilation abgefüllt und kann sofort genossen werden.
Das industriell hergestellte Cachaca hingegen lagert oftmals mehrere Monate oder gar Jahre. Allerdings verändert sich mit der Zeit der Geschmack:
- Die Süße des Zuckerrohrs verschwindet
- Das Eichenholz gibt sein spezifisches Aroma an den Cachaca ab
- Die Färbung trübt sich aufgrund der Fasslagerung
Welche unterschiedlichen Cachaca-Sorten gibt es?
Cachaca hat wahrscheinlich so viele verschiedene Variationen, wie es Zuckerrohrsorten gibt. Allerdings gibt es zwei Herstellungsweisen, die sich in einigen Richtlinien voneinander unterscheiden.
Der Cacahca Artesanal – Traditioneller Zuckerrohrschnaps
In traditioneller Herstellung wird der Cachaca Artesanal destilliert. Dieser wird meist nicht nachgezuckert, kommt ohne den Einsatz von zusätzlichen Hefekulturen aus und wird ausschließlich aus Zuckerrohrsaft gemacht.
Diese Sorte ist etwa aufwändiger, trägt aber den ursprünglichen Charakter des brasilianischen Weins in sich und ist fast ausschließlich den Einheimischen vorbehalten. Allerdings haben wir ein paar Sorten gefunden, die nach dem alten Verfahren hergestellt werden. Diese findest du weiter unten im Text!
Der Cachaca Aguardente – industriell hergestellter Cachaça
Der industriell gebrannte Cachaca enthält oft weniger Zuckerrohrsaft und hat einen relativ hohen Zuckeranteil. Zur schnelleren Gärung wird der Sirup mit zusätzlichen Hefekulturen geimpft, was sich ebenfalls auf den Geschmack auswirkt.
Diese Art der Herstellung ist preisgünstiger und wird in den meisten Fällen ins Ausland exportiert.
Was ist der Unterschied zwischen Cachaca und Rum?
Während Rum als eigene Spirituosensorte gilt und in Deutschland gesetzlichen Bestimmungen unterliegt, gilt Cachaca einfach nur als „Brasilianische Spirituose“ oder Zuckerrohrschnaps und nicht als eigene Sorte.
Ein weiterer großer Unterschied liegt darin, dass Rum keine Obergrenze für den Alkoholgehalt hat, bei Cachaca hingegen liegt diese bei 48 %. Beide Spirituosen sind rein und ohne Fremdzusätze. Dabei darf Rum unter keinen Umständen nachgezuckert, höchstens coloriert, werden. Bei Cachaca sieht es anders aus: bis zu 30 g/l sind unter Umständen möglich und sogar üblich.
Cachaca muss in Brasilien hergestellt worden sein. Auf der anderen Seite wird Rum in zahlreichen Ländern rund um den Globus destilliert.
Musthave: Welcher Cachaca gehört in jede gute Hausbar?
Top 5: Cachaca Artasenal
- Serra de Almas
- Delicana Silber
- Delicana Gold
- Armazem Vieira
- Caipiu Gold
Top 5: Cachaca Aguardente
- Cachaca „51“
- Pitu Premoum do Brasil Cachaca
- Nega Fulo Cachaca
- Ypioca Cachaca Ouro Reserva Especial
- Velho Barreiro Tatuzinho
Top 10: Die beliebtesten Cocktails mit Cachaca
- Caipirinha
- Brazilian Mule
- Amazonas Jack
- Vieux Carre
- Apotekose
- Caicara
- Mate-Caipi
- Tieta
- Canana
- Lebloom